Nebelkrähe

Vorkommen:

überall ganzjährig

Merkmale:        

Schwarzer Vogel mit grauem Bauch und Rücken und Unterflügelseiten, nach dem Kolkraben größter Rabenvogel bei uns, fast immer paarweise oder im Schwarm

Nahrungsverhalten:     

fressen alles, was sie finden, lassen Nüsse auf dem Asphalt platzen (siehe unten)

Fortpflanzung:                                

In der Paarungszeit machen die Krähen lustige Geräusche. Das geht vom „Klackern“ und Krähen bis hin zum sanften, leisen Krächzen, als ob ein heiserer Tenor versucht, eine freundliche Melodie darzubieten. Sie machen auch Spreizbewegungen mit dem Bürzel. Für Krähenweibchen ist das wahrscheinlich attraktiv.

 

Begegnungen:

Diese Art der Rabenvögel ist in unseren Breitengraden die Häufigste. Sie sind groß und allgegenwärtig, treten einzeln oder in Schwärmen auf, machen laut „Krah“-Geräusche, so dass man sofort weiß, woher der Ausdruck „Krähe“ kommt, und sind nicht sehr hübsch. Aber sie sind clever. In unserem Ort gibt es die (inzwischen bekannten) schlauen Tiere, die Nüsse aus großer Höhe auf den Straßenasphalt fallen lassen, weil die Hülle dann zerspringt, und die hungrigen Vögel so schnell an den nahrhaften Inhalt kommen. Das habe ich schon mehrfach gesehen, und ich bremse immer ab und weiche aus, um ihnen die Mahlzeit nicht zu zermalmen. Leider brauchen die Krähen oft mehrere Versuche. Ich glaube, sie sind nicht so gut in Physik und können darum die optimale Höhe zum Fallenlassen nicht ausrechnen. Oder sie wissen, dass die Treffgenauigkeit nachlässt, je höher sie steigen, um die Frucht fallen zu lassen. Wie auch immer – ich bewundere jede Form von Intelligenz!

Meine Nebelkrähen sitzen gerne auf den höchsten Spitzen von Bäumen. Im Winter sieht das sehr lustig aus, denn irgendwie denkt man, dass ein großer Vogel auch ordentlich was wiegen muss. Trotzdem biegen sie die dünnen Endzweige kaum nach unten. Wenn sie in der Gruppe fliegen, kann man auch wirklich anmutige Formationen ausmachen. Wer einer entspannten Krähengruppe beim Kreisen zusieht kann gar nicht anders, als sich danach zu sehnen, auch fliegen zu können. Für die Vögel ist es offensichtlich ein Genuss und Entspannung pur, ziellos und elegant durcheinander zu schweben. 

 

Schnappschuss

Vergleich Nebelkrähe und Kolkrabe

In einem Winter war der Seddiner See zugefroren, allerdings noch nicht sicher begehbar. Es tobte ein heftiges Schneegestöber, und ich entdeckte eine ziemlich große Gruppe Nebelkrähen auf dem Eis, geschätzte 150 m vom Ufer. Sie saßen dort mehr oder weniger in einer Reihe. Gelegentlich flogen ein paar Vögel auf, um fast an der gleichen Stelle wieder zu landen. Bis heute weiß ich nicht, was die Vögel zu dieser Aktion veranlasst hat. Überall wären sie geschützter gewesen im Schneesturm, als auf dem Eis in einer „Kette“ sitzend. Überhaupt war es schwer vorstellbar, dass sie mit soviel Schnee auf dem Gefieder fliegen konnten. Aber irgendwie ging es.

 

Eine schöne Fotostrecke habe ich von einem Exemplar, das ein nicht zu identifizierendes Beutestück im Schnabel durch die Gegend fliegt, es verliert und mit den Füßen auffängt. Ich habe auch mal ein Paar geknipst, das etwas Oranges im Schnabel trug. So dass ich sie auf den ersten Blick für Seeadler hielt (wegen der „Größe“ und Farbe des Schnabels). Diese kleinen Täuscher!

Bei diesem Bild war ich mir sicher, einen Krähenjungvogel erwischt zu haben, weil er noch schlanker ist und der Schwanz, wie bei so vielen Jungvögeln, noch so kurz.

Hier mal ein schönes Bild, auf dem eine Nebelkrähe versucht, einen Bussard zu vertreiben (man beachten den Größenunterschied).

Wenn Vögel sich am Himmel streiten, muss ich mich immer entscheiden, auf wessen Hompage-Seite ich die Bilder zeige. Hier versucht eine Nebelkrähe, einen Raben zu beeindrucken und fliegt dabei auf dem Rücken. Darum bekommt dieses Mal die Krähe den „Zuschlag“.