Kohlmeise
Vorkommen:
überall das ganze Jahr
Merkmale:
größte Meise bei uns, schwarzer Kopf mit weißen Backen, am Hinterkopf heller, gelblicher Fleck, das schwarze Dreieck unter dem Schnabel setzt sich als schwarzer Längsstreifen über den ganzen Bauch fort bis zum Bürzel (variabel, mal dicker, mal schmaler, mal gleichmäßig, mal verjüngend), Bauch leuchtend gelb, Rücken dunkler, eher grünlich), dunkler, langer Schwanz und dunkle Füße, kurzer, schwarzer Schnabel, typischer Ruf im Frühjahr „zi-zi-peh“, sonst viel Gezeter
Nahrungsverhalten:
Insekten, Samen, häufigster Gast am Futterhaus und Knödel, trinkt aus dem Teich
Fortpflanzung:
1-2 Bruten im Jahr, nimt Nistkästen an
Begegnungen:
Der BUND ruft jedes Jahr am 2. Januarwochenende dazu auf, im Garten Vögel zu zählen – eine Stunde lang. Das finde ich lustig, weil ich keine Idee habe, wie der Umstand berücksichtigt wird, dass man Vögel doppelt oder dreifach zählt, denn sie fliegen vom Vogelhaus oder der Futterstelle weg und kommen irgendwann wieder. Oder auch nicht. Ich habe da noch nie mitgemacht. Trotzdem glaube ich, würde ich eine Stunde lang jeden Vogel zählen, wäre die Kohlmeise bei uns der Spitzenreiter.
Diesem Exemplar scheint der Schwanz abhanden gekommen zu sein. Fliegen konnte der Vogel trotzdem.
Ich habe schon Kohlmeisen gesehen, die einen Nistkasten inspizierten, aber gebrütet haben sie erstmalig im vergangenen Jahr (jedenfalls in meinem Garten, vielleicht waren die Kästen der Nachbarn schon besetzt). Sie leben bei uns das ganze Jahr. Der Ruf der Kohlmeise ist einer der wenigen, die ich schon aus meiner Kindheit kenne und immer wieder erkennen würde, auch wenn das „Zi-zi-pe“ nicht immer vollständig ist. So rufen sie allerdings fast nur im Frühling, wenn es ans balzen geht. Im Winter schimpfen sie auch mehr, als dass sie rufen oder singen.
Angeblich sind bei den Vögeln die Männchen immer etwas farbenfroher als die Weibchen, aber bei der Kohlmeise ist mir noch nie Unterschied zwischen den Geschlechtern aufgefallen. Wenn sie im Frühjahr mit der Familienplanung beschäftigt sind, kann man einen minimalen Größenunterschied bei den Paaren feststellen, aber ich weiß nicht, ob die Weibchen oder die Männchen die kleineren sind. Sie sind eifrig beim Heranschaffen der Nahrung für den Nachwuchs - bevorzugt Insekten und kleine Raupen und Maden.
Kohlmeisen sind zwar gesellig, aber sie traten früher in meinem Garten nicht paarweise oder in Gruppen in Erscheinung. Zwei Kohlmeisen am Knödel waren ein Zufall, und meistens stritten sich die Vögel dann. Mit der Nähe von Blaumeisen schienen sie weniger Probleme zu haben. Aber die Population scheint zugenommen zu haben. In diesem Winter fallen sie massenweise über die Sonnenblumenkerne her, die ich an zwei Futterstellen auslege. Wir die Blaumeise klopfen sie die Kerne auf einem Zweig auf, um an den begehrten Inhalt zu kommen. Geht dabei ein Kern verloren, wird am Boden so lange gesucht, bis sie ihn wieder haben. Beeindruckend!
Größenvergleich Kohlmeise und Blaumeise
Die Kohlmeise gehört zu meinen „Stiefkindern“, was mir sehr leid tut. Aber sie ist nun mal zusammen mit Blaumeise und Amsel die häufigste Vogelart weit und breit. Im September 2018 war sie gemeinsam mit den Finken, den anderen Meisen und der Ringeltaube am Sonnenblumenfeld anzutreffen. Und – wie die anderen – immer viel zu weit weg. Meine besten Bilder will ich zeigen.
Im Januar 2019 konnte ich bei frostigen Temperaturen mal wieder ein paar schöne Bilder auf meiner täglichen "Hunde-Runde" machen. Denn nach gefühlt endloser Tristesse schien mal wieder die Sonne. Da tauchten auch gleich die heimischen Vögel wieder auf (bei Regen und Düsternis sind die scheinbar genau so ungerne unterwegs wie ich).
Die Kohlmeise hat im Ahorn einen "vergessenen" Samenträger gefunden. Diese Dinger haben wir als Kinder gepflückt, an der harten Stelle gespalten und uns auf die Nasen gesetzt, denn sie waren etwas klebrig. Aber für die Vögel bergen sie Nahrung, und diese Kohlmeise bearbeitete ihre Beute ausdauernd. Das schönste Bild gibt es natürlich auf meiner Seite.