heimische Wechselblüter

Die Anzahl der heimischen Wechselblüter ist überschaubar. Es gibt einige Frosch- und Molchsorten, ein paar Kröten und wenige Schlangen. Das mag die meisten Menschen freuen, denn die Abneigung gegen die „glipschigen“ Kreaturen ist weit verbreitet. Ich finde das schade, aber gegen eine Phobie kann man wenig machen. Und solange es diese Menschen dabei belassen, laut „iiihh“ zu schreien, sich zu ekeln und ein Stressbläschen an der Lippe zu bekommen, komme ich damit klar. Wer seine Phobie allerdings soweit übertreibt, dass er die harmlosen Lebewesen quält oder sinnlos tötet, hat meine Sympathie verspielt (und solche Menschen gibt es mehr als man glauben mag). Denn die heimischen Amphibien und Schlangen sind ungefährlich. Selbst das Gift einer Kreuzotter (unsere einzige giftige Schlange) ist nicht lebensgefährlich. Aber die Kreuzotter ist schon fast ausgerottet. Das letzte Mal, als ich ein Exemplar gesehen habe, war ich etwa 10 Jahre alt. Und das war im Urlaub in der Lüneburger Heide. Bei uns gibt es keine, obwohl wir auch schönen Heidesand haben.

Dann sind da noch die Schildkröten, die nicht wirklich zu den einheimischen Tieren zählen, aber leider von vermeintlichen Tierfreunden im nächsten Tümpel „in die Freiheit“ entlassen werden. Dabei können nicht mal alle von ihnen schwimmen! Da kann sich dann aus einer Schnappschildkröte schon mal der “Schrecken des Dorfweihers“ entwickeln und ahnungslos badenden Kindern ein Stück Fleisch aus der Wade zwicken. Das habe ich jedenfalls mal gehört, es war aber nicht in unserer Region. Bei uns sind einem mir bekannten Ehepaar mal zwei Landschildkröten „entwischt“. Sie hatten sich aber nur zur Winterruhe im Garten eingegraben und sind im Frühling unversehrt wieder aufgetaucht.

Naturschützer haben die Wechselblütler jedenfalls auf dem Plan, denn sie sind wichtige Glieder in der Nahrungskette. Die Krötenwanderung hat ja schon Kultstatus! Und bei uns wurden wirklich mal für ein Heidengeld ein paar Duzend Zauneidechsen umgesiedelt, weil sie auf einem Areal angetroffen wurden, das zu Bauland werden sollte. Leider hat sich niemand um die sündhaft teure Einzäunung des neuen Gebietes gekümmert, so dass innerhalb weniger Wochen durch Wildtiere (Rehe, Wildschweine, vielleicht auch Füchse) Lücken in die Absperrung getrampelt wurden. Wenn da mal nicht ein paar wertvolle Exemplare entwischt sind!

Aber ich will eigentlich nicht spotten. Ich mag diese Tiere, denn sie haben mich schon in meiner Kindheit begleitet. Wir holten z.B. Froschlaich aus dem Weiher und zogen alle Kaulquappen groß, bis sie Füßchen hatten. Dann entließen wir sie wieder in den Weiher und trugen so dazu bei, dass mehr von ihnen durchkamen (denn sie wurden ja nicht vom Hecht gefressen). Trotzdem verstehe ich, dass viele Leute Frösche nicht so gerne anfassen. Sie sind meistens nass und darum vielleicht auch etwas „glipschig“. Und Kröten fasst man sowieso besser nicht an, weil einige bei Stress ein Sekret absondern, das schon mal einen Hautausschlag verursachen kann. Die Retter bei der Krötenwanderung tragen darum auch meistens Handschuhe. Aber Schlangen sind weder kalt noch schleimig, im Gegenteil. Sie sind seidenweich, denn ihre Schuppen sind winzig klein. Wer sie sanft in die Hand nimmt, so dass sie sich nicht bedroht fühlen, kann ihre Wärme fühlen und ein ganz leichtes Kribbeln, wenn sie sich um die Finger oder Hände schlängeln.

Wer sich ganz doll ekelt, muss sich meine Seiten ja nicht ansehen. Für alle anderen gibt es (wie schon bei den Vögeln und Wildtieren) Erfahrungsberichte und teilweise sehr originelle Fotos.

Blindschleiche

Erdkröte

Molch

Ringelnatter

Waldeidechse

Wasserfrosch

Zauneidechse