Buchfink

Vorkommen:

überall, ganzjährig

Merkmale:        

großer Fink mit dickem Schnabel, Männchen mit rostrotem Kopf und grauer Haube, Rücken gräulich, geht in ein kräftiges Olivgrün über, Brust und Bauch rostrot, zum Bürzel hin etwas blasser, Flügel dunkel mit schmaler weißer Binde (auch beim Weibchen, im Flug gut zu sehen), verschiedene Farbvarianten, Weibchen gräulich grün mit hellem Bauch

Nahrungsverhalten:     

gerne an abgemähten Sonnenblumenfeldern, auch an Futterstellen häufiger Gast (Sonnenblumenkerne!)

Begegnungen:

Nach meinem schlauen Vogelbuch soll der Buchfink der häufigste Fink in Deutschland sein. Ich will das mal glauben, denn mir fällt kein anderer Fink ein, den ich so regelmäßig und fast überall sehe. Er ist eigentlich ganz hübsch gezeichnet, trotzdem fällt er kaum auf. Das ist wieder das Prinzip der bestmöglichen Tarnung – alles schön gedeckte Farben.

In meinem Garten ist er allerdings selten, jedenfalls an den Futterstellen. Außerhalb der Winterzeit kreuzt er jedoch zuverlässig immer mal wieder auf. Im Sommer habe ich ein Pärchen in meinem Garten gesichtet, das mir unglaublich groß vorkam, so dass ich kaum glauben wollte, dass die Zeichnung für einen Buchfinken sprach. Aber der Buchfink ist auch einer der größten Finken, und Finken sind in der Regel größer als Meisen.

Ich kenne ihn als anspruchslosen, wenig scheuen Vogel, der sich überall irgendwie durchwurstelt. Ich habe ihn am Sonnenblumenfeld in großen Scharen gesehen. Ein Foto ist mir besonders gut gelungen. Ein weiteres Flugfoto stammt aus dem Finkenschwarm in Schlunkendorf (siehe Bergfink).

Inzwischen versuche ich ständig, mal ein Lehrbuch-Bild von ihm zu bekommen, aber das ist nicht so einfach. Die Weibchen sind noch schwerer zu kriegen. Im Wald gelang mir eine lustige, leider nicht komplett scharfe Fotostrecke, bei der ein Buchfink seine Beute verliert.

 

 

Im März kommt der Buchfink in Balzlaune und singt sehr schön. Dabei kann er ein Häubchen aufstellen. Wusste ich vorher auch noch nicht!

Auch der Buchfink reiht sich ein, wenn im Frühling die gefiederten Waldbewohner ihre Liebes-Lieder schmettern. Und er singt sehr schön und laut, aber ich habe noch keinen typischen Gesang bemerkt. Macht nichts, posieren kann er auch.

Dass das nächste Bild von Juni 2018 einen Jungvogel zeigt, weiß ich sicher aus drei Gründen. Erstens ist er wenig scheu gewesen, so dass ich für ein Foto ziemlich nah an ihn ran durfte. Und zweitens hat er nur ganz leise gepiepst, als ob er noch nach Futter verlangt. Ein adulter Vogel in der Nähe hat (drittens) mächtig Spektakel gemacht, um mich von seinem Sprössling abzulenken. Wie ein Küken sieht er nicht mehr aus, ist aber garantiert noch ein „Kleiner“.

Auch dieser Geselle ist ein Jungtier aus diesem Jahr. Getroffen habe ich ihn an der großen Wiese.

Es warten immer noch nette Schnappschüsse vom Buchfinken in der Warteschleife für „Vögel in der Mauser“. Aber diese Homepageseite muss ich noch vorbereiten und alte Fotos sichten. Es ist ein bisschen unfair gegenüber dieser Vogelart, dass ich sie so selten knipse, aber sie gehört zu meinen „Alltäglichen“ wie Blaumeise, Kohlmeise und Amsel. Doch wenn ich dann mal ein paar tolle Bilder mache, stelle ich sie auch auf meine Homepage. Hier also zwei Buchfinken in der Dezembersonne.

Die folgenden Bilder sind aus dem Januar 2019 an der großen Wiese aufgenommen, wo sich der Buchfink in kleinen Gruppen oder im Verband mit anderen Finken (besonders Bergfink, Grünfink und Distelfink) rumtreibt. Man beachte auch die filigranen kleinen Eiskristalle an den Zweigen und den draufgängerischen Blick des Vogels!

 

Hier gibt es das beste Bild von meiner Serie: Finken im Schnee auf dem vorjährigen Sonnenblumenfeld. Warum der Bauer neu gesät hat, ohne die alten "Köpfe" zu entfernen, weiß ich nicht. Die Vögel danken es ihm, denn sie finden immer noch hier und da eine Nahrungsquelle. Die Entfernung war sehr groß, darum waren die meisten Bilder unscharf, aber in diesem Tross waren die oben genannten "üblichen Verdächtigen" allesamt vertreten.

Immer wieder fällt mir auf, dass Vögel in der Wildnis sehr viel scheuer sind als in besiedelten Gebieten. In meinem Garten (nicht nur am Futterhaus) ertragen viele Piepser meine Anwesenheit (von den frechen Spatzen in den Städten will ich gar nicht erst anfangen). Zum Beweis gibt es auf den Homepage-Seiten der Meisen und Finken reichlich brillante Fotos, denn die Objekte sind nicht weit weg. Doch schon wenige 100 m weiter an der großen Wiese sind z.B. die Finken sehr empfindlich und nehmen Reißaus, wenn ich am Horizont auftauche (bildlich gesprochen). Darum wunderte ich mich Anfang März sehr, dass ein einzelner Vogel nur wenige Meter vor mir über den Weg flog und am Waldrand landete. Er war so nah, dass ich ihn auch ohne Brille sofort als Buchfink identifizierte. Er wirkte aufgeplustert und hüpfte nur ein bisschen. Ab und zu schüttelte er sich. Leider herrschte düsteres Tageslicht, so dass die Bilder trotz der Nähe nicht scharf wurden. Ich tippte vom Verhalten auf ein krankes Tier. Am PC zuhause sah ich dann ein paar „Pickel“ am Schnabelansatz. Natürlich bemühte ich das allwissende Internet, und man kommt schnell auf eine Seite mit Vogelkrankheiten (und scharfen Bildern). Aber schon bald wollte ich nicht mehr wissen, woran der Vogel gelitten hat. Dazu schreibe ich mal ausführlich was bei meinen „Texten“. Trotzdem möchte ich dem armen Kerlchen hier ein Denkmal setzen, falls er sich nicht wieder erholt.

Der Buchfink singt jetzt im März 2019 regelmäßig sehr schön, aber eine typische Melodie kann ich immer noch nicht raus hören. Dafür habe ich ein paar nette Bilder gemacht, auf denen sichtbar wird, dass auch dieser Balzer sein Kehl-Gefieder aufplustert.