Klappergrasmücke

Vorkommen:

Einmalig gesehen im April 2018 am Seddiner See, turnte in Bäumen mit jungen Samen

Merkmale:

Kleiner, schlanker und sehr hektischer Vogel, Kopf und Rücken grau, dabei geht die Graufärbung deutlich bis unters Auge, zarte (kaum erkennbare) dunklere Augenmaske, Färbung kontrastreich gegen den weißen Hals abgesetzt, auch heller Bauch, mittelgraue Beine, schwarzer, kurzer Schnabel

Nahrungsverhalten:

Mag Insekten

Begegnung:

Was habe ich mich früher darüber lustig gemacht, wenn in meinem schlauen Vogelbuch stand: „am Besten am Gesang zu erkennen“ oder von einer optisch ähnlichen Art zu unterscheiden. Inzwischen bin ich geläutert, obwohl ich ehrlich zugeben muss, dass ich die wenigsten Vogelarten am Gesang erkenne. Erschwerend kommt hinzu, dass Vögel oft nur zur Balzzeit typisch singen, und die dauert halt nicht das ganze Jahr. 12 Monate später habe ich die Melodie oft vergessen. Aber wenn ich jetzt einen unvertrauten Gesang höre, dann nehme ich mir die Zeit, den Piepser zu finden. Klappt nicht immer, aber so habe ich schon einige „neue“ Vögel entdeckt und fotografiert.

 

An einem herrlich warmen, sonnigen Apriltag war ich recht früh mit dem Hund unterwegs und erweiterte die Morgenrunde mit einem Besuch am See. Ich musste erst mittags arbeiten und brauchte (emotional) etwas mehr frische Luft als sonst. Am Seddiner See besitzen einige Menschen kleine Datschen auf Grundstücken am See. Darauf stehen einige Bäume, aber als Sichtschutz für die vielen Spaziergänger auch reichlich hohe, dichte Hecken. In dieser Vegetation habe ich schon manche Überraschung geknipst, darum bin ich dort immer wachsam. Und an diesem Tag war ein kleiner, unauffälliger Geselle in den Bäumen unterwegs und zwitscherte mir unbekannte Tonfolgen. Ich knipste ihn bestimmt eine Viertelstunde lang, bis er verschwand.

 

Weil mich viele andere Sachen in dieser Zeit beanspruchten, und ich als Erholung abends lieber an meiner Hompage weiter arbeitete, habe ich die Fotos erst 1 Woche später von der Kamera auf den PC überspielt. Und da kam die große Überraschung! Ich hatte mal wieder einen „neuen“ Vogel erwischt! Die Recherche im Internet bestätigte meine Vermutung nach vorheriger Lektüre des Vogelbuchs: eine Klappergrasmücke (auch Zaungrasmücke genannt). Meine Bilder waren für „Erstlings-Bilder“ auch ziemlich gelungen. Ich hatte sogar Flugfotos dabei, und auf einem sah man sogar ein Beuteinsekt im Schnabel des Vogels.

 

Der Vogel war unglaublich aktiv und saß kaum 2 Sekunden still, obwohl er dabei seine Lieder sang.

 

In meinem schlauen Vogelbuch war von einer zarten dunklen Maske die Rede, die man aus der Nähe manchmal erkennen würde. Das fand ich zunächst etwas seltsam. Entweder es gibt eine Maske, oder es gibt keine. Aber nach der Vergrößerung meiner Bilder wusste ich, was gemeint war. Zum Glück war das Licht an diesem Tag super. Die Maske war auf einigen Bildern zu erahnen. Aber eigentlich spielt die scharfe Abgrenzung zum Hals die bedeutende Rolle. Jedenfalls waren jetzt bei mir die letzten Zweifel beseitigt, wer mein neues Foto-Motiv gewesen war.