Zwergtaucher

Vorkommen:

Seit 2016 am Pfefferfließ gesehen, lebt dort ganzjährig, treten meistens solo oder paarweise auf,  im Spätherbst auch in kleineren Gruppen

Merkmale:

Sehr kleiner Wasservogel, kaum größer als ein älteres Entenküken, dunkelbraune Kopfplatte bis auf Augenhöhe, die bis auf den Schnabel reicht, unterer Schnabel orange, sonst bräunlich und grau, Bauch heller, Flügelunterseite weiß, Männchen und Weibchen ähnlich, selten lange an der Wasseroberfläche, tauchen schnell ab und können lange unter Wasser bleiben

Nahrungsverhalten:

Jagen kleine Fische, darum oft in Gesellschaft von Eisvögeln anzutreffen

Begegnungen:

Lange kannte ich nur den Haubentaucher, und dass ich den super finde, habe ich bereits zum Ausdruck gebracht. Im Herbst 2016 fiel mir am Fließ ein kleiner Wasservogel auf, der allerdings unglaublich scheu war. Zuerst hielt ich ihn für ein Entenküken, aber diese tauchen nicht ab und verschwinden. Außerdem sollten sie längst die Größe der Eltern angenommen haben, selbst wenn sie Nachzügler aus einer zweiten Brut gewesen wären. Es war zwecklos, ihn zu fotografieren, denn er war immer viel zu weit weg. Die Bilder waren zur Identifizierung nicht geeignet.

Anfang November 2016 stand ich am Fließ und wartete auf den Eisvogel, den ich zu Beginn meines Ausflugs kurz an einer bestimmten Stelle gesehen hatte. Vielleicht hätte ich auf dem Rückweg Glück. Zeit hatte ich genug. Da entdeckte ich wieder den kleinen Wasservogel und vertrieb mir die Zeit, indem ich ihn aufs Korn nahm. Das war nicht einfach. Der Zwergtaucher ist nämlich ein unglaublich flinker und hektischer Geselle. Er verbringt (geschätzt) 90% seiner Zeit unter Wasser oder im Ufergestrüpp, wo man ihn nicht sehen kann. Kaum taucht er auf, ist er auch schon wieder weg. Doch schon auf den ersten verwertbaren Fotos konnte ich ihn mit einem „silbernen Etwas“ ablichten. Er hatte einen kleinen Fisch gefangen, der in seiner Größe auch dem Eisvogel gefallen würde. An dieser Stelle des Fließ´ waren die Fische grade besonders aktiv und machten auch an der Oberfläche Spektakel. Und tatsächlich tauchte kurze Zeit später der Eisvogel auf, von dem ich Bilder beim Fischen machen konnte.

Zu Hause wertete ich dann meine Bilder aus und stellte fest, dass es sich bei meinem kleinen Wasservogel um einen Zwergtaucher handelte. Weil die Bilder dürftig waren, fuhr ich am nächsten Tag (bei Sonnenschein) nochmal hin. Es ist schwer zu sagen, wie viele von den niedlichen, kleinen Tauchern sich am Fließ tummeln, aber sie können einem ganz schön auf die Nerven gehen. Ich vermute, dass sich 6 Exemplare einen Spaß daraus machten, immer an den Stellen aufzutauchen, die ich grade nicht im Auge hatte. Und wenn ich sie sehen konnte, waren sie weit weg. Zudem war ihr Gefieder immer nass. Ich vermute, dass darum die meisten Fotos unscharf waren. Ein paar gute Bilder sind mir trotzdem gelungen.

 

 

Und ich finde diesen Vogel einfach hinreißend! Er blieb neben dem Eisvogel mein Zielobjekt der nächsten Wochen. Zudem treten die beiden wirklich immer an den gleichen Stellen ins Rampenlicht. Sie mögen halt die gleiche Beute. Wer hier wem folgt, kann ich nur vermuten. Da der Eisvogel schneller seinen Standort wechseln kann (fliegen in der Luft geht schneller als tauchen im Wasser), denke ich, der Eisvogel folgt dem Zwergtaucher. Aber wer weiß das schon? Erst im November habe ich mal eine Gruppe Zwergtaucher zu Gesicht bekommen. Sie dümpelten entspannt auf dem Fließ (ohne zu tauchen!) und putzten ihr Gefieder. Dabei hielten immer ein paar Vögel Ausschau nach Gefahren.

 

 

 

Im März 2017 sah ich einen Zwergtaucher, der sich lustig benahm. Er drehte sich um sich selbst und spreizte dabei immer wieder die Flügel aus. Ich hielt es für ein Balzritual, aber ich bin nicht sicher. Der Vogel war auch viel zu weit weg, um schöne Bilder zu machen. Aber ein paar zeige ich trotzdem

 

 

 

Im Februar 2018 (ich war schon lange heiß auf Bilder vom Eisvogel und fotografierte darum bevorzugt alles, was dicht über dem Wasser flog), gelangen mir ein paar Fotos von Zwergtauchern im Flug. Das ist nicht nur deshalb bemerkenswert, weil ich diese Vögel noch nie habe fliegen sehen, sondern weil der „Paar-Flug“ zu ihrem Balzritual gehört (Danke für diese Info ans Internet). Zuerst war ich enttäuscht, weil meine vermeintlichen Eisvögel nicht blau waren und die Fotos auch nicht sehr gut, aber als ich heraus gefunden hatte, welchen Schatz mir mein Knipser-Glück da beschert hatte, war ich mehr als besänftigt. Und es gab mir auch die Erkenntnis, dass fliegende Zwergtaucher kaum größer sind als Eisvögel.

Hier zeige ich mal ein Foto, auf dem ein Zwergtaucher neben einer Stockente schwimmt. Das hilft sicher jedem bei der Größenbestimmung!