Fichtenkreuzschnabel

Vorkommen:   

nur ein Mal gesichtet im Januar 2017 an der großen Wiese

Merkmale:        

größer als ein Buchfink, Männchen rot (leicht bräunlich, in der Sonne leuchtend rot), Weibchen gräulich mit olivgrün, beide haben einen Schnabel, deren Enden sich kreuzen (Name)

Begegnung:

Wir haben bei uns nur sehr wenige Fichten. Viele Jahrzehnte lang wurde in Deutschland die Holzwirtschaft als Monokultur betrieben. Das traf für den Osten und den Westen zu. Und weil Kiefernholz schnell und grade wächst und anspruchslos ist, gibt es Unmengen Kiefernwälder. Die werden in der Regel nur von Birken infiltriert (die wachsen ja überall, wo ein bisschen Erde oder Dreck vorkommt, auch in Regenrinnen). Bei uns im Wald gibt es an den Rändern auch Robinien und Traubenkirschen. Inzwischen wachsen auch einige Eichen.

Fichten wachsen nur auf den Privatgrundstücken. Aber weil ja nicht überall, wo vereinzelt Fichten stehen, der Fichtenkreuzschnabel auftauchen muss, habe ich bisher noch nie einen gesehen. Mein erstes (und bisher einziges) Exemplar saß dann auch nicht auf einer Fichte, sondern auf einer Pappel. Auf dieser hatte ich im Winter davor mal einen kleinen Schwarm Dompfaffen angetroffen. Im herrlichen Licht der Nachmittagssonne leuchtete nun wieder ein Vogel rötlich, darum machte ich einige Fotos. Auch wenn ich den Dompfaff schon habe, sind Bilder im Sonnenlicht immer ein Highlight. Kurz nachdem ich den leuchtenden Piepmatz entdeckt hatte, kam seine Gefährtin, die leider gar nicht leuchtete. Sie war graugrün, aber dafür sehr aktiv dabei, Zweige zu bearbeiteten.

Währenddessen plusterte sich ihr Gatte ein bisschen auf, sah in die Gegend und putze sein Gefieder.

Irgendwie war ich mir bald unsicher, ob es sich um Dompfaffen handelte. Die rote Brust des Dompfaffs ist scharf begrenzt, und sein Kopf ist schwarz. Dieser Vogel leuchtete jedoch von allen Seiten. Ich war gespannt, was ich zu Hause am PC nach dem Vergrößern entdecken würde. Noch bevor ich einen Blick in mein Vogelbuch geworfen hatte, erkannte ich den kleinen Piepser. Der obere Schnabelteil war so auffällig nach unten gebogen, dass ich den unteren gar nicht sehen musste. In meinem Buch war das Bild längst nicht so farbenprächtig, aber im Text war die auffällige ziegelrote Färbung treffend beschrieben. Auch die Beschreibung des Weibchens traf zu. Bei den Bildern von ihr war auch einige Male der gekreuzte Schnabel gut zu erkennen.

Willkommen in meiner Heimat! Du bist mein 89. heimischer Vogel!