Neuntöter

Vorkommen:

Bis August 2018 am Seddiner See, am Fließ und an der großen Wiese, als Zugvogel überhaupt nur im Sommer hier, Fotos von Mai bis August geschossen

Merkmale:

Etwas größer als Sperlinge, langer Schwanz, Beine grau, kräftiger schwarzer Schnabel, am Ende leicht gekreuzt, Männchen mit grauem Kopf, kontrastreicher, breiter, schwarzer Augenmaske, Kehle weiß, Rücken kastanienbraun, Schwanzunterseite weiß mit schwarzen Enden, Bauch hell orange, Weibchen mit braunem Kopf und dunkelbrauner Augenmaske vom Augenhinterrand bis zum Hals (manchmal nur zart erkennbar), braunem Rücken, weißer Kehle und weißem Bauch, an Hals, Brust und Bauchseiten mit braunen, runden Streifen (wirkt flockig), Jungvögel ähnlich dem Weibchen, aber Kopfhaube querstreifig, zarter weißer Überaugenstreife und deutliche braune Gesichtsmaske ab dem Augenhinterrand, Schnabel noch blass orange

Nahrungsverhalten:

Soll sich an Eidechsen wagen, ich habe ihn aber bisher nur mit größeren Insekten (kleinen Heuschrecken) abgelichtet

Begegnungen:

Was für ein schrecklicher Name für einen Vogel! Er ist ziemlich klein, und man kann sich kaum vorstellen, dass er ein „Würger“ (das ist ein anderer Name von ihm) sein soll und Eidechsen verspeist. Aber nach meinem schlauen Vogelbuch ist das so.  Ich weiß nur, dass dieser Vogel selten ist. Ob er vom Aussterben bedroht ist, weiß ich nicht. Bei uns findet er eigentlich genug Nahrung, denn es wimmelt nur so von Großinsekten und Amphibien. Zum Futterhaus kommt so ein Feinschmecker natürlich nicht.

Ich habe ihn (ein Männchen) erstmalig bei uns 2015 gesichtet und hatte zufällig meine gute Kamera dabei. Er saß zuerst auf einer Telefonleitung undspäter  im Sonnenblumenfeld. Ja, das magische Sonnenblumenfeld hatte sogar einen seltenen Vogel aus dem Versteck gelockt.

Beim Neuntöter gibt es den sogenannten Geschlechtsdimorphismus. Das bedeutet (einfach ausgedrückt), dass sich Männchen und Weibchen äußerlich unterscheiden. Das gibt es nicht bei allen Vogelarten, aber wenn, dann ist irgendwie immer das Männchen bunter oder sonst wie auffälliger.

 

 

Aber auch das Weibchen ist kein „graues Entlein“ und kann von der Zeichnung manchem anderen Singvogel das Wasser reichen.

 

 

Ich musste bis in den Juni 2016 warten, um ihn erneut zu treffen. Aber dann war er plötzlich omnipräsent. Sein Lieblingsplatz war der oberste Zweig der Mehlbeere, dem höchsten „Bäumchen“ am nördlichen Rand der großen Wiese. Diesen Platz lieben auch die Goldammer und der Distelfink. Sogar den Bussard habe ich da schon ausruhen sehen. Und das Neuntötermännchen war nicht allein. An mehreren Tagen knipste ich das Pärchen zusammen. Dabei saßen sie jedoch stets in einem auffälligen Abstand nebeneinander.

Wenn ein Vogel Beute macht und ihn nicht sogleich verspeist, ist das in der Regel ein Indiz für Nachwuchs. Das Männchen auf dem ersten Bild (im Mai) habe ich allerdings „auf frischer Tat ertappt“, und schon auf dem nächsten Foto war das Insekt verschlungen. Auf Bild 2 (im Juli) hat ein Weibchen Futter für den Nachwuchs. Den Jungvogel knipste ich auch.

Am Fließ hatte ich dann im Juli einen unbekannten Vogel  zu identifizieren. War nicht ganz einfach, aber man kann auf einem Bild den zart gekreuzten Schnabel erkennen. Die Zeichnung stimmte auch. Und es waren schöne scharfe Aufnahmen.

Seit Juli 2017 ist der Neuntöter in keinem der drei Reviere wieder aufgetaucht, weder das Männchen noch das Weibchen. Schade!

Ich hatte diesen besonderen Vogel schon fast als vermisst gemeldet, als er sich am Fließ mal wieder blicken ließ. Ein Flugfoto stelle ich vor.

Doch auch an der großen Wiese taucht er seit Anfang Juni wieder regelmäßig auf seinem Lieblingsbaum auf. Nichts Neues, aber ein paar Bilder wurden so wunderschön scharf, dass ich wenigstens eins davon zeigen will

Auch wenn meine Neuntöter-Seite schon mit Jungvogel-Fotos gesegnet ist, möchte ich noch ein paar niedliche Bilder aus dem August vorstellen. Sie sind am See aufgenommen worden und zeigen zwei verschiedene Jungvögel.

 

Es ist mir sogar ein Flugbild gelungen!