Lachmöwe
Vorkommen:
überall, wo es Wasser gibt, Küste und Binnenseen, das ganze Jahr
Merkmale:
etwas größer als eine Amsel, roter, langer, dünner Schnabel, im Sommer ein rundum schwarzer Kopf und dunkle Füße, die auch gerne mal im weißen Kleid versteckt werden, ab dem Hals ein weißer Körper und weißer Bürzel, nur die Flügelspitzen sind noch schwarz, im Winter weißer Kopf mit schwarzem Fleck neben dem Augen (wie in schwarzes Ohr), rote Füße, auch schwarze Flügelenden und manchmal eine graue Zeichnung auf den Flügeldecken, manchmal auch schwarze Schwanzenden, aber oft auch komplett weißer Schwanz, Jungvögel mit bräunlichen Flecken auf Kopf (sehr zart) und Rücken, braune Schwanzenden. Kann in Gruppen auftreten, aber auch solo, manchmal gesellig (auch mit anderen Möwen), manchmal aber auch streitlustig, wenn es um die Verteidigung eines Jagdreviers geht. Kreischt nicht sehr laut, aber unverkennbar
Nahrungsverhalten:
fliegt über dem Gewässer und macht auch lustige Flug-Kapriolen, um irgendwann ins Wasser zu stoßen und zum Beutefang fast ganz unter zu tauchen. Ich denke, die Lachmöwe hat es auf Fische abgesehen.
Begegnungen:
Warum eine Möwe einen solchen Namen bekommen hat, kann ich nicht herausfinden, aber ich mochte diese fröhliche Bezeichnung schon als Kind. Und weil Lachmöwen in Deutschland nicht nur an den Küsten häufig vorkommen, weiß ich schon seit meiner Kindheit, dass die Vögel im Winter einen weißen Kopf haben mit einem schwarzen Punkt neben dem Auge und im Sommer einen schwarzen Kopf. Lustiger Weise habe ich im Frühjahr unmittelbar nacheinander eine „Sommerlachmöwe“ und eine „Winterlachmöwe“ fotografiert. Das bedeutet, dass die eine Möwe schon in „Brutlaune“ war und die andere nicht. So ist das Leben!
Der Lachmöwe geht es wie vielen Vogelarten, die in meiner Heimat zahlreich vertreten sind. Sie sind so allgegenwärtig, dass man sie nicht mehr als etwas Besonderes betrachtet und darum meistens ignoriert. Das ist ungerecht, denn eigentlich sind sie die Lebenskünstler, die sich an die Veränderungen der Umwelt anpassen, während die weniger Begabten vom Aussterben bedroht sind oder abwandern.
Lachmöwen sind klein und wirken darum nicht so bedrohlich wie die gewaltigen Silbermöwen, die an den deutschen Küsten den Touristen die Fischbrötchen aus der Hand klauen. Sie sind elegante Segler und vermutlich geschickte Fischfänger, denn sie sind nicht auf Matjes-Heringe angewiesen.
Bei uns am See und auch am benachbarten See im Naturschutzgebiet konnte ich sie schon oft beobachten. Offensichtlich finden sie optimale Brut- und Lebensbedingungen, denn sie sind das ganze Jahr in unserer Region. Nistplätze und Küken habe ich noch nicht entdeckt, aber Jungvögel kann man im August deutlich von den Altvögeln unterscheiden.
Und abschließend noch ein Schnappschuss
Weil ich die Lachmöwe nicht für einen ungewöhnlichen Vogel halte (wie auch Amseln und Blaumeisen), fotografiere ich sie selten. Aber sie ist natürlich trotzdem für ungewöhnliche Fotos gut, darum möchte ich mal ein paar Bilder nachreichen, die schon im Winter entstanden sind (sie mussten warten, bis ich meine Seite der heimischen Vögel wieder komplettiert hatte). Das Flugfoto ist sehr nett geworden, und die Bilder „on ice“ sind wirklich originell. Wie so viele andere Vögel steht die Möwe „in Ruhe“ auf dem Eis lieber nur auf einem Bein, um das andere in der Zwischenzeit zu wärmen.
Diesen Vogel konnte ich lange nicht identifizieren. Er schwamm solo auf einem See am Fließ. Aber es war Juli, er sah aus wie eine Möwe, und irgendwann fand ich die Bestätigung im Net: Ein Lachmöwen-Jungvogel.
Ist ja nicht so, dass mir dieser Vogel nicht schon reichlich tolle Bilder beschert hat. Aber bei meinem Ausflug an den Blankensee im Oktober 2018 kreisten ganz viele Vögel dicht am Ufer. Man beachte die tolle Zeichnung der Flügel!
So kann ich neben einigen Starfotos auch eine Lachmöwe vorstellen, der bei der Nahrungssuche erfolgreich war. Wie ich es vom Fischadler kenne, zog der Vogel erst mal ein paar Kreise und flog dabei auch an seinen Verwandten vorbei. „Seht´ mal her! Ich habe einen!“. Erst dann ließ er sich auf dem Wasser nieder und würgte seine Beute herunter.
Das hier ist auch vom Blankensee. Eigentlich war der Haubentaucher mein Motiv! Ich finde das Bild aber eher wegen der Möwen unwiderstehlich!
Mag sein, dass ich im Januar 2019 einfach für jeden Vogel dankbar war, der mir fotografisch mal wieder ein Erfolgserlebnis brachte, aber diese einzelne Lachmöwe am Seddiner See war wirklich fotogen. Ich zeige eine (leider nicht perfekt scharfe) Strecke von einem Beutezug.
Danach machte der Vogel auch noch ein paar nette Mätzchen für meine Kamera. Zur Belohnung wird er hier verewigt!
Die allgegenwärtigen Vögel sind meine „Stiefkinder“, das muss ich leider zugeben. Ich liebe sie zwar wie meine „Favoriten“, aber sie bekommen insgesamt weniger Aufmerksamkeit. Eigentlich beachte und fotografiere ich sie nur, wenn das Licht bombastisch oder sonst wirklich kein anderes Motiv zu finden ist. Aber sie sind nicht nachtragend und erfreuen mich immer wieder mit Überraschungen. Dieses Exemplar am See war an einem Tag nur mit der Jagd beschäftigt. Davon habe ich schon Bilder gezeigt, aber weil einige wirklich schön und die Lachmöwe auch erfolgreich war, muss ich sie einfach zeigen.
Knapp zwei Wochen später irritierten mich ungewöhnliche Geräusche, die von dem Vogel kamen. Es war vermutlich der Gleiche, denn im Moment sehe ich täglich immer nur 1 Lachmöwe an meiner „Badestelle“. Und sie verhielt sich komisch. Es war Ende Februar, darum tippe ich auf Balz! Trotz der Entfernung waren einige Fotos ganz passabel.