Baumpieper

Vorkommen:

In meinem Wald erstmalig 2016 gesehen, dann den Balzflug im Frühjahr 2017 an der großen Wiese erlebt, sonst ist der Vogel meist unsichtbar

Merkmale:

Kleiner als eine Amsel, größer als eine Meise, überwiegend bräunlich, aber mit einer schönen, scharfen Flügelzeichnung wie eine Perlenkette, Bauch hell mit kräftigen braunen Längsstreifen über der gelblichen Brust, kurzer Schnabel, heller Überaugenstreif, lustiger „Sing-Flug“ (unten genauer beschrieben)

Begegnungen:

Nun hatte ich also 2016 auch meinen ersten „Pieper“ fotografiert! Von dieser Sorte gibt es einige, und ich kannte bislang keinen.  Es war wieder ein Zufallstreffer, denn auf einem langen Spaziergang an einem sommerlich warmen Maitag, waren alle Vögel viel zu träge, um durch die Luft zu segeln. So musste ich mein Augenmerk auf die kleinen Gesellen im Waldschatten lenken. Inzwischen war jedoch der Austrieb der Baumblätter so weit fortgeschritten, dass die Vögel kaum noch erkennbar waren. Im Nadelwald ging es noch, denn die Kiefern haben alle reichlich abgestorbene Äste, auf denen man Vögel sehen kann, vorausgesetzt, sie machen sich bemerkbar (Gesang und Bewegung). Dann findet man auch eine Möglichkeit, den Fokus scharf zu stellen.

 

In den Laubbäumen sind Vogel-Fotos im Mai fast unmöglich, weil irgendwie immer ein Ast oder Zweig oder Blatt im Weg ist. Man sieht den Piepser, aber man bekommt ihn nicht „scharf“. Beim Baumpieper hatte ich Glück. Er war so freundlich, mir auch noch seine Vorderseite zu zeigen, damit ich ihn anhand meines Vogelbuches zuordnen konnte. Ehrlich gesagt fand ich den Vogel so unauffällig, dass ich nicht glaubte, dass er mir noch mal vor die Linse käme. Aber im Oktober sah ich ihn ein weiteres Mal an einer anderen Stelle im Wald.

Im Frühjahr 2017 entdeckte ich einen wunderbaren Sänger an meiner geliebten großen Wiese. Zunächst tippte ich auf eine Singdrossel, aber dieser Vogel sang anders und war auch kleiner.

 

 

Und dann überraschte er mich wirklich, denn er stieg wie eine Lerche auf, begann zu singen und setzte dann singend zu einem Trudel-Flug an, um sich einen neuen Aussichtsplatz zu suchen. Dieses Manöver wiederholte er einige Male. Davon hatte ich noch nie gehört, aber es steht in meinem Vogelbuch genau so beschrieben, wie ich es gesehen hatte.

 

Auch im Mai konnte ich diese akrobatischen Flugmanöver beobachten, und einige Bilder wurden wieder scharf. Offensichtlich war die Balz für diese Spezies nach 4 Wochen noch nicht abgeschlossen.

 

Der Baumpieper ist so mit seinem Gesang beschäftigt, dass er sich durch mich nicht stören ließ. So bekam ich auch sitzend noch ein paar schöne Bilder.