heimische Fische
Es begab sich zu einer Zeit, als die analoge Fotografie noch zum Alltag gehörte, dass jemand für seinen Familienurlaub am Meer Einmalkameras für die Kinder kaufte, die wasserdicht waren. Die Absicht dahinter war, die Vorschul-Sprösslinge zu animieren, auch mal den Kopf unter Wasser zu halten, etwas Spannendes zu knipsen und neue Perspektiven kennen zu lernen. Das hat leider aus mehreren Gründen nicht funktioniert (ich erwähne nur die beiden größten Hindernisse). Zum einen gab es am belebten Strand nichts Interessantes unter Wasser zu entdecken. Zum anderen war das Wasser eiskalt und lud nicht einmal wirklich zum Planschen ein (war halt Dänemark und nicht Malediven).
Ich erzähle diese Anekdote, weil das Fotografieren von Fischen gar nicht so einfach ist. Natürlich gibt es schon lange gute Kameras, mit denen man unter Wasser Bilder machen kann. Aber dazu muss das Wasser auch kristallklar sein. Da denkt man als „Über-Wasser-Fotograf“ nicht sofort dran, doch man macht ja auch bei Nebel oder im Rauch nur dürftige Fotos. Im trüben oder aufgewühlten Wasser ist das nicht anders. In dem oben erwähnten Urlaub haben wir also die Kameras unter Wasser gehalten und auf Seegras oder unsere Füße gezielt, aber die Bilder waren enttäuschend. Und es lag nicht an der Kamera!
Wenn ich Taucher wäre und mir einen Urlaub in exotischen Meeren leisten könnte, würde ich mir sicher eine passable Unterwasser-Kamera zulegen. Weil beides auf mich nicht zutrifft, spare ich eine Stange Geld. Aber das ist kein Grund, Fische nicht zu knipsen! Denn in meiner Region gibt es Fische! Und sie auf meiner Naturseite nicht zu berücksichtigen wäre ungerecht. Es hat eine Weile gedauert, bis ich meinen Fokus auch auf Fische gerichtet habe. Nicht, dass mir diese Tiersparte unsympathisch wäre. Ganz und gar nicht! Aber ich kenne leider nur sehr wenige Arten, was daran liegt, dass ich kein Angler bin. Und irgendwie finde ich, dass man Fische, die man im Wasser sieht, nur bestimmen kann, wenn man sie schon mal außerhalb des Wassers in der Hand hatte. Oder wenn sie eindeutige Merkmale haben. Ach, egal! Ich habe Fische fotografiert, und zwar „von oben“ und werde jetzt meine Bilder auch zeigen. Aber ich hüte mich vor einer Zuordnung zu Arten.
Großäugiger Fisch am Blankensee
An einem sonnigen Tag Anfang Oktober 2018 konnte ich meinen Sohn überreden, mit mir einen Ausflug zum Blankensee zu machen. Wir standen am Wasser (links neben dem tollen Beobachtungssteg), als mein Sohn meinte: „Mama, sieh´ mal! Da ist ein Fisch!“ Nun ist das ja nicht wirklich eine Sensation an einem See, aber ich machte trotzdem ein paar Fotos. Denn der Fisch war ziemlich groß (geschätzt 25 cm), sah ungewöhnlich aus und hielt still. Ich weiß leider nicht, was es für einer ist. Jetzt wird jeder Fischkenner mild über mein Wissen lächeln, denn der Flossenträger hatte schon ein paar ziemlich markante Merkmale. Ich zeige einfach das beste Bild!
Fischinvasion am Fließ
Wie ich schon in vielen Rubriken meiner Seite erwähnt habe, war 2018 das „Dürre-Jahr“. Der Spiegel aller Seen in meiner Region sank dramatisch, und die Flüsse hatten wenig Wasser. Nun ist das Pfefferfließ als kleiner Seitenarm der Nieplitz ohnehin nicht sehr tief, aber trotzdem glaube ich nicht, dass der Wasserstand für das Phänomen verantwortlich war, das ich Mitte Oktober erleben durfte. Es gab Milliarden Fische einer Art, die ich aber nur an einem Tag gesehen habe. Sie waren überwiegend geschätzt 10 cm lang, aber dazwischen schwammen auch größere Exemplare (ich tippe auf Plötzen, obwohl ich mich ja nicht auf Arten festlegen will).
Keine Ahnung, ob es für diese Anzahl Fische nicht genug Sauerstoff unter Wasser gab (vorstellbar wäre es), denn sie schwammen alle dicht unter der Wasseroberfläche. Dort, wo die „Nasen“ die Wasserkante berührten, gab es einen Glitzereffekt.
Auf den nächsten Bildern sieht man nur die Glitzerpunkte. Ich schwöre: jeder Punkt ist ein Fisch!
Alle Nase lang springen auch Fische aus dem Wasser. Nicht sehr hoch und bestimmt nicht, um Insekten zu fangen. Aber sie machen dabei Spektakel und glitzern in der Sonne. Leider weiß man nie, wann und wo der nächste Fisch „seine 5 Minuten bekommt“ (für die jüngeren Leser: das sagte man in meiner Jugend, wenn jemand mal kurz am „ausrasten“ war. Was sagt man heute? Überdrehen?). Ich habe das jedenfalls noch nicht knipsen können, und ich hatte viele Versuche! Mein einziges Bild, das wenigstens den Grund für das Glitzern zeigt, stelle ich vor. Und: Nein, es ist kein toter Fisch, der im Schwarm treibt!
Großer Fisch im Riebener See
Eigentlich habe ich schon vor über 2 Jahren angefangen, Fische zu knipsen. Bei einem Fotoausflug an den mir bis dahin unbekannten See in Rieben habe ich neben neuen Enten auf dem Wasser auch Tiere unter der Oberfläche abgelichtet. Die Brotkrumen, die im Wasser schwimmen, sind aber nicht von mir. Und der Fisch hat sie auch nicht verschlungen, er machte nur zufällig an dieser Stelle Mätzchen!