Heidelerche

Vorkommen:

An einer Wiese zwischen Kähnsdorf und Schlunkendorf, am Feld in Kähnsdorf (beides Mal Mai 2017) und an den Belziger Landschaftswiesen im März 2018, dann im Frühjahr 2018

Merkmale:

Deutlich kleiner und schlanker als eine Amsel, braun mit weißer Zeichnung, am Kopf weißer Überaugenstreif, der im Nacken zusammen läuft, kann eine Haube aufstellen

Begegnungen:

Errare humanum est, das sagten schon die alten Römer. Und als alter Asterix-Fan kennt man diesen gerne benutzen Satz. Irren ist menschlich, und das trifft auf meine Vogelbestimmungsversuche immer mal wieder zu (allerdings immer seltener, wie ich ohne falsche Bescheidenheit bemerken darf). Im Frühjahr 2017 fotografierte ich auf einem Telefonkabel eine Lerche (daran bestand kein Zweifel, denn sie sträubte ihr Köpfchen, als sie mich sah, und setzte die bekannte Lerchen-Haube auf). Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich noch nie eine Lerche woanders als auf dem Boden sitzen oder fliegen sehen und freute mich über mein Glück. Hätte ich besser recherchiert, wäre ich belehrt worden, dass Feldlerchen sich nicht auf Bäume oder Oberleitungen setzen. Das machen die Heidelerchen! Und dann wäre mir vielleicht auch aufgefallen, dass mein Foto-Objekt einen schönen, langen Überaugenstreif hatte und insgesamt viel kontrastreicher gemustert war als die eher einheitlich braune Feldlerche.

Auf meinem Weg zum Fließ Ende Mai bemerkte ich zwei Lerchen am Waldrand. Ich musste wegen der Schlaglöcher langsam fahren und hielt sofort an, denn die beiden Vögel waren wenig scheu (wie schon mein Kandidat auf der Oberleitung ein paar Wochen vorher) und flogen nicht auf. Die ersten Bilder waren etwas unscharf, aber bei Vogel 1 konnte man den weißen Streifen und die Stress-Lerchen-Haube schön deutlich sehen. Bei Vogel 2, der länger vor meinem Objektiv ausharrte, war das nicht so ausgeprägt. Allerdings wurden die Bilder schärfer, darum kommt eins davon in den Header.

Leider sehe ich die Lerchen (welche auch immer) meistens in der Luft, denn sie singen wunderbar und ausdauernd. Ein Jahr später hörte ich an den Belziger Landschaftswiesen mal wieder die (frisch zurück gekehrten) Lerchen, aber sie waren unsichtbar in den Feldern versteckt (da singen sie genau so schön wie in der Luft) und am Himmel kaum zu erkennen. Aber zufällig tanzte ein Exemplar auf einem Sandweg. Die Bilder waren nicht so scharf wie erhofft, obwohl der Vogel nicht weit weg war. Aber er passte sich der Umgebung farblich so ideal an, dass mein Autofokus wohl lieber die Sandkörner scharf stellte. Egal, ein paar Bilder sind nett, darum kommen sie auf meine Seite.

Dass „mein“ Feld im April 2018 immer noch eine Sandwüste war, lag daran, dass es ein Sonnenblumenfeld werden würde. Das wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht. Die Heidelerchen wahrscheinlich auch nicht, aber ein Pärchen nutzte die Gelegenheit, im Sand zu balzen.

Die Bilder sind wieder einmal nicht brillant, aber wenn die beiden nicht direkt nebeneinander sitzen, bekomme ich halt immer nur einen Vogel scharf. Und ich wollte doch so gerne beide zeigen. Das Männchen (zu erkennen an der kontrastreicheren Färbung) ist links im Bild und wacht über seine Gefährtin, die sich ausgiebig in kleinen Sandkuhlen vergnügt.

Irgendwann hebt er ab, nur um etwas weiter rechts wieder zu landen. Madame lässt sich beim „baden“ nicht stören.

Auf den nächsten Bildern habe ich nur noch das Weibchen heraus gezoomt, das Männchen ist aber in der Nähe. Sie zeigen nämlich, wie hingebungsvoll Madame ihr Gefieder im Sand „wäscht“, sogar das Köpfchen extra! Ich habe keine Ahnung, ob das der Nestsuche dient oder ein Paarungsritual ist. Aber es ist sehenswert, und ich könnte noch 20 weitere Bilder davon einstellen, die alle verschieden sind. Hier kommen 5: