Silbermöwe

Vorkommen:   

bisher nur am Seddiner See gesichtet

Merkmale:

Sehr große Möwe, von unten fast komplett weiß, Flügelenden schwarz, Flügelrücken grau, gelber Schnabel mit rotem Fleck am unteren Schnabelende, Jungvögel  bräunlich, im Ruhekleid (Winter) gräuliche Strichlung am Hinterkopf (Kranz)

Nahrungsverhalten:

Kreist über dem Wasser und taucht ein zum Fischfang

Begegnungen:

Diesen Vogel habe ich schon in unzähligen Urlauben an den Küsten der Ost- und Nordsee gesehen. Bei so gut wie jeder Fährüberfahrt waren diese Möwen Begleiter des Schiffes, oft während der ganzen Fahrt, wenn die Häfen nicht zu weit auseinander lagen. In Warnemünde war ich vor Jahren Zeuge, wie dreiste Möwen versuchten, den arglosen Touristen die Fischbrötchen aus der Hand zu klauen. Dabei wurde sie richtig rabiat. Und weil sie sehr groß sind (sogar die größten Möwen in Deutschland, wenn ich mich nicht irre) und spitze Schnäbel haben, können sie sehr bedrohlich wirken. Jedenfalls gehört dieser Vogel für mich ausschließlich an die Küste.

Umso größer war meine Überraschung, als ich im Januar mit Tochter und Hund bei herrlichstem Sonnenschein auf dem Eis unterwegs war. Unser See war seit einigen Tagen solide zugefroren, was natürlich die Wasservögel vertrieben hat. Dafür machte ich Fotos vom Eis, Schilf und natürlich meinen beiden Begleitern. Die wenigen weißen Möwen, die ab und zu über uns kreisten, knipste ich nur aus Gewohnheit und weil sie so schön in der Sonne leuchteten.

Zu Hause war ich etwas verwirrt, denn die bei uns heimische Sturmmöwe hat im Winter ein bräunlich gefärbtes Gefieder (Ruhekleid). Darum sah ich sicherheitshalber in meinem schlauen Vogelbuch nach. Und dort stand auch: die Sturmmöwe hat keinen roten Schnabelfleck. Den hatte mein neues „unbekanntes Flugobjekt“ aber unzweifelhaft.

Nach dem üblichen Ausschlussverfahren identifizierte ich die Sturmmöwe. Wenn ich noch Zweifel gehabt hätte, wurde diese im März ausgeräumt, als ich meinte, auf einigen Fotos Sturm- und Silbermöwe zusammen abgelichtet zu haben. Sie wirken fast gleich groß, deshalb bin ich nicht sicher, ob es nicht doch beides Silbermöwen sind.

Und einen Jungvogel habe ich auch noch:

Und noch zwei schöne Bilder von einem Jungvogel. Ich habe nachgelesen, dass junge Silbermöwen dieses „Kleid“ im ersten Winter tragen.

 

Diese Bilder sind im Dezember 2019 am See entstanden, als sich Möwen und Gänsesäger an einer fischreichen Stelle tummelten. Auch wenn nicht alle Fotos gestochen scharf sind, so bestechen sie doch durch das zauberhafte Licht. Zunächst wurde ein erfolgreicher „Fischer“ von einem anderen Erwachsenen bedrängt.

Aber auch die Jungvögel versuchen, auf leichte Art an Beute zu kommen. Allerdings versucht es auch dieser Vogel vergeblich.