Feldhase
Die meisten Menschen denken bei der Erwähnung des Hasen zuerst an Ostern. Dann kommt ihnen vor dem inneren Auge ein possierliches Tierchen in den Sinn, dass einem Kaninchen ähnelt, denn diese Nager sind in Deutschland auch in den Großstädten verbreitet. Aber der Hase sieht dem Kaninchen eigentlich nicht besonders ähnlich, und sein Verhalten ist auch ganz anders.
Zunächst einmal ist der Hase größer und feingliedriger und hat einen eckigen Kopf mit ziemlich langen Löffeln. Er hat lange Beine, mit denen er wirklich beachtlich springen kann. Er schlägt dabei schnelle Haken und wechselt die Richtung. Er ist ein Einzelgänger und baut keine Höhlen, sondern versteckt sich in Bodenkuhlen, sogenannten Sassen. Das Kaninchen, das bei uns in der wilden Form nicht vorkommt, ist gedrungener und schwerer, lebt in großen Gruppen und buddelt unterirdische Verstecke.
Hasen sind in der Regel ziemlich scheu, aber gelegentlich habe ich bei uns schon Exemplare entdeckt, sogar einmal im Wald. Ich war ziemlich überrascht, als ich bei einem Spaziergang einen Hasen am Rand der großen Wiese direkt neben dem Wald sah. Er schien mich nicht zu sehen oder nicht zu wittern, jedenfalls konnte ich meine kleine Digitalkamera zücken und ein paar Fotos machen. Die Auflösung war ziemlich schlecht, denn wenn man den digitalen Zoom benutzt, muss man für scharfe Bilder schon eine sehr ruhige Hand haben. Und die hatte ich natürlich nicht, weil ich ziemlich aufgeregt war und befürchtete, der Hase würde abhauen, bevor ich den Auslöser drücken konnte. Als Beweisfotos genügten sie allemal, einen Fotowettbewerb gewinne ich damit nicht.
Den Hasen habe ich bei uns im Wald und auf der Wiese ewig nicht gesehen. Ich vermute, dass die Cowboys ihn vertrieben haben, denn sie fahren täglich mit Nutzfahrzeugen, Transportern oder Pkws auf die große Wiese, um ihr Vieh zu versorgen, das am Waldrand weidet. Das mag der Hase sicher nicht, und er hat ja reichliche Ausweichmöglichkeiten. Die folgenden Bilder sind von der Großtrappen-Exkursion in den Belziger Landschaftswiesen (die nicht zu meiner Region gehören), aber weil ich so wenige vom Hasen habe, stelle ich sie vor.