Flügler
„In einen unbekannten Land…..“ . So fängt das Lied über die Biene Maja an, das Karel Gott so unvergleichlich sympathisch zu der Zeichentrickserie gesungen hat. Sie machte den Kindern die Welt der Insekten vertraut, denn die typischen Merkmale der verschiedenen Arten wurden in den Geschichten auf verständliche Art wieder gegeben. Die pflichtbewussten Bienen, die fleißigen Ameisen (als Soldaten, ein treffender Vergleich, finde ich), die etwas zwielichtige Spinne Thekla, der unkonventionelle Grashüpfer Flip und die vielen anderen Insekten sorgten dafür, dass sich die Zuschauer ein bestimmtes Bild von den Kerbtieren machten. Aber Kinderserien sind eben für Kinder und müssen darum keiner wissenschaftlichen Genauigkeit folgen.
Fragt man einen beliebigen Durchschnittsbürger nach fliegenden Insekten fallen (neben Schmetterlingen und Libellen, die schon ihre eigenen Seiten bei mir haben, und fliegenden Käfern, die noch eine eigene Seite bekommen) in der Regel folgende Namen: Fliege, Biene, Wespe und Mücke! Auch Hummeln und Hornissen sind den meisten Leuten ein Begriff. Manchen sind auch schon Schnaken und Bremsen begegnet. Aber ganz so einfach ist das in der Welt der Zweiflügel-Insekten nicht.
Zunächst einmal gibt es diverse Fliegenarten, die sich ähneln und darum unter dem Sammelbegriff „Fliege“ bewertet werden, aber auch welche, die zwar so heißen, aber anders aussehen. Mücken haben wir in meiner Region auch schon in verschiedenen Sorten. Das fällt den meisten Menschen auf, weil sie unterschiedlich groß sind. Gemeinsam haben sie das sirrende Geräusch, das einen in den Wahnsinn treiben kann, wenn man es im Schlafzimmer hört. Eine weitere Gemeinsamkeit ist die hässliche Angewohnheit, Menschen zu stechen und juckende Pusteln zu hinterlassen. Bremsen sind da noch schlimmer, denn man hört sie nicht, aber ihre Stiche sind gemeiner. Großstadtmenschen haben besonders mit Wespen ihre Probleme, weil diese eine Vorliebe für süße Backwaren haben, womit sie den Menschen ja eigentlich ziemlich ähnlich sind. Auf dem Land sind sie eher harmlos, weil sie auch gerne Nektar trinken. Und auch bei den Wespen gibt es verschiedene Arten. Am beliebtesten ist die Biene, weil sie so fleißig den leckeren Honig herstellt, der den Frühstückstisch versüßt, so manches Weihnachtsgebäck veredelt und inzwischen auch bei der Marinade des Grillfleischs ein Tipp für Feinschmecker ist. Brave Biene! Sie gilt auch nicht als aggressiv, aber wer auf einer Blumenwiese schon mal barfuß auf eine drauf getreten ist, weiß, wie schmerzhaft die Stiche sind. Und sie können allergische Schocks auslösen, genau wie Wespenstiche. Soweit ich weiß gehen beide Sorten zugrunde, wenn sie gestochen und dabei den Stachel verloren haben, aber das weiß ich nicht sicher. Bei dieser Gelegenheit möchte ich eine kleine Anekdote zum Besten geben. Vor vielen Jahren besuchten wir meine Schwiegermutter übers Wochenende. Mein Mann hatte fiese Schmerzen am oberen Rücken (vermutlich eine Intercostalneuralgie), so dass ich das Autofahren übernehmen musste. War kein Problem! Aber er wollte mit den Brüdern angeln gehen und hatte noch keinen Köder, so dass er im Garten seiner Mutter am Komposthaufen nach Regenwürmern grub. Dort gab es aber ein Wespennest, und weil er es nicht wusste, scheuchte er die Tiere auf und wurde gestochen. Er fluchte zwar, aber seine Rückenschmerzen waren wie weggeblasen. Ich tippte auf eine therapeutische Wirkung des Wespengifts.
Insgesamt sind fliegende Insekten bei den Säugetieren und Menschen nicht so hoch angesehen, auch wenn sie sich sicher im Laufe der Evolution einen wichtigen Platz in Flora und Fauna ergattert haben. Ich stelle auf dieser Seite alle Nervensägen vor, wenn ich passable Bilder von ihnen gemacht habe. Einige Fotos haben wirklich Charme. Und einige Insekten besitzen auch bizarre Schönheit (ich glaube ja immer noch, dass es sich durchweg um Außerirdische handelt). Wer sich ekelt, muss jetzt wegklicken. Aber für alle anderen gibt es interessante Einblicke. Die Reihenfolge habe ich ein bisschen nach allgemeiner Beliebtheit und Bekanntheit sowie Zusammengehörigkeit ausgewählt. Wenn ich von den Sorten nichts weiß, schreibe ich auch keinen Text, denn wie sie aussehen, wird ja auf den Bildern deutlich.
Honigbiene
Sobald die ersten Krokusse ihre Kelche öffnen ist die Biene da, denn der Krokus hat nicht nur tolle Farben, sondern auch ganz viel Pollen. Die Biene scheint in den Krokussen regelrecht zu baden. Sie klebt sich die Beute an die Hinterbeine, was sehr lustig aussieht, und trägt sie dann in den Bienenstock.
Bienen gehören zu den staatenbildenden Insekten und haben eine Königin, welche die Eier legt. Die Männchen heißen Drohnen und haben nur die Aufgabe der Begattung. Ich glaube, sie sind kurzlebig. Die weiblichen Bienen besorgen die Nahrung. Wenn eine neue Königin schlüpft, teilt sich das Bienenvolk. Dann schwirren um den Bienenstock ein paar Tage lang ziemlich viele Tiere ziellos, aber laut herum. Das habe ich in guten Bienen-Jahren auf meinem verwilderten Nachbargrundstück schon oft erlebt.
Dieses Bild ist Ende Februar 2019 entstanden. Die Biene ist schon "gut beladen" und dreht sich trotzdem noch hingebungsvoll um die saftige Nahrungsquelle.
Mistbiene
Der Unterschied zur Honigbiene ist bei näherer Betrachtung ziemlich deutlich, aber da sie in Größe und Verhalten der „Schwester“ ähnelt, kann man sie leicht verwechseln. Bisher habe ich sie nur vereinzelt angetroffen, und sie geht auch an Blumen. Am Mist habe ich sie noch nie gesehen.
Deutsche Wespe
Wespen gehören neben den Mücken wohl zu den gefürchtetsten Insekten in unserer Zivilisation. Ich selbst bin als sehr kleines Kind mal von einer ins Knie gestochen worden und war richtig krank (mit Fieber). Mir ist sogar eine großflächige Narbe geblieben, die man heute aber kaum noch erahnen kann. Seitdem hatte ich mit Wespen aber keine Probleme mehr. Vielleicht, weil ich eher herzhafte Sachen nasche. Bei uns gab auf dem Nachbargrundstück vor etwa 20 Jahren ein Wespennest, das die Nachbarn aber irgendwann entfernt haben. Seitdem tauchen nur noch gelegentlich Wespen auf, und die bedienen sich dann an den Blüten.
Wespen sind leicht reizbar und fliegen hektisch im Vergleich zur Biene. Es gibt geschützte Arten, deren Nester man nicht entfernen darf, was für die menschlichen Nachbarn dieser Spezies sehr ärgerlich ist.
Schlupfwespe
Diese Form kommt bei uns selten vor und ist unauffällig.
Feldwespe
Von dieser Sorte habe ich einige am Beobachtungsturm im Wildpark „Glauer Tal“ gesichtet und geknipst. Von ihnen weiß ich gar nichts, aber sie sehen ein bisschen aus, was wären sie aus Knete geformt.
Ende März 2019 waren bei 17° C im Schatten endlich wieder ein paar Insekten aktiv. Ein ziemlich kleiner Flieger wollte sich vor mir verstecken, aber sein „aufschlussreiches“ Hinterteil war sichtbar. Siehe da! Die Feldwespe ist also auch in meinem Garten heimisch! Sie ist übrigens ziemlich klein.
Sandwespe
Dieses Exemplar habe ich im August an der großen Wiese entdeckt. Unübersehbar mag sie die Pollen von der kanadischen Goldrute, die jetzt anfängt, zu blühen. Mich begeistert immer wieder, dass Insekten der gleichen Gattung so verschieden aussehen können. Im Gegensatz zur gewöhnlichen Wespe ist diese Art sehr scheu.
Wenn mir scharfe Bilder und eine Identifizierung gelungen sind, füge ich nur noch Bilder dazu, die etwas Außergewöhnliches haben. Die Fotos zeigen eine Sandwespe, die scheinbar in der Goldrute herum klettert wie Extremsportler an einer Steilwand. Nur, dass die Wespe mehr „Hände“ hat.
Braunwurz-Blattwespe
Du meine Güte, hier waren mal wieder sehr kreative Namensgeber am Werk! Ich habe keine Ahnung, was ein Braunwurz ist, und ob er an der großen Wiese wächst. Die Blüte, auf der das Insekt krabbelt, ist jedenfalls eine Flockenblume. Das weiß auch die Ameise hinten im Bild! Es war nicht leicht, diese Wespe im Internet zu finden, obwohl sie eine wespenartige Zeichnung hat.
Erdhummel
Hummeln sind nicht weniger berühmt als Bienen. Es gibt sogar eine (ziemlich sensationelle) klassische Intonierung des „Hummelflugs“. Allerdings finde ich persönlich, dass die Hummel zu dieser schnellen Musik gar nicht passt, denn sie ist eher träge und pummelig. Sie sieht flauschig aus, darum wird sie meist nicht als bedrohlich wahrgenommen. Aber sie kann auch stechen. Die Erdhummel ist die größte und häufigste Hummel in meiner Region. Und sie „brumselt“ ziemlich laut. Mein Hund kann sie nicht leiden und schnappt nach ihr, aber zu ihrem und seinem Glück hat er noch nie eine erwischt (vielleicht ist sie doch nicht so behäbig). Zu erkennen ist die Erdhummel an dem gelben Querstreifen auf dem oberen Rücken und dem weiß gefärbten „Ende“ (ich weiß nicht, ob man Po sagen soll oder Schwanz).
Wie zu sehen ist, liebt sie auch die Krokus-Pollen im Frühjahr!
Ich kann mich nicht erinnern, schon mal im Februar Hummeln gesichtet zu haben. 2 ziemlich große Exemplare besuchten 2019 meinen Winterjasmin, der seit 2 Monaten reichtlich Blüten trägt. Aber bisher war es den Hummeln wohl zu kalt.
Ackerhummel
Die Ackerhummel taucht erst später auf, und sie ist deutlich kleiner als die Erdhummel. Auf einem Bild kann man das gut vergleichen. Sie hat einen ganz flauschigen, orangen Schultergürtel, weshalb ich sie zuerst für einen Wollschweber gehalten habe. Aber der hat nicht kontrastreichen schwarz-orangen Querstreifen am Körperende. Die Ackerhummel ist nicht wählerisch, ich habe sie an vielen verschiedenen Blüten entdeckt.
Steinhummel
Die Hummelart ist bei uns die Seltenste. Sie ist auch flauschig, aber komplett schwarz mit einem roten Po. Ich habe sie erst ein Mal abgelichtet. Meine Identifikation beruht aber nur auf der Farbe. Vielleicht ist es auch eine andere Hummelart.
Grashummel
Diese Hummelart habe ich zufällig entdeckt. Zum einen konnte ich (ohne Brille) gut erkennen, dass sie bis auf das Schwanzende völlig schwarz war. Zum anderen setzte sie sich malerisch auf einen „Natternkopf“, eine blaue Wiesenblume, die sich wunderbar gegen die trockenen Gräser absetzte. In der Hoffnung auf bessere Bilder von der Steinhummel knipste ich drauf los. Aber die Steinhummel hat wirklich einen dunkelroten Po, und meine Bilder zeigten eine Hummel mit orangem Ende und einem dunklen Querstreifen. Also bemühte ich das Internet (mein Buch hat nur 3 Hummel-Arten parat) und musste feststellen, dass es ziemlich viel verschiedene Hummel in Deutschland gibt. Nach Ausschluss der Obsthummel, die als ausgestorben gilt, blieb nur die Grashummel übrig. Und die Bilder sind wirklich sehr schön geworden.
Baumhummel
Diese Sorte habe ich im Juni 2019 in meinem Garten entdeckt. Sie war sehr ausdauernd am Klee beschäftigt, und die Pollen an ihren Hinterbeinen sprachen Bände.
Sie ist etwas kleiner als die Erdhummel, die in meinem Garten überwiegt. Der Rücken der Baumhummel ist kräftig orange und flauschig. Sonst ist sie schwarz und hat ein weißes Schwanzende.
Die folgenden Bilder klären nicht weiter für die Eigenschaften des Insektes auf, aber ich mag sie, weil die rotierenden Flügel so schön getroffen sind. Von wegen „Hummeln sind eigentlich zu dick zum fliegen“!
Hornisse
Die Hornisse hat eine Schwanzfärbung ähnlich der Wespe, aber sie ist deutlich größer und fällt durch ihr lautes Summen auf. Das wirkt bedrohlich, aber die Hornisse ist nicht aufdringlich. Lange dachte ich, sie wäre ein Aasfresser, denn sie geht auch nicht an Süßwaren, wenn denn wirklich mal welche in unserem Garten zu finden sind. Aber ganz so harmlos ist sie dann doch nicht. Sie fängt und tötet Schmetterlinge, trennt dann deren hübsche Flügel ab, um den Rumpf zu verspeisen (oder an die Nachkommen zu verfüttern, das weiß ich nicht). Habe ich gesehen und fotografiert, aber irgendwie widerstrebt es mir, so grausame Bilder vorzustellen.
Hornissen sehe ich überall vereinzelt in meinen „Foto-Jagdgebieten“. Sie sind auffällig, belästigen mich aber nie. An der großen Wiese landete ein Exemplar in den grade frisch aufgeblühten Goldrauten. Dabei verrenkte sie sich, als wollte sie ihr Hinterteil putzen. Vielleicht hat sie das auch gemacht, aber auf einem Bild sind ein paar kleine Flügel sichtbar. Vielleicht sind es ihre eigenen, vielleicht verspeist sie auch ein kleineres Insekt. Weil die Bilder originell sind, stelle ich sie vor.
2018 sollte ein Wespen-Jahr werden. Davon habe ich nichts gemerkt, aber es war definitiv ein Hornissen-Jahr. In den vergangenen Sommern tauchte ab und zu eine Hornisse an unserem Haus auf, brummselte unter dem Terrassendach herum und zog schnell weiter. Auch an der großen Wiese war gelegentlich ein Exemplar zu sehen. Ich habe keine Angst vor Hornissen, obwohl sie soviel größer sind als Wespen. Sie gehen den Menschen aus dem Weg. Aber in diesem Jahr waren sie omnipräsent (bis in den Oktober), nicht nur an der großen Wiese und am Fließ, nein, besonders in meinem Garten. Sie waren wirklich zahlreich und gingen an alle Blüten. Aber besonders gerne trieben sie sich an meinem Swimmingpool herum. Dieser war fast immer zur Hälfte abgedeckt, doch von der regelmäßigen Gartenbewässerung bildeten sich auf der Abdeckplane Wasserlachen. Wegen der Trockenheit fielen früh (taube) Eicheln herab und Blätter, die dann auch auf der Plane landeten. Ich habe seltsame Verhaltensmuster der Hornissen beobachtet und geknipst. Auch wenn auf den Bildern maximal zwei Hornissen zu sehen sind, ich versichere, dass immer ein halbes Duzend um meinen Pool schwirrte. Die Studie ist aus dem September, als immer noch hochsommerliche Temperaturen herrschten.
Dieses Exemplar rettet sich nicht verzweifelt auf ein Blatt, um dem Wasser zu entkommen. Es sitzt da einige Minuten und fliegt dann weiter. Auf dem nächsten Bild kann man sie noch oben rechts erkennen.
Diese Hornisse macht irgendwas, das im Wasser Wellen schlägt. Ich kenne das von Libellen, welche ihre Eier ins Wasser „schmeißen“. Aber Hornissen legen meines Wissens keine Larven im Wasser ab. Trotzdem erzeugen sie in der nur zentimetertiefen Lache ordentlich „Seegang“.
Wellen, die sich kreisförmig ausbreiten, sind aus physikalischer Sicht von einer punktförmigen Störung der Wasseroberfläche verursacht worden. Was, um alles in der Welt, „scheißen“ die Hornissen da ins Wasser (oder fehlt in dem Verb einfach nur ein „M“)? Sie landen auch darauf. Die Gesetze der Oberflächenspannung machen es möglich, dass sie nicht eintauchen und ertrinken.
Das letzte abgebildete Exemplar ist auf einer schwimmenden Eichel gelandet. Es sieht aus, als würde es trinken. Warum nicht? Auch Insekten brauchen Wasser. Aber es ist keine Erklärung für das sonstige Verhalten!
Mücken
Wie schon in der Einleitung erwähnt, gibt es bei uns verschiedene Sorten von Mücken. Angeblich wandern die Mückenarten aus dem Süden immer weiter nach Norden, weil das Klima milder wird. Wenn wir Pech haben, kommen irgendwann die Malaria-Überträger. Aber soweit ist es noch nicht. Trotzdem sind Mücken für Mensch und Tier eine Plage! Dabei sind die Stiche der Kleinen manchmal folgenreicher als die der größeren Arten. Obwohl ich ein gutes Anti-Mücken-Hautspray habe, konnte ich in meiner ersten Urlaubswoche Mitte Mai täglich einen neuen, 50-Cent-großen, juckenden „Flatschen“ an meinem Körper mit Antihistamin-Gel versorgen. Ich habe die fiesen Viecher weder gehört, noch ihre Stiche gespürt. Sie haben einfach lautlos und gnadenlos zugeschlagen und mein Blut gesaugt! Neben dem Juckreiz, den sie durch irgend so eine Chemikalie bei der Injektion verursachen, übertragen sie so auch Keime und Krankheiten. Zum Glück kann man sich einigermaßen schützen und die Stiche gut behandeln.
Mücken lieben Licht, aber nicht die pralle Sonne. Schwärme von sehr kleinen Mücken (Nachwuchs?) tanzen gerne im frühen oder späten Sonnenlicht, auch schon im Frühling, und sie stechen nicht. Bei Regen müssen sie sich in Sicherheit bringen, denn die Tropfen sind für sie lebensgefährlich. Darum reicht es auch, wenn ich kleine Wasserfontänen über meinen Kopf spritze bei meinem morgendlichen Bad im Pool. Da würden sie mich nämlich auch gerne attackieren, aber die Spitzer halten sie fern.
Mücken sind aber nicht grundsätzlich wasserscheu, denn ihre Eier legen sie im Wasser ab. Dort entwickeln sich dann die Mückenlarven, die als Nahrung sehr beliebt bei Fischen sind. Ich habe noch kein Solo-Foto von Mücken, weil ich kein Masochist bin und Selfies mit einer Mücke am Arm mache. Dafür zeige ich meine Gruppenfotos.
Die nächsten Fotos sind aus Februar 2019, als es frühlingshaft warm wurde. Mücken im Flug zu fotografieren ist eine Kunst für sich, und die beherrsche ich nicht. Aber die Bilder sind trotzdem schön. Dazu liefere ich noch eine Beobachtung: die Schwärme sind "in sich geschlossen". Es gibt mehrere "Rudel", die manchmal nur wenige Meter von einander entfernt schwirren, sich aber nicht vermischen. Und sie fliegen in ihrer Gruppe ständig senkrecht hoch und wieder runter. Der vertikale Ausdehnungsradius beträgt maximal 30 cm, als wären sie in einer unsichtbaren "Blase" gefangen, aus der sie nicht ausbrechen können. Mücken-Spezialisten könnten mir das sicher erklären. Und: diese Insekten sind nicht angriffslustig!
Die goldenen Punkte sind die Mücken - schärfer ging es nicht. Aber es leuchtet so schön!
Schnake
Dieses Insekt heißt wohl korrekt: Kohlschnake, aber ich habe sie schon überall (drinnen und draußen) gesehen, nur nicht am Kohl! Ich hielt sie jahrelang für einen Weberknecht mit Flügeln, aber diese Arten sind nicht verwandt. Die Schnake soll auch stechen können (Volksmund – noch nie erlebt), aber in jedem Fall ist sie ähnlich aufdringlich wie die Mücke und leider viel GRÖßER!!!
An einem heißen Julitag krabbelte am Fließ ein großes Insekt durchs Schilfgras. Ich machte ein paar Bilder und konnte zu Hause mit wenig Hilfe eine Identifizierung vornehmen. Obwohl ich meine Fotos ästhetisch finde, wird mir das Insekt nicht sympathischer.
Stubenfliege
Ich bitte um Verzeihung, weil ich von der deutschen Fliege schlechthin kein Solo-Foto anbiete. Zu meiner Entschuldigung muss ich anführen, dass diese hektischen, aufdringlichen Insekten meinen Lebensweg überwiegend dann kreuzen, wenn sie sich in mein Haus verirrt haben und lautstark brumselnd mit dem Kopf an die Fensterscheiben stoßen. Liebe Fliege, bleib einfach draußen! Dann rette ich Dich auch aus meinem Pool, wenn Du mal wieder vertrottelt warst und auf der glänzenden Fläche landen wolltest. Aber in meinem Haus hast Du nichts verloren! Und weil Du irgendwie nie freiwillig wieder raus fliegst, hilft mir nur die Fliegenklatsche. In dem Zustand bist Du dann einfach nicht mehr fotogen!
Wie auf dem Bild unschwer zu erkennen ist die Stubenfliege (ganz links) kleiner als die Gold- und die Fleischfliege (die sich hier die Reste des Katzenfutters teilen). Sie ist einheitlich grau und hat matte rote Augen. Fliegenaugen sind legendär wegen der vielen Facetten. Die kann man aber auf normalen Fotos nicht erkennen. Weil sie so matt sind, wirken sie eher blind. Hatte nicht Puck, die Comic-Fliege, eine Sonnenbrille auf?
Goldfliege
Irgendwie war ich schon etwas verblüfft, dass dieses Exemplar „Goldfliege“ heißt. Denn ich kenne sie als „Schmeißfliege“, was so ziemlich das Gegenteil bedeutet. Sie ist allerdings hübscher (denn sie glitzert metallisch) und schlauer als die Stubenfliege, denn sie verirrt sich nicht in mein Haus! Und sie geht nicht nur an Essensreste und Pferdeäpfel, denn ich habe mein erstes Bild von ihr auf einer Krokusblüte geschossen. Aber sie mischt sich auch gerne unter die „Abfallfresser“, wie mein Bild auf einem frischen Pferdeapfelhaufen beweist!
Graue Fleischfliege
Sie ist die größte und, wie ich finde, gruseligste der normalen Fliegen. Ihre Zeichnung ist grauschwarz-längsgestreift, und sie hat leuchtend rote Augen. Auch sie kommt selten in mein Heim. Wahrscheinlich, weil keine schmackhaften Exkremente rumliegen.
Gemeine Winterschwebfliege
Diese Fliege ähnelt farblich mehr der Biene, sie ist filigran und hat eine schwarz-weiß-gelbe Rückenzeichnung. Groß wie Stubenfliege ist sie aber viel schlanker und schon im Februar an den Frühlingsblühern anzutreffen (daher wahrscheinlich der Name). Ab April habe ich sie bisher nicht mehr gesehen.
Der Winterjasmin blüht in diesem Jahr (2019) lange. Die Winterschwebflieg kam erst im März und freute sich über die Blüten. Sie ist übrigens kaum größer als eine Mücke!
Igelfliege
Woher diese Fliege ihren Namen hat, braucht man nicht lange zu raten. Die lustigen schwarzen Borsten auf dem Hinterleib machen die Identifizierung leicht. Sie ist so groß wie eine Goldfliege, hat aber braune Augen und einen braunen Rücken mit schwarzem Längsstreifen. Sie besucht meinen Garten nicht und kommt darum auch nicht in mein Haus.
Skorpionfliege
Dieser Fliege bin ich zum ersten (und einzigen Mal) im Sommer 2017 am Fließ begegnet. Damals habe ich angefangen, mich fotografisch für Insekten zu interessieren, und was ich am PC sah, fand ich ziemlich skurril. Mein Zufallstreffer hatte eine Gestalt wie ein kleiner Falter, einen lustigen, gelben, nach unten gebogener Schnabel und einen roten Schwanz, der wie ein Skorpionstachel gebogen war. Diese Attribute reichten, um einen Treffer bei Google zu landen. Ich finde dieses Insekt --- cool!
Johannisbeerschwebfliege
Diese Fliege gehört auch zu den Unauffälligen. Der Körper ist kurz und gedrungen, der schwarz-gelbe Rücken könnte vielen gehören. Nur durch gute Recherche habe ich diese Art benennen können.
Schnepfenfliege
Dieses Exemplar sieht eher wie ein Falter aus, aber es hat durchsichtige, gemusterte Flügel. Die ganze Form mit dem langen braunen Schwanz erinnert vielleicht auch an eine Mücke, aber sie gehört zu den Fliegen und ist durch Form und Farbe auch leicht zu identifizieren.
Raubfliege
Diese Fliege ist auch länglich und schlank, ähnlich der Schnepfenfliege, aber sie ist kompakter und hat schmale braun-transparente Flügel und behaarte Beine. Leider kein sehr attraktives Insekt.
Köcherfliege
Mann, es gibt so viele Fliegen auf dieser Welt. Leider ähneln nicht alle der bekannten Stubenfliege, die uns gerne mal den Verstand raubt. Die Köcherfliege findet sich auch in meinem Naturkundebuch, darum war die Bestimmung nicht so schwer. Sie ist orange, legt die Flügel an, wenn sie sich nieder lässt, und hat sehr lange grade Fühler. In ihrem nächsten Leben wird sie ein Schmetterling!
Ein paar bessere Bilder gibt es vom Fließ aus Oktober 2018. Da glänzen sogar die Flügel in der Sonne!
Unbekannte Fliege mit grünen Augen
Bei diesen markanten Merkmalen hatte ich auf eine schnelle Identifikation getippt, aber das Internet war keine Hilfe. In meinem Naturkundebuch gab es diesen Flügler auch nicht. Aber von Gestalt und Form erinnerte er an eine Fliege, darum stelle ich ihn mal als „no-name“ vor und forsche weiter.
Ob das folgende Exemplar die gleiche Art ist, weiß ich nicht. Aber der Hinterleib sieht ähnlich aus.
Ameisenjungfer/ Netzflügler
Als sich dieses Insekt an einer meiner Lieblingsrosen niederließ, wusste ich sofort, dass ich einen absoluten Neuling hatte. Es ähnelt einer Libelle (hat auch einen ähnlichen Namen), einen langen Körper, lustige schwarzweiß geringelte, kurze Fühler und eine filigrane Netzzeichnung auf den schmalen Flügeln, aber das gesamte Flugverhalten und auch die Haltung im Sitzen waren nicht Libellen-typisch. Ich habe lange gebraucht, um eine Lösung zu finden, und bin noch nicht ganz überzeugt. Aber die Ameisenjungfer kommt meinem Foto am nächsten.
Unbekannte Dickkopffliege Exemplar 1
Dieses Pärchen vergnügte sich an der Wiese am See im September 2018. Trotz der wirklich unübersehbaren Merkmale wie z.B. der gelbschwarzen Längszeichnung am Rücken, habe ich im Internet keinen absoluten Treffer erzielt. Die beiden "Hübschen" gehören wohl zu den Dickkopffliegen, von denen es mehrere gibt. Lassen wir es also zunächst dabei!
Unbekannte Dickkopffliege Exemplar 2
Die Betonung liegt auf „unbekannt“, nicht auf „Dickkopffliege“. Ich habe keine Ahnung, um was für ein flugfähiges Insekt es sich hier handelt. Nach den mir bekannten Kriterien habe ich eine Überschrift ausgesucht, und bei dem abgebildeten Flügler könnte es sich um eine „zierliche, gallische oder französische, Berg-, Haus-, Heide- oder Kuckucksdickkopffliege“ handeln. Oder um eine „Tabanus donaldtrumpia!“, oder um einen Außerirdischen! Wer weiß das schon. Sie ist anders als meine bisherigen Exemplare und hier heimisch, also kriegt sie einen Platz bei den Flüglern. Die Fotos sind aus dem September 2018 (große Wiese, wenn ich mich recht erinnere).
Große Schwebfliege
Hier lohnte sich mal wieder eine etwas genauere Recherche im Net, denn dieses Exemplar war im Katalog der Winterschwebfliege zu finden. Die Winterschwebfliege hatte ich schon, und die Rücken-Zeichnung war mir nicht ähnlich genug. Auch die Johannisbeerschwebfliege sieht anders aus. Also kann ich ein neues Insekt vorstellen, dem ich im Oktober 2018 an der großen Wiese begegnet bin. Nur ein Bild wurde halbwegs scharf. Diese Fliege ist ziemlich klein, auch wenn der Name etwas anderes verspricht.
unbekannte lange Minifliege
Keine Ahnung, was das für eine Fliege ist. Sie saß auf meinem sehr feinmaschigen Pool-Kescher und verursachte reichlich Bewegungsunschärfe. Vielleicht erkennt ja jemand die Art und klärt mich auf. Sie ist definitiv eine neue Fliegenart.