Schafstelze

Vorkommen:

Im Sommer 2016 südlich von Schlunkendorf zweimal entdeckt, dann im Juli 2018 am Fließ und im September 2018 an den Elbauen

Merkmale:

Ähnlich der Bachstelze, aber mit knallig gelbem Bauch, grauer Kopf und Rücken, deutlicher, weißer (oder gelblicher) Überaugenstreif, langer Schwanz mit schwarzen Innen- und weißen Außenfedern, es gibt auch Exemplare, bei denen der Bauch nicht so knallig gelb ist und hellere Anteile hat

Nahrungsverhalten:

Scheint reife Getreidekörner zu mögen, pickt auch im Schlamm und an Seeufern

Begegnungen:

Dieser Vogel ist wirklich selten. Und das ist umso erstaunlicher, wenn ich den Ort beschreibe, an dem ich meine ersten und lange die einzigen Exemplare gesehen habe. Er tummelte sich in einem Weizenfeld, das sich neben einer wenig befahrenen, aber asphaltierten Straße befindet, welche zu einem kleinen Dorf führt. Die vielbefahrene Bundesstraße ist aber nur etwa 500 m entfernt. Hinter dem Weizenfeld sind Pferdeweiden. Auf der anderen Seite der kleinen Straße stehen ein paar Bäume, dahinter ist ein schmaler Graben, der nur wenig Wasser führt. Direkt hinter dem Graben sind Spargelfelder soweit das Auge reicht. An dieser Straße fiel mir im Juni 2016 ein quietsch gelbe Vogel auf, der in Form und Größe der namensverwandten Bachstelze gleich. Er war auch genau so unruhig und hektisch. Damals hielt ich an und zückte meine Kamera, aber der Piepmatz hatte sich schon im Gestrüpp am Graben versteckt.

Im Juli sah ich ihn dann an der gleichen Stelle wieder, und dieses Mal verschwand erl nicht so eilig. Er trällerte fröhlich vor sich hin und turnte dabei durchs Weizenfeld, wobei er immer mal wieder etwas aufflog und ein kleines Stück weiter landete. Glücklicherweise blieb er immer an den Ähren sitzen, so dass ich ein paar Fotos hin bekam, die zwar fast alle unscharf waren, aber als Anwesenheitsbeweis ausreichten. Irgendwann kamen drei weitere Vögel seiner Art und nahmen ihn mit.

Ich weiß gar nichts über die Schafstelze, aber sie leuchtet wirklich auffallend gelb und ist durch ihre Art sich zu bewegen und die langen Stelzenbeinen leicht zu identifizieren. Ich habe sie leider nie wieder gesehen.

Tatsächlich dauerte es 2 Jahre, bis ich die Schafstelze wieder gesehen habe. Sie war ein zufälliger „Beifang“ im Juli 2018 am Pfefferfließ, als die Dürre den einen See soweit trocken gelegt hatte, dass sich Watvögel blicken ließen (siehe Bekassine und andere). Im Gegensatz zu den deutlich größeren Vögeln war die Schafstelze unglaublich aktiv und hopste und schritt im Schlamm fröhlich durch die Gegend. Dabei wurde kein Foto wie das andere. Ich könnte noch viel mehr zeigen, aber die meisten sind nicht grade ultrascharf.

mit Bruchwasserläufer

mit Bekassine

Man beachte das Spiegelbild! Ist das ein heimlicher Kuss?

Als ich zu einem etwas späteren Zeitpunkt einen gelben Vogel im Schlamm „solo“ knipste, hatte ich die wilde Hoffnung, vielleicht einen Regenpfeifer erwischt zu haben. Aber die Bilder waren eindeutig. Man beachte die schöne Flügeloberseitenzeichnung!

 

Allerdings hatte ich auf einigen Fotos eine kleine Gruppe im Hintergrund, die sich in einer „Gestrüpp-Insel“ im See aufhielt. Dabei fiel auf, dass die Gelbfärbung nicht bei allen Vögeln gleich stark ausgeprägt ist. Trotzdem sind keine Bachstelzen dabei, obwohl sich diese auch in der Nähe aufhielten.

Nur 6 Wochen später traf ich auch ein paar Schafstelzen an der „alten Elbe“. Die Bilder sind meine Besten, darum kommt eins jetzt in den Header. Auch bei diesen Vögeln war die knallige Gelbfärbung nicht so ausgeprägt, weshalb ich noch einmal das Internet bemühte. Und natürlich gibt es auch bei den Stelzen diverse Sonderformen (die aber alle nicht in unseren Breitengraden nachgewiesen wurden). So lege ich mich bei allen meinen Fotos wegen der vielen Gemeinsamkeiten auf die „Wiesen-Schafstelze“ fest, auch wenn die Färbung etwas variiert. Das soll in der Natur ja öfter vorkommen!