Kraftfahrzeuge auf Irrwegen
Ich glaube, bei diesem Thema kann ich mich wortakrobatisch mal richtig austoben. Ich frage mich wirklich, welcher Geist in die Leute gefahren ist, die auf den folgenden Bildern zu sehen, aber natürlich nicht zu identifizieren sind. Fangen wir mit meinem Ort an.
Dieser Herr kam mir auf dem schmalen Weg im Wald an meinem Haus entgegen, den ich täglich mit meinem Hund gehe. Ich bin mir ganz sicher, dass Motorradfahrer einer Helmpflicht unterliegen, wenn sie nicht auf dem eigenen Grundstück fahren. Und dieser Herr sieht nicht wie der Förster aus. Das Fahrzeug wäre zudem für den Job nicht so geeignet, ist nicht mal richtig geländegängig! Ich habe keine Idee, wo er herkam (denn aus der Region war er nicht, dann hätte ich das Motorrad schon einmal gesehen). Und warum er ein Tuch vor dem Gesicht hat, kann ich mir auch nicht erklären. So kalt war es nicht! Wenn er sich vor einer Identifizierung durch Hobbyfotografen wie mich schützen wollte, wäre doch ein Helm ideal gewesen! Und sicherer! Wollte er wirklich ein Motorrad im Wald Probe fahren? Hier komme ich mit meiner Fantasie wirklich an meine Grenzen.
Dieses Bild ist auf dem sandigen Weg am See entstanden, der seit der Straßensanierung für Pkws passierbar ist und uns Unmengen Fahrzeuge an der inoffiziellen Badestelle beschert (siehe Kapitel „Parken auf Naturgebiet“ und bei „Zurück zur Natur“). Dieser Weg ist keine Straße und definitiv in keinem „Navi“ als Route zum Campingplatz gespeichert. Er beginnt als Sandweg, und es ist ohne Ortskenntnis nicht sofort ersichtlich, dass man zum See kommt. Diese Leute konnten nicht wissen, ob sie in einer Sackgasse landen. Und was hätten sie mit ihrem Hänger dann gemacht? Auf der Wiese gewendet? Alles lässt darauf schließen, dass sie mit ihrem Wohnwagen wild campen wollten (haben sie auch gemacht, ich habe nur keine Fotos). Es sind übrigens keine Holländer, denen ja nachgesagt wird, sie würden mit ihren Wohnwagen überall auftauchen (Beweis: grüne Plakette an der Windschutzscheibe für „schadstoffarm“). Das Kennzeichen begann mit OVP. Tut mir leid, aber solche Menschen will ich niemals kennen lernen. Ich fürchte, wir haben absolut gar nichts gemeinsam (außer dem Besitz eines Führerscheins).
Den Fahrer dieses Pkw habe ich schon vorgestellt bei den Texten „Zurück zur Natur“. Er hat sich ja als ortsansässig und Besitzer der Wiese ausgegeben, der das Recht hat, diese zu befahren und die Fuchsbauten zuzuschippen. Ich zweifele immer noch beide Berechtigungen an, denn Naturschutz gilt auch für Wiesenbesitzer. Aber das Bild ist so abschreckend, dass ich es einfach zeigen muss. Die Bilder von den Buddel-Aktionen waren noch viel befremdlicher, aber auf dieser Homepage-Seite geht es um Kfz. Doch hier war nicht nur ein Kraftfahrzeug auf Irrwegen! Aufgenommen wurde es übrigens von dem (eben erwähnten) sandigen Weg. Der See liegt im Rücken des Fotografen.
Auch diesen Kandidaten habe ich bei „Zurück zur Natur“ schon bei den „Cowboys“ vorstellt. Es ist natürlich nicht immer der gleiche Fahrer. Für die ganze Geschichte verweise ich auf meinen literarischen Erguss bei den Texten, die ohne Fotos auskommen müssen. Hier ist jedoch deutlich zu sehen, dass das Kraftfahrzeug auf der großen Wiese gefahren ist und neben den Hindernisstangen auf den offiziellen Weg biegt. Hat man das richtige Fahrzeug, sind ein paar Hindernisse (Stangen) mit links zu umfahren. Gut, in diesem Fall fährt der Umweltsünder rechts vorbei, aber er handelt sicher sowieso fremdbestimmt.
Wer meine Seite schon einige Zeit verfolgt, wird diese Brücke sofort erkennen. Sie befindet sich am Pfefferfließ direkt am Aussichtsturm. Der badende Hund aus dem vorherigen Kapitel ist direkt unter der Brücke ins Wasser gegangen. Wohin führt der Weg nach links? Da haben Naturschützer einen 2 m breiten, etwa 100 m langen Holzbohlensteg gebaut, der schon etwas wurmstichig ist und sich nicht unbedingt gradlinig durch das Schilf und den Naturschutzgürtel zieht, damit sich Fußgänger (je nach Wasserstand) keine nassen Füße holen. Dahinter geht er in einen alten Wirtschaftsweg über, der an einer Straße endet, die nördlich nach Stangenhagen führt (Rundweg) und südlich in die Pampa. Nach meiner Erinnerung gibt es da eine Schranke, die Pkws die Durchfahrt versperrt, aber Radfahrer passieren lässt. Somit können auch Motorräder den Weg nutzen, wenn sie sich durch die Barriere nicht gehindert fühlen. Das war offenbar bei diesen „Naturfreunden“ der Fall! Man beachte folgendes: Das sind Roller, keine Enduros! Keiner der Fahrer hat einen Rucksack bei sich, also auch keine Kamera, keinen Picknickkorb und Aschenbecher. Was wollten die am Fließ? Vorsätzlich und mutwillig Regeln brechen („Mann, sind wir wild!“)? Pause und Rauchen mit Aussicht? Na, wenigstens hatte keiner eine Angel dabei! Das ist aber schon Beste, was ich über diese Aktion sagen kann. Befahren eines Naturschutzgebietes im April in der Brutzeit, Missbrauch eines Fußgänger-Holzsteges, Abgas- und Lärmverbreitung inmitten der schützenswerten Natur! Und dann auch noch im Rudel! Schämt Euch! Möge Euch auf Euren bekloppten Exkursionen regelmäßig der Sprit ausgehen!
Und noch ein Nachtrag aus meiner Region: ein geländegängiges Fahrzeug aus Traunstein in Bayern wollte auch mal den Sandboden der großen Wiese testen. Mensch, die Bayern sollten es doch wirklich besser wissen!