Buntspecht
Vorkommen: überall, wo Bäume stehen, ganzjährig
Merkmale:
Größe variabel, aber meistens größer als eine Amsel, schwarz-weißer Vogel mit knallrotem Bauchende und knallrotem Hinterkopf, Gesichtsmaske weiß, mehr oder weniger kräftig ausgeprägter oranger Fleck über dem Schnabelansatz, weiße Längstreifen auf den Flügeln, grauer, schmaler Schnabel, im Flug wirken die Flügel wie quergestreift. Jungvögel haben eine rote Scheitelkappe, Rufe sehr vielseitig, erinnern manchmal an das Gezeter von Amseln
Nahrungsverhalten:
überwiegend Suche nach Insekten hinter Baumrinden, dabei ausdauerndes Geklopfe, besucht aber auch gerne Futterhäuschen, findet auch Gefallen an Kienäpfeln
Begegnungen:
Ohne mein Vogelbuch wäre ich davon ausgegangen, dass es nur eine Sorte Buntspechte gibt. Aber es gibt mindestens 4. Zwei Sorten sind groß und unterscheiden sich durch die Nackenzeichnung, dann gibt es noch einen mittleren und einen kleinen. Was sie alle gemeinsam haben: sie sind schwarzweiß, haben einen roten Fleck auf dem Kopf und picken an Baumstämmen, wodurch man sie immer hört, auch wenn man sie nicht sieht.
Ich habe keine Ahnung, welche Spechte es bei uns alles gibt, auch wenn ich sie fast täglich höre und oft sehe. Aber sie sitzen meistens oben an den Bäumen und schaffen es fast immer, sich so hin zu setzen, dass auf meinen Fotos die charakteristischen Merkmale nicht zu sehen sind. Meistens sind sie auch zu weit weg, um überhaupt ein vernünftiges Foto hin zu bekommen (Problem: Gegenlicht).
Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es sich überwiegend um den großen Buntspecht handelt. Manche Exemplare sind kleiner (also mittel), aber das könnten natürlich auch die Weibchen sein.
Buntspechtpaar
Ich erkenne Buntspechte im Flug (genau genommen: Spechte allgemein), denn sie fliegen die meiste Zeit mit angelegten Flügeln und sehen darum aus wie kleine Raketen, die sich wellenförmig durch den Wald- und Gartenluftraum bewegen. Dann stoßen sie manchmal lustige Klick-Laute aus.
Buntspecht bearbeitet einen Kienapfel
Dass Spechte in selbstgezimmerten bzw. gemeißelten Höhlen nisten, ist bekannt. Ich kenne einen Baum im Wald (eine Birke), die völlig durchlöchert ist. An einigen Stellen kann man hindurch gucken. Lange habe ich gedacht, dass es ein „Specht-Hochhaus“ wäre, aber ich habe niemals zur Brutzeit Spechte dort ein- und ausfliegen sehen. Wahrscheinlich haben sie den „Etagen-Nistkasten“ verlassen. Manchmal profitieren andere Vögel davon (z.B. der Kleiber).
Jungvögel
Hier kommt ein Schnappschuss vom Buntspecht am Meisenring. Offenbar gab es dort Leckerbissen im Winter.
Warum auch immer: alle Buntspechte, die ich im Mai fotografiert habe, saßen nicht am Baum. Einige pickten lieber Nahrung am Waldboden. Und ein Weibchen trieb sich sogar auf dem Sonnenblumenfeld rum. Was es auf der Straße wollte, weiß ich allerdings wirklich nicht.
Diesen kleinen Racker habe ich an den Telefonmasten am Sonnenblumenfeld im August abgelichtet. Ich weiß nicht, warum er sich Ewigkeiten an dem „toten“ Baum abmühte, der keine Rinde hat, hinter dem man Getier aufstöbern könnte.
Der Buntspecht gehört zu den Vögeln, von denen ich 1000 gute Fotos vorstellen könnte. Ich knipse ihn nur noch selten. Aber wenn er mal wirklich malerisch in der Sonne sitzt, kann ich nicht widerstehen. Darum gibt es hier zwei Bilder aus dem November 2019 aus dem Wald an meinem Haus.