Möwen

Möwen sind beachtliche Vögel. In meiner Kindheit sind wir oft nach Dänemark in den Urlaub gefahren. Dabei haben wir gelegentlich Autofähren benutzt. Es hat mich immer fasziniert, dass die Schiffe von Möwenschwärmen begleitet wurden. Sie legten dabei beachtliche Strecken zurück. Das Schreien von vielen Möwen ist für mich der Inbegriff von Urlaub. So wird man durch die Kindheit geprägt.

Obwohl die meisten Menschen Möwen automatisch mit „Küste“ verbinden, sind einige Arten durchaus auch im Binnenland anzutreffen. In Berlin gibt es reichlich natürliche und künstliche Gewässer, und am Teltowkanal in Buckow/Rudow gab es auch vor 50 Jahren schon Möwen, allerdings nur vereinzelt. An der Havel traten sie in größeren Verbänden auf.

Möwen sind echte „Spektakel“-Vögel.  Sicher ist ihr hohes Kreischen mit Schuld, dieses Image zu erzeugen, aber sie sind auch ziemlich zänkisch. Wenn man sie mit Krähen oder Finken vergleicht, die auch gesellig in Gruppen auftreten, fällt der Futterneid wirklich auf. Das mag vielleicht daran liegen, dass sie sich überwiegend von Fisch ernähren, der sich nicht so leicht erbeuten lässt wie ein Sonnenblumenkern. Da ergibt es schon Sinn, dass eine Möwe lieber Energie aufbringt, um einem erfolgreichen Rivalen die Beute abzuluchsen, als selbst ins Wasser zu tauchen. Irgendwie muss sich das im Laufe der Evolution als nützlich erwiesen haben. Möwen sind jedenfalls weit verbreitet, und die bei uns heimischen Vögel (Lach-, Sturm- und Silbermöwe) nicht vom Aussterben bedroht.

Eine Ausnahme macht da nur die Flussseeschwalbe, die ich bisher in unserer Region auch erst sehr selten angetroffen habe. Am Nahrungsangebot kann es nicht liegen, denn Fisch gibt es genug, und die Gewässer sind auch ziemlich sauber (es lebe der Umweltschutz!). Wahrscheinlich fehlen Rückzugsmöglichkeiten und günstige Brut-Gelegenheiten. Möglicherweise gibt es sie noch am Blankensee. Das Gebiet ist riesig, und die kleine Seeschwalbe fällt zwischen den Massen von Möwen nicht auf.

Möwen legen sich auch mit Greifvögeln an, wenn diese ihr Revier durchfliegen. Ich weiß zwar nicht warum, aber ich finde es sehr mutig. Das hier ist ein Seeadler!

Möwen zu unterscheiden ist schwieriger, als ich lange gedacht habe, wobei die Lachmöwe noch am leichtesten zu identifizieren ist, auch wenn sie im Winter einen weißen Kopf hat. Aber die Unterscheidung zwischen Silber- und Sturmmöwe fällt mir auf den Fotos schwerer als in der Luft, wo ich sie anhand der Größe zuordne. Darum bitte ich um Entschuldigung, wenn ich meine Fotos der falschen Sorte zugeordnet habe. Ich habe mein bestes gegeben!

Flussseeschwalbe

Lachmöwe

Silbermöwe

Sturmmöwe