Baumläufer

Vorkommen:

Seit ich im Wald lebe ganzjährig immer wieder gesichtet, in meinem Garten, den Nachbargrundstücken und im Wald. Kommt auch in allen anderen Wäldern vor, die ich in der Region besuche

Merkmale:

Kleiner, pummeliger Vogel mit sehr großen Füßen, zartem, gebogenen Schnabel, weißer Überaugenstreif bis in den Nacken, Oberseite braun gescheckt (tarnfarben), Unterseite von zart bräunlich bis rein weiß, langer, gegabelter Schwanz, klettert bevorzugt an Nadelbäumen (Kiefern)

Nahrungsverhalten:

Pickt nach kleinen Insekten unter der Baumrinde

Begegnungen:

Mein schlaues Vogelbuch sagt, es gibt zwei Sorten von Baumläufern: den Gartenbaumläufer und den Waldbaumläufer. Okay, ich habe einen Garten im Wald, und ich habe keine Idee, wer mich da besuchen kommt! Insgesamt glaube ich allerdings, dass es nur eine Sorte gibt, denn die Unterscheidungsmerkmale sind minimal. Und die Angaben bei den „Schlaubergern“ unterscheiden sich. Der Schnabel des Gartenbaumläufers soll mal länger und mal kürzer sein als der des Waldbaumläufers (vielleicht, weil Wald- und Gartenbäume unterschiedlich dicke Rinden haben?), die Farbe sei weniger auffällig, also weniger weiß am Bauch (Tarnung ist im Garten vielleicht wichtiger) und der Gesang ist anders (das kann Zufall sein, Vögel sind gesanglich flexibel). Dann gibt es noch Unterschiede in der Beinstellung und der Färbung der Endfedern. Ich habe eine Stunde meine Bilder verglichen und möchte fast sagen, dass ich beide Sorten abgelichtet habe. Aber ich bin nicht sicher, darum stelle ich den Baumläufer nur auf einer Seite vor.

 

 

Das Gefieder es Baumläufers ist die perfekte Tarnung. Wenn er sich nicht bewegen würde, würde man ihn übersehen. Aber er ist ein kleiner Hektiker, der emsig nach Nahrung sucht und den Baum hochklettert (immer nach oben, niemals runter, lustig!). Ich habe ihn noch nie paarweise gesehen und auch noch nie am Futterhäuschen (obwohl er dort angeblich vorkommt). Aber vielleicht sind die Winter inzwischen warm genug, dass er auch so genug von seiner Lieblingsnahrung findet, die wohl irgendwie in der Baumrinde verborgen ist. Dieser kleine Freund schein an der Baumrinde zu lauschen, bevor er „zuschlägt“. Er war erfolgreich, auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass die winzige „Beutekugel“ vorher irgendein Geräusch gemacht hat.

Er ist ein scheuer Vogel. Wenn er sich beobachtet fühlt, „friert“ er förmlich ein. Aber sein Drang zur Nahrungssuche ist stärker. Dann hüpft er wieder los. Manchmal ist er auch zu beschäftigt, um sich vor mir und meinem Fotoapparat zu fürchten. Dieser Kandidat hatte wirklich eine tolle Beute gefunden, aber der „Wurm“ setzte sich zur Wehr – mit Erfolg.