Drosseln
„Amsel, Drossel, Fink und Star….“, ja das ist eine höchst bekannte Zeile aus einem Kinderlied. Und eine sehr irreführende noch dazu, denn die drei zuerst genannten Arten sind gar keine Zugvögel, und darum geht es eigentlich in dem Lied „Alle Vögel sind schon da!“. Sorry, die Meisten waren niemals weg! Weiterhin ist es irritierend, dass Amsel und Drossel separat aufgeführt werden (ist wahrscheinlich dem Rhythmus geschuldet), denn Amseln gehören zu den Drosseln und werden in manchen südlichen Teilen Deutschlands auch „Schwarzdrossel“ genannt.
Ja, das Thema mit den Drosseln ist eine traurige Geschichte von Missverständnissen. Die überwiegende Mehrzahl der Deutschen glaubt, Amseln wären schwarz und Drosseln braun (gemeint sind die Amsel-Weibchen). Und bestenfalls hat noch jemand etwas von den Singdrosseln gehört, weil sich gelegentlich ein Kinderchor so nennt. Das ist wirklich schade, denn in meiner Region gibt es noch weitere Sorten, die Wacholder- und die Misteldrossel. Seit ich meine Homepage neu gestalte, weiß ich, dass Drosseln auch zu den „Sängern“ gehören, wie z.B. auch die Schnäpper, die „Kehlchen“ und sogar die Nachtigall. Aber ich finde, die 4 Arten, die es bei mir gibt, haben eine eigene Kategorie verdient. Denn zumindest in Größe, Form und Habitus ähneln sie sich. Die Singdrossel flieht vor der Kälte, aber die Amsel hält die Stellung, und die Wacholder- und die Misteldrossel tauchen sogar nur im Winter bei uns auf.
Ich finde Drosseln toll, auch wenn sie gerne mal ein bisschen herumzetern. Aber sie können wundervoll singen, und zwar nicht nur irgendwelche stereotypen Tonfolgen. Sie singen so herzbewegend wie die Nachtigall, nur eben am Tag. Und nicht sehr oft, das macht dieses akustische Feuerwerk so besonders.