Sommergoldhähnchen

Vorkommen:

Im Wald, an der großen Wiese und in meinem Garten, gesehen im August 2016 und im Januar, Februar und Mai 2017, immer in Gesellschaft von Wintergoldhähnchen, aber sehr selten

Merkmale:

Kleiner, knubbeliger Vogel, überwiegend gräulich weiß, kurzer, schwarzer Schnabel, raffinierte Kopfzeichnung: schwarze, schmale Kappe mit leuchtend gelben Längsstreifen, am Schnabelansatz auch orange, zarte schwarze Augenmaske und ein schwarzer Streifen vom Schnabelansatz zum Hals, Rücken gelb, Flügel schwarz-weiß-gelb

Begegnungen:

Wer meine Homepage schon von Beginn an intensiv studiert hat, kennt bereits meine intellektuellen Überlegungen zur Namensgebung der Goldhähnchen von der „Winter-Variante“. Wer sie noch nicht kennt, darf sie natürlich jetzt nachlesen. Ich wiederhole mich ungerne, aber mir ist einfach nicht klar, warum diese optisch doch leicht zu unterscheidenden Vögel so irreführend ähnliche Namen bekommen haben. Das Wintergoldhähnchen kenne ich schon länger und habe es, so gut ich es eben bisher kennen gelernt hatte, beschrieben. Inzwischen entwickele ich mich zum richtigen Vogel-Experten. Den Ruf des Wintergoldhähnchens kenne ich nämlich gut, darum war ich etwas unsicher, ob das permanente Piepsen, dass ich im August im Wald hörte, auch wirklich zu meinem kleinen Freund gehörte. Mit bloßem Auge waren Ähnlichkeiten durchaus vorhanden, allerdings kam mir der neue Kollege etwas dicker vor. Aber er war auch winzig und unglaublich aktiv. Mein Fotoapparat belehrte mich eines Besseren: ich hatte eindeutig ein Sommergoldhähnchen erwischt (und das im August – was für Zufall, mein erstes Wintergoldhähnchen habe im Winter gehört). Es war eine sehr befriedigende Erkenntnis, denn der Ruf des Sommergoldhähnchens ist wirklich etwas anders – nämlich lauter! Allerdings in ich mir nicht sicher, ob mein „Erstling“ nicht sogar ein Jungvogel war, denn die Zeichnung ist etwas weniger kontrastreich.

Im Januar 2017 habe ich dann in einem Schwarm Wintergoldhähnchen, der am Rand der großen Wiese sehr geschäftig in der jungen Eichenschonung unterwegs war, ein Sommergoldhähnchen geknipst. Das fand ich besonders originell, weil Schnee lag. Ob noch mehr von seiner Sorte im Schwarm waren, kann ich nicht sagen. Ich habe nur diesen Kandidaten gesehen.

Goldhähnchen sind besonders im Winter gut zu entdecken, wenn die anderen Vögel weder singen noch zwitschern. Das leise Piepsen ist dann einfach besser zu hören. Wenn ich die kleinen Gesellen in meinem Garten vernehme, bin ich natürlich immer schnell mit dem Fotoapparat zur Stelle. Im Februar 2017 tummelt sich mal wieder eine Gruppe in der Nähe meines Futterkastens (an den die Winzlinge aber nicht zum Naschen kommen). Da bekam ich zum zweiten Mal in diesem Winter ein Sommergoldhähnchen zu Gesicht. Leider war es bisher das letzte Mal eine Gelegenheit für scharfe Fotos. Die Bilder im Mai aus meinem Graten waren unterirdisch, und es war auch nur ein Vogel och in den Bäumen. Hoffentlich war es nicht der letzte Vertreter seiner Art in meiner Region, und ich habe ihn „tot geknipst“!