Bussard

Vorkommen:   

ganzjährig, weit verbreitet, auf Wiesen, Feldern, am Waldrand, im Wald, an Autobahnen

Merkmale:        

mittelgroßer Raubvogel, breite farbliche Palette von fast weiß bis fast braun, sehr variable Zeichnung, gelber Schnabel, gelbe Füße, Schwanz rund gefächert

Nahrungsverhalten:     

fliegt über Wiesen oder sitzt auf Aussichtspunkten, gerne auch auf Stroh- und Heuballenrollen, bei uns überwiegend Jagd auf Mäuse

Fortpflanzung:

habe ich im Oktober beobachtet, sonst sind die Vögel meistens solo unterwegs, Begattung im März, dabei wird das sitzende Weibchen von hinten angeflogen, heftiges Flügelschlagen vom Männchen, dauert nur ein paar Minuten

Begegnungen:

Dieser Greifvogel ist namentlich wohl jedem bekannt. Eigentlich ist er in Deutschland der Inbegriff des Greifvogels, weil er einfach überall vorkommt. Er ist schon fast „domestiziert“, denn er nimmt dankbar die lustigen Holzstangen mit Querbalken an, die Vogelfreunde überall aufstellen, wo sie Raubvögel vermuten. Doch er mag auch natürlich Aussichtspunkte.

 

Wir haben ein Bussardpaar an der großen Wiese. Ich habe sie selten zusammen gesehen, aber einige Wochen später die Rufe des Kükens gehört. Es ist ein hohes, sehr lautes Fiepen. Das Fiepen kam aus dem Wald, und meistens habe ich kurz danach einen ausgewachsenen Vogel von irgendwoher kommend in den Wald fliegen sehen. Vielleicht sind meine Schlussfolgerungen falsch, denn ausgiebig beobachten konnte ich die Vögel nicht.

Aber in jedem Fall haben wir diese prächtigen Tiere seit Jahren in unserer Region. Der Bussard ist ziemlich scheu, aber manchmal kreist er direkt über mir. Wenn er auf einem Aussichtspunkt sitzt, kann man ihn (besonders im Winter) schwer übersehen. Ich habe ihn auch schon auf der Wiese sitzen sehen. Sehr elegant schwingt er sich in die Lüfte, sobald ich ihm zu nahe komme (er erträgt etwa 100 m Abstand).

 

Mit dem bloßen Auge ist er einfach ein brauner, großer Vogel. Aber wenn man es schafft, ein scharfes Foto zu schießen, sieht man, was für eine wunderbare Zeichnung er hat, besonders auf der Unterseite der Flügel. Am Fließ gibt es ein Exemplar, dass fast komplett weiß ist. Leider ist dieser Vogel noch empfindlicher als meine Wiesenbewohner, darum habe ich nur wenige Bilder von ihm.

Seit ich mein Teleobjektiv habe, konnte ich auch vom sitzenden Vogel ein paar passable Bilder machen. Am See gibt es einige alte Weidezaunpfähle, die vom Bussard gerne angeflogen werden. Einige Flugbilder sind scharf geworden, aber meistens ist er zu weit weg.

 

Vom Bussard habe ich die ungewöhnlichsten Fotos. Lustiger weise habe ich ihn schon mehrfach beim Koten abgelichtet.

Dann habe ich einen Vogel mit Beute erwischt, die er genüsslich verzehrt.

Aber mein Highlight ist eine Begattung, die leider etwa 300 m von mir entfernt zu beobachten war und sehr schnell ging. Die Bilder waren für die Entfernung gar nicht so schlecht, aber ich stelle davon nur eins vor. Dieses Erlebnis war eines meiner absoluten Highlights in meiner Knipser-Laufbahn, denn wer sieht schon eine Bussard-Liebesszene und hat dann auch noch zufällig einen Fotoapparat schussbereit in der Hand (dauert nämlich nur wenige Minuten)? Aber ich bin ein wirklicher Glücks-Knipser.

Zwei Jahre später (wieder im März) war ich auf Großtrappen-Jagd in den Belziger Landschaftswiesen. Ein großer Greifvogel kreiste in meiner Nähe, und weil ich „Landungs“-Fotos immer sehr ästhetisch finde, knipste ich eine ganze Serie. Er stellte sich beim Landen irgendwie ungeschickt an und flatterte noch einige Zeit. Als ich die Stelle etwas später nochmal ins Visier nahm, saßen da plötzlich zwei Vögel. Zu Hause am PC stellte ich bei der Vergrößerung fest, dass ich wirklich ein zweites Mal eine Bussard-Kopulation fotografiert hatte. Dieses Mal von vorne. Darum gibt es davon noch ein paar Bilder dazu.

Bussarde sind eher friedliche Vögel, doch sie werden von Krähen als Bedrohung betrachtet und ausdauernd und aggressiv attackiert. Dabei wirken sie immer gelassen und vollführen selten akrobatische Flugmanöver. Dieses Foto (gegen eine Nebelkrähe) ist eine Ausnahme.

Es kommt selten vor, dass ich vom Bussard Fotos mache, die nicht in irgendeiner Weise den früheren Bildern ähneln. Aber wenn sich dieser schöne Greif auf dem Lieblingsplatz des Neuntöters (und diverser anderer Vögel) niederlässt und mich nicht bemerkt, dann muss ich zu meiner schon recht umfangreichen Foto-Sammlung doch noch eins hinzufügen.

Und wenn dann auch noch (Wochen später) die Sonne scheint....

Im Januar ist es kalt und ungemütlich. Kein Wunder, dass der Bussard sich aufplustert!