Großtrappe
Die Großtrappe
Bis ich vor 3 Jahren anfing, mich für die Naturfotografie zu begeistern, hatte ich eine beschränkte Sicht über die Artenvielfalt der einheimischen Tiere. Dabei glaubte ich, was die inländische und ausländische Flora und Fauna angeht, über ein ansehnliches Allgemeinwissen zu verfügen. Doch die Großtrappe ist 50 Jahre lang nicht in meinem Universum aufgetaucht. Gut, dass sind Gänsesäger, Silberreiher und Grauschnäpper auch nicht, aber diese Vögel sind schließlich nicht seit Jahrzenten vom Aussterben bedroht. Und zudem sind sie keine Tiere der Superlative. Die Großtrappe schon!
Auf meiner Homepage gibt es schon einen Bericht über die Großtrappen im Rahmen meiner „Exkursionen“ (Überbegriff „Texte“). Ich werde mich nicht wiederholen, sondern an dieser Stelle ein paar von meinen Bildern vorstellen, die verwertbar sind. Wer hier Starfotos erwartet, wird enttäuscht werden. Trotz Teleobjektiv waren die Vögel viel zu weit weg. Aber für einige Beschreibungen reichen sie aus.
Männchen sind insgesamt deutlich größer als Weibchen. Die Zeichnung jedoch ist ähnlich. Hals und Kopf sind grau, die obere Flügelzeichnung braun-schwarz meliert. Es gibt eine breite weiße Flügelbinde auf dem Mittelflügel (bei Aufsicht auf den fliegenden Vogel ein deutliches „V“). Nicht jede kleine Großtrappe ist ein Weibchen. Im Flug z.B. erkennt man die Weibchen an dem deutlich schlankeren Hals. Irgendwie sind meine Flugfotos qualitativ die Besten.
Großtrappen leben in großen Gruppen. Die folgenden Fotos zeigen (meines Wissens) nur Männchen unterschiedlichen Alters.
Die Balzrituale der Großtrappen sind legendär, denn die (normalerweise gut getarnten) Vögel zeigen, was sie aus ihrem Federkleid heraus holen können. Plötzlich verdoppeln sie ihre Größe, und ganz viel „Weiß“ wird sichtbar. Auf dem nächsten Bild sind 3 aufgeplusterte Männchen zu sehen, aber keine Weibchen. Die anderen Vögel sind (wegen der Größe) auch Männchen, die nur grade nicht balzen.
Die nächste Bildserie zeigt ein balzendes Männchen, doch der andere Vogel ist kein Weibchen, sondern ein „Rivale“, der sich die besten Posen abschaut. Demonstrativ stolziert er vorbei, als wollte er sagen: „Ist das alles, was Du drauf hast?“
Auf den nächsten 3 Bildern: gleiches Szenario! Ich zeige die Bilder auch nur wegen der beeindruckenden Ansicht der Hinterseite des balzenden Hahns.
Hier ist nun endlich mal auch ein Weibchen im Bild, das die beiden buhlenden Männchen ansatzweise zur Kenntnis nimmt. Der „Kollege“ links im Bild ist der ältere. Seine Posen sind auffälliger.
Da nicht alle Bilder scharf wurden, gibt es zwischen den Fotos zeitliche Lücken. Auf diesem Bild ist der ältere Vogel rechts. Das erkennt man an den weißen Gesichtsfedern, die wie ein Katzenschnurrbart aussehen.
Ja, die junge Dame weiß, dass sie die Wahl hat. Sie lässt sich Zeit und die Männchen im Unklaren. Mich auch, aber das ist nicht meine Baustelle.