Wacholderdrossel

Vorkommen:    am Seddiner See, an der großen Wiese und anderen Freiflächen hinter dem Ort von Dezember bis März, in Schwärmen, meist am Boden, sitzen aber auch in Bäumen

Merkmale:        

groß wie eine Amsel, aber schlanker, nicht knallig gefärbt, aber kontrastreich, dunkelgrauer Kopf mit gelbem Schnabel, Hals und obere Brust rostbraun, Bauch hell, zu den Flügeln hin gepunktet, Rücken auch dunkelgrau, Flügelrückseite braun, Unterseite der Flügel im Ansatz weiß, Flügelenden grau

Nahrungsverhalten:

pickt auf Wiesen und Feldern nach „was weis ich was“

Begegnungen:

Diese Vogelart gehört definitiv zu den Exemplaren, die ich bis zum März 2016 noch nicht kannte, und deren Anwesenheit in unserer Region ich ins Reich der „Märchen und Sagen“ eingeordnet hätte. Aber das ist kein Wunder, denn der Vogel ist von Weitem wirklich unauffällig. Angeblich ist er in Deutschland das ganze Jahr lang weit verbreitet, aber das kann ich nicht bestätigen. Ein Schwarm von mittlerer Größe war damals bei uns auch nur auf der Durchreise (wer weiß, wohin). Ich konnte ihn zwei Mal sehen an verschiedenen Tagen und Orten, die nur wenig auseinander lagen. Ohne meine Fotos und die Möglichkeit der Vergrößerung am PC sowie der Fotos im Internet hätte ich die Vogelsorte niemals identifiziert.

Wacholderdrossel bei Frost

Der Schwarm saß damals auf der großen Wiese (und später in einem Baum, nachdem ich ihn aufgeschreckt hatte) und auf einem Feld mit Winterroggen. Erst im Januar des nächsten Jahres sah ich diese Vogelart wieder. Im Februar war sie dann fast täglich auf der großen Wiese anzutreffen, offensichtlich war der Tisch reich gedeckt. Das Gras vom Vorjahr war noch ziemlich hoch, und die Vögel waren darin kaum zu entdecken. Nur an manchen kahleren Stellen oder Bodenwellen konnte ich ein paar Fotos machen. An einem sonnigen Märztag gelang mir dann eine  nette Flugstudie.

 

 

Danach war der Schwarm weiter gezogen. Das nächste Mal traf ich sie am See im Dezember, aber auch nur an einem Tag. Da mag mein schlaues Buch sagen, was es will: in meiner Region ist die Wacholderdrossel ein Zugvogel.

Die Wacholderdrossel ist ein Wintergast. Im Februar 2018 habe ich ein Paar auf der Wiese am See erwischt.

Im März wurde es noch einmal richtig eisig. Eine frierende Drossel auf einem Zaun am See ließ mich nahe heran kommen. Sie hatte entdeckt, dass noch ein paar kleine Hagebutten übrig waren. Leider sind die Bilder nicht so scharf, aber wegen der Originalität stelle ich sie vor.

Als ich im März 2018 das erste Mal die Belziger Landschaftswiesen besuchte, bin ich auf einen riesigen Vogelschwarm gestoßen. Er bestand überwiegend aus Staren und Wacholderdrosseln. Da es grade mal ein paar Tage frostfrei war, gab es Pfützen, welche die Drosseln zum Baden benutzten.