Schmetterlinge

(auch Nachtfalter und Motten und was sonst noch an Schmetterlinge erinnert)

Für die meisten Insekten interessiert sich der Durchschnittsbürger nur, wenn es darum geht, ihnen aus dem Weg zu gehen oder sie möglichst wirkungsvoll zu vernichten. Beim Schmetterling liegt der Fall anders, denn er ist farbenfroh und ungefährlich. Schon Kinder kommen früh mit diesem Insekt in Kontakt. Schmetterlinge sind in Kinderbüchern beliebte Motive, und beim Ausmalen von Schmetterlingsvordrucken wird Symmetrie geübt. Sie lassen sich auch mit Pappe, bunten Papier oder Krepp ganz leicht basteln. Das war schon in meiner Kindheit so. Aus dieser Zeit stammt auch meine jahrelange (irrige) Annahme, dass der Schmetterling im Herbst seine Eier irgendwo ablegt, aus denen im Frühjahr dann die Raupen krabbeln, welche die Bäume und Sträucher befallen und das junge Laub wegknuspern. Irgendwann verpuppt sich die vollgefressene Raupe und verwandelt sich nach einigen Tagen in einen schillernden Falter, der im Herbst das Zeitliche segnet, nachdem er seine Eier abgelegt hat. Es gab da mal ein Märchenbilderbuch von einer hässlichen kleinen Raupe, die von allen gemobbt wurde, fast verzweifelte und sich eines Tages dann in einen prachtvollen Schmetterling verwandelte, der sich über alle erheben konnte („Das hässliche Entlein“ als Light-Fassung).

Nun ist es nicht so, dass ich mir über diesen Zyklus all zu viele Gedanken gemacht hätte, aber ein paar Dinge kamen mir in den letzten Jahren schon komisch vor. Zunächst einmal wunderte mich, dass z.B. der Zitronenfalter schon in den ersten warmen Tagen im Frühling in meinem Garten auftauchte. Das konnte doch unmöglich ein Produkt einer Raupen-Umwandlung sein, wenn nur wenige Tage vorher noch Nachtfröste die Natur lähmten. Dann fiel mir auf, dass es Raupen irgendwie das ganze Jahr gab. Nach meiner Theorie hätten alle Raupen geballt im Frühling die Gegend bevölkern müssen, aber die ersten Raupen bemerkte ich oft erst im Mai, wenn schon fast alle heimischen Schmetterlingsarten vertreten waren. Und es gibt auch noch welche im September.

Da es viele wichtige Probleme in meinem Leben gibt, hätte ich wahrscheinlich trotzdem keine weiteren Gedanken an diese Ungereimtheiten verschwendet. Aber ich habe ja eine Homepage, auf der ich Schmetterlinge vorstellen will. Und da muss man sich dann doch mal ein bisschen Hintergrundwissen aneignen, auch wenn ich dabei bleibe, dass ich keine „Fakten“ liefern will, sondern nur meine Beobachtungen. Doch ich habe heraus gefunden, dass es bei den Schmetterlingsarten gewaltige Unterschiede im Lebensablauf gibt. Es gibt Sorten, die wie Zugvögel an wärmeren Orten überwintern und uns nur im Sommer besuchen. Dann gibt es Arten, die bei uns bleiben und in einer Art Winterstarre verharren, bis die Frühlingssonne sie weckt. Und es gibt auch solche, die in mein Klischee passen. Und bei der Vermehrung hat auch jede Gattung ihre eigenen Rituale und Abläufe. Darauf gehe ich jedoch nicht präzise ein, denn das wäre alles nur „abgeschrieben“.

Ab April herrscht in meinem Garten ein munteres Treiben verschiedenster Schmetterlinge.  An der großen Wiese (mit den Wildblumen) geht es meistens erst ab Juni richtig ab. Bei flüchtiger Betrachtung sind das einfach hübsche Tänze rund um die Blüten, aber wenn man sich die Muße nimmt, diese Insekten genauer und länger zu beobachten, dann ist Schluss mit Romantik. Es herrscht ein knallharter Kampf um die besten Blüten, wobei ich den Verdacht habe, dass „die beste Blüte“ immer grade die ist, an der schon ein Schmetterling sitzt. Das gilt sogar, wenn ein Schmetterling versehentlich auf einem meiner farbenfrohen Pullover landet – es kommt sofort ein Rivale dazu. Man könnte auch denken, dass zwei Falter der gleichen Sorte, die sich umschwirren, einen Hochzeitstanz aufführen, aber ich glaube nicht mehr an zärtliche Schmetterlinge. Es sind entweder Nahrungskonkurrenten, oder ein Männchen stellt einem Weibchen nach. In einer Fotostrecke vom Rapsweißling in meinem Garten war das Männchen sehr aufdringlich, und das Weibchen wehrte sich zunächst nach Kräften bis es schlussendlich nachgab.

Schmetterlinge haben ganz unterschiedliche Nahrungsvorlieben, aber die Favoriten in meinem Garten kenne ich genau. Am liebsten naschen die bunten Falter im Frühjahr am „Judas Silberling“ und im Sommer liefern sie den Beweis, warum der Sommerflieder auch „Schmetterlingsstrauch“ genannt wird. Da dieser Busch bis in den September blüht, habe ich auch dann noch reichlich bunte Gesellen in meinem Garten. Und an der großen Wiese und am Fließ sind die Disteln sehr begehrt. Der Hobby-Botaniker wird jetzt aufhorchen, denn alle Blüten sind rosa bis lila. Aber ich weiß wirklich nicht, ob die Farbe eine Rolle spielt. Die Falter suchen auch die Blüten des Efeus auf, und die sind blass gelb.

Dass einige Schmetterlinge zu den bedrohten Arten gehören, habe ich immer auf die Nahrungsquellen geschoben. Sicher haben die verschiedenen Sorten auch verschiedene Lieblingsblüten, und wenn die vernichtet werden, verhungern die Falter. Das Klima mag auch eine Rolle spielen und die verschmutzte Luft. Dann wird natürlich nicht aus jeder Larve ein erwachsenes Tier, denn Vögel ernähren sich auch von Raupen. Allerdings nahm ich immer an, dass Schmetterlinge außer verspielten Katzen und schnellen Verkehrsteilnehmern keine Feinde hätten. Im September wurde ich eines Besseren belehrt, und meine zweite Illusion, dass Hornissen Aasfresser sind und keine Räuber, wurde auch vernichtet. Ich wurde nämlich Zeuge, wie eine Hornisse einen Admiral aus der Luft holte. Nach einem kurzen Kampf mit viel „Gebrummsel“ hatte die Hornisse dem Schmetterling alle Flügel abgetrennt (die dann traurig auf dem Boden lagen) und flog mit dem nahrhaften Körper davon.

Ich stelle bevorzugt Tagfalter vor. Natürlich haben wir auch reichlich Nachtfalter (die besonders gerne an meinen Fenstern flattern), aber von denen konnte ich bisher nur selten Fotos machen, z. B. als ich den Pappelschwärmer tagsüber versehentlich aus seinem Versteck aufscheuchte. Aber einige Arten sind auch gelegentlich tagaktiv. Ich muss schnell noch ein paar spitze Bemerkungen über die phantasievolle Namensgebung machen. Bei den bekannten Arten finde ich die meisten Bezeichnungen okay, teilweise an Nahrungsvorlieben geknüpft oder optisch nachvollziehbar. Aber wer, bitte, hat sich „Waldbrettspiel“ einfallen lassen? Und warum heißen einigen Schmetterlinge „Vogel“ oder „Vögelchen“? Der Bläuling im Frühjahr ist in Form und Farbe einzig und unverwechselbar, warum hat man ihm das Attribut „gemeiner“ dazu gegeben (auch wenn es „gewöhnlich“ bedeutet und nicht „fies“)? Inzwischen weiß ich, dass "Bläuling" ein Oberbegriff für viele verschiedene Falter ist. Also könnte der Frühlingsgeselle doch auch "April-Bläuling" heißen, das wäre nicht so abwertend!

Inzwischen habe ich einiges dazu gelernt, was Schmetterlinge angeht. Denn immer, wenn ich eine neue Art entdecke, bemühe ich zunächst mein Naturkundebuch, welches aber leider nur die häufigsten Arten präsentiert. Dann muss das Internet herhalten. Und dabei habe ich herausgefunden, dass es von ganz vielen Arten ähnliche Formen oder Varianten gibt. Und dass sich die Schmetterlingsexperten mit den Namen nicht immer einig sind (jedenfalls mit den deutschen). Und alle (!) Listen sind unvollständig! Hat man aber erstmal einen Namen gefunden, gibt es immer eine Wikipediaseite, auf der leider gelegentlich Präparate abgebildet sind. Das erleichtert zwar die Bestimmung, aber irgendwie finde ich das auch gruselig. Ich möchte nicht, dass ein Tier sterben musste, nur damit meine Fotos der richtigen Art zugeordnet werden können.

Jedenfalls musste ich so meine Schmetterlingsseite noch einmal überarbeiten. Einige Arten hatte ich falsch betitelt. Aber ich mochte die Form mit den Bild-Widgets auch nicht so richtig, also gibt es jetzt eine komplett überarbeitete Fassung (bitte nicht auf die Texte achten, die manchmal mit eingeblendet werden). Weil ich ja jetzt schon so viele Experten-Seiten gesehen habe, könnte ich natürlich auch Einteilungen nach „Edelfalter“, „Weißling“ oder „Dickkopffalter“ vornehmen. Aber weil ich immer noch komplett ahnungslos bin, was Insekten angeht, bleibt es bei der Reihenfolge nach der Häufigkeit des Auftretens in meiner Region. Und neue Arten setze ich hinten dran.

Tagpfauenauge

Gast in meinem Garten: regelmäßig

Gast an der großen Wiese: regelmäßig

Das Tagpfauenauge ist ein großer, sehr farbenprächtiger Schmetterling und weit verbreitet. Seinen Namen hat er natürlich von den schillernden großen Flecken auf den Flügeln, die an die Schwanzfedern des Pfaus erinnern. Er kommt erst im Vollfrühling, aber er bleibt bis in den Herbst. An meinem Sommerflieder und an der großen Wiese ist er allgegenwärtig. Seine Unterseite ist fast völlig schwarz, was ihn von den anderen Faltern unterscheidet. Eigentlich ist er unverwechselbar.

Admiral

Gast in meinem Garten: regelmäßig

Gast an der großen Wiese: regelmäßig

Früher habe ich mich über jeden Admiral gefreut, der mir vor die Linse kam. Inzwischen habe ich haufenweise wunderbare Fotos, denn dieser Schmetterling kommt fast häufiger vor als das Tagpfauenauge (auch etwa in der gleichen Jahreszeit). Seine Zeichnung ist sehr typisch, so dass er leicht zu identifizieren ist. Seine Unterseite ist auch ganz interessant gemustert.

Zitronenfalter

Gast in meinem Garten: regelmäßig

Gast an der großen Wiese: regelmäßig

Dieser Schmetterling ist jedes Jahr der Erste und der Letzte. Ich habe ihn im Februar abgelichtet und im November. Er ist der einzige rein gelbe Falter weit und breit, darum kann ihn jedes Kind sofort zuordnen. Er liebt alle Blüten und nimmt, was er kriegen kann. Aber er ist nicht so zahlreich vertreten wie die beiden vorherigen Arten.

Kohlweißling

Gast in meinem Garten: regelmäßig

Gast an der großen Wiese: regelmäßig

Lange dachte ich, jeder weiße Schmetterling sei ein Kohlweißling. Dieses Jahr wurde ich eines Besseren belehrt (siehe Rapsweißling). Der Kohlweißling hat zwei schwarze Flecken auf den Flügeln, daran kann man ihn erkennen. Außerdem ist er größer als die anderen Weißlinge. Es fiel mir allerdings auf, dass dieser Schmetterling bei uns in der Wildnis gar nicht so häufig vorkommt. Schön, dass meine kleine Kollegin für ihre Hochzeitsfeier eine Kiste Schmetterlinge im Internet bestellt hat und dann frei ließ. Vielleicht verirrt sich ja ein Exemplar in meine Region. Inzwischen weiß ich, dass es große und kleine Kohlweißlinge gibt. Keine Ahnung, zu welcher Sorte meine Exemplare gehören, aber sind recht groß. Irgendwann habe ich ein kleines Exemplar abgelichtet und stelle es hier mal "kleinen Kohlweißling" vor (hat nur 1 Auge).

Rapsweißling oder Grünader-Weißling

Gast in meinem Garten: nur im Frühjahr, obwohl es bei mir keinen Raps gibt

Gast an der großen Wiese: noch nicht gesehen, da gibt es auch keinen Raps

Bis zum Jahr 2017 wusste ich nicht mal, dass es diesen Falter gibt. Und dann treibt er gleich Unzucht in meinem Garten und lässt sich dabei auch noch fotografieren. Er ist an der Unterseite sehr hübsch, zartgrün gezeichnet. Die Oberseite ist rein weiß bis auf ein paar schwarze Kanten. Und er ist kleiner als der Kohlweißling.

Faulbaum Bläuling

Gast in meinem Garten: selten, nur im April

Gast an der großen Wiese: selten

Hierbei handelt sich um einen der kleineren Schmetterlinge, aber er ist leicht zu identifizieren, denn bläuliche Schmetterlinge gibt es hier im Frühjahr sonst nicht. Er kommt im Vollfrühling und liebt meinen „Silberling“, aber auch am Mandelbäumchen ist er häufiger Besucher. Im Sommer habe ich ihn am Fließ gesehen, da ging er an ganz unspektakuläre Nahrungsquellen. Auch wenn man ihn nicht oft zu Gesicht bekommt: ich glaube nicht, dass es sich um eine bedrohte Art handelt. Wahrscheinlich lebt er wegen seiner Größe eher unauffällig. Seit 2018 weiß ich, dass die Bezeichnung „Bläuling“ ein Oberbegriff für mehrere Falter ist.

Ich bin schon ziemlich stolz darauf, dass ich meine Seiten nur noch selten wegen inhaltlicher Fehler korrigieren muss. Dass ich diese Art ursprünglich „gemeiner Bläuling“ genannt habe, lag nur daran, dass er in meinem alten Naturkundebuch eben so hieß. Andere Bläulinge gab es darin gar nicht. 2018 wurde ich da eines Besseren belehrt, aber mein „gemeiner“ tauchte das ganze Jahr nicht mehr auf. Darum nahm ich ihn im April 2019 genauer unter die Lupe, als wieder in meinen Garten kam zum naschen. Und die Bilder wurden besser. Sehr schön sind die geringelten Fühler zu erkennen und der lange Rüssel, mit dem er Nektar tankt.

Ich habe in meinem Garten keinen Faulbaum, und auch auf den Nachbargrundstücken konnte ich noch keinen finden. Dieser Falter geht wirklich bevorzugt ans Mandelbäumchen. In diesem Jahr verschmähte er sogar den Silberling, dafür interessierte er sich für die Kaukasus-Vergissmeinich. Scheint ein Frühlingsfalter zu sein.

Von diesem Falter habe ich nur wenige schöne Bilder von der Flügeloberseite, weil er am liebsten „zusammengefaltet“ auf den Blüten sitzt. Aber dieses Bild (aus meinem Garten) ist wirklich toll geworden. Also reiche ich es nach.

Aurorafalter

Gast in meinem Garten: nur im Frühjahr

Gast an der großen Wiese: nur im Sommer

Diesen Falter finde ich besonders hübsch, weil das Orange so schön mit dem Weiß kontrastiert. Er ist ziemlich klein und sehr hektisch. Nur an den Blüten des Silberlings bleibt er lange genug sitzen, dass man ihn fotografieren kann. Dieser Falter gehört nicht, wie ich bisher annahm und auf meiner Homepage angegeben hatte, zu den Bläulingen, sondern zu den Weißlingen. Da hat mich wohl eine „Expertenseite“ falsch informiert. Dass ich den Fehler bemerkt habe, ist meinen Beobachtungen im Garten geschuldet. Im April öffnet der Judas Silberling seine Blüten, und ich muss keine drei Tage warten, dann ist der Aurorafalter da. 2019 war ich etwas irritiert, dass ein Weißling der erste Kunde war. Ich hielt ihn für einen Rapsweißling, konnte mich aber nicht erinnern, dass jener auf der Flügelunterseite so zauberhaft gezeichnet war.

Später kam dann der mir bekannte Aurorafalter und hielt für viele Fotos still. Ich hatte ihn kleiner in Erinnerung, da ich ihn ja für einen Bläuling hielt. Also musste ich noch einmal recherchieren und fand heraus, dass nur die Männchen dieser Schmetterlingsart die orangen Endflügel besitzen. Die Weibchen sind weiß. Ich freue mich immer über neue Erkenntnisse und korrigiere meinen Irrtum und meine Homepage.

 

Brauner Feuerfalter

Gast in meinem Garten: nein

Gast an der großen Wiese: selten, wenn, dann im Sommer

Ziemlich kleiner Falter, der mich ganz schön in die Irre geführt hat. Vielleicht war ich aber auch auf der falschen Internetseite, als ich vor Jahren ein Weibchen dieser Art als Dukatenfalter ausmachte. Diese Falterart hat einen Geschlechtsdimorphismus, und – eine seltene Laune der Natur – das Weibchen ist farbenfroher als das Männchen, das eine ziemlich gleichmäßige dunkle Oberseite hat (aber einen tollen weißen Rand). Erst durch die Recherche nach dem Männchen habe ich meinen früheren Irrtum erkannt. Ich habe also keine neue Art entdeckt, sondern die Art bekommt jetzt endlich den richtigen Namen.

Es kommt nicht oft vor, dass ich einen Irrtum bei der Bestimmung eines Lebewesens 2 x korrigieren muss. Aber der Schmetterling, der jetzt seit Monaten mein „Header“ für den braunen Feuerfalter war, ist in Wirklichkeit ein kleiner Feuerfalter. Weil ich diese beiden Sorten namentlich (keinesfalls optisch) immer noch verwechsele, fiel mir der Fehler erst jetzt auf. Darum gibt es jetzt aber zwei „Header“, denn Männchen und Weibchen dieser Sorte haben verschieden farbige Flügel-Oberseiten, die sich nicht einmal ähnlich sind. Aber sie sind wunderschön.

Auch wenn der Falter auf den Bilder groß wirkt: tatsächlich ist er zusammen gefaltet kleiner als mein Daumennagel. Ich schätze, darum wird die Farbepracht von vielen übersehen (von mir ja auch 50 Jahre lang).  Bläulinge sind wirklich sensationell vielfältig.

Die Farbabstufungen der Flügelrückseiten sind für mich immer noch eine Herausforderung bei der Bestimmung. Wahrscheinlich bin ich damit nicht alleine, darum bekommen meine bunten Bläulinge noch ein paar Bilder dazu.

Auf diesem Bild rückt ein Männchen einem Weibchen auf die Pelle. Das war im September 2018, als der Sommer eigentlich schon hätte zu Ende sein müssen (war er aber nicht). Er war sehr aufdringlich, und das Weibchen „not amused“, aber die anderen Bilder waren leider nicht vorstellungsreif. Die beiden turnten zwischen trockenen Gräsern herum – keine guten Bedingungen für meine Autofokus!

C-Falter

Gast in meinem Garten: selten

Gast an der großen Wiese: selten

Als ich meinen ersten C-Falter (was für eine ungewöhnliche Namens-Kreation) ablichtete, dachte ich an einen Kaisermantel mit etwas ramponierten Flügeln (das kommt vor). Aber dieser Schmetterling hat einfach ungleichmäßige Flügelkanten. Sie erinnern mich an die „Seeräuber-Landkarten“, die wir als Kinder gemalt haben, und deren Ränder wir vorsichtig ansengten, um sie „echt“ aussehen zu lassen. Wie auch immer, der C-Falter ist in meiner Region vertreten, aber die Häufigkeit kann ich nur schätzen, denn seine besonderen Merkmale sieht man nur, wenn er sitzt. Er ist kleiner als der Kaisermantel.

Lange habe ich mich gefragt, warum der C-Falter seinen Namen bekommen hat. Jetzt weiß ich es. Ähnlich wie bei der Gammaeule war eine winzige weiße Zeichnung auf der Flügelunterseite namensgebend. Ein Exemplar besuchte meine Terrasse, und ich erkannte die Art sofort. Ich konnte das „C“ nachweisen, aber die Fotos waren unscharf. Ein paar Tage später hielt ein C-Falter an meinem Sommerflieder für ein Foto still. Das „C“ ist wirklich kontrastreich!

Distelfalter

Gast in meinem Garten: nein

Gast an der großen Wiese: im Sommer, aber selten

Kaum zu glauben, aber diesen Schmetterling habe ich bisher wirklich nur fotografiert, wenn er an einer Wiesenflockenblume saß. Zum Glück haben wir davon viele an der großen Wiese, und sie sehen den Blüten der Disteln ähnlich. Sie müssen wohl als Ersatz herhalten. Disteln gibt es nur wenige, darum ist der Falter vielleicht so selten. Am Fließ gibt es mehr Disteln und darum auch mehr Falter, aber ich habe keine guten Fotos machen können.

Trauermantel

Gast in meinem Garten: sehr selten

Gast an der großen Wiese: noch nicht gesichtet

Dieser große Schmetterling ist eine Seltenheit in meiner Region, darum habe ich mich besonders gefreut, als im vergangenen Jahr einer in meinem Garten landete und sich sonnte. Ob er auch am Sommerflieder genascht hat, weiß ich nicht. Vielleicht war es „seiner Majestät“ bei uns nicht fein genug oder die Kost nicht nach seinem Gusto. Er ist nicht wieder gekommen – schade!

 

Manche Dinge passieren einfach. Man kann sie nicht verstehen, und es ist sinnlos, nach Gründen zu suchen. An einem der letzten Tage im Oktober 2018 hatte ich abends den Kamin angemacht, denn es war ungemütlich kalt draußen. Das Feuer im Wohnzimmer-Kamin brannte entspannt vor sich hin, und ich saß in meinem Zimmer am PC, um Fotos zu sortieren. Als ich zum Holz-Nachlegen ins Wohnzimmer ging, flatterte ein großer Falter um meine Deckenlampen, um dann auf dem Rahmen eines Wandbildes zu landen. Es war keine Motte, so viel war klar. Ich holte den Fotoapparat und machte Bilder.

 

Mein Verdacht bestätigte sich sofort: es war ein Trauermantel. Mit Hilfe meiner Tochter fingen wir den Falter ein. Er landete in einer kleinen, leeren Glasschale in einem Wandschmuck, in dem man Teelichter abbrennen könnte. Wir „deckelten“ die Schale und trugen den verirrten Gesellen nach draußen.  Aber er verließ die Glasschale nicht. Auch nicht nach 1 Stunde.

Meine Befürchtung ist, dass sich dieser seltene Falter meinen Brennholzstapel als Winterquartier ausgesucht hatte und ich ihn versehentlich unbemerkt mit dem Heizmaterial ins Warme geholt habe. Die Hitze in der Wohnung hat ihn „wiederbelebt“, und die Kälte draußen wieder erstarren lassen. Morgen, wenn es hell  und er noch da ist, trage ich ihn vorsichtig samt Schälchen in ein sicheres Versteck. Vielleicht überlebt er so den Winter. Tut mir wirklich leid!

Landkärtchen

Gast in meinem Garten: nein

Gast an der großen Wiese: selten

Keine Ahnung, wie man hier auf den Namen gekommen ist. Nichts erinnert mich an eine Landkarte, und einen Grund für eine Verniedlichung gibt es auch nicht, denn der Schmetterling ist etwa so groß wie der Admiral. Dafür ist er farblich sehr vielseitig, die Unterseite ist genau so variabel wie die Oberseite. Und dann gibt es auch noch ein Frühjahr- und ein Sommerkleid für die Oberseite, wobei ich den Nutzen echt nicht begreife. Man muss nicht jedes Mysterium ergründen wollen. Allerdings hätte meine modebewusste Tochter dafür sicher eine einleuchtende Erklärung. 

Sommerkleid

Flügelunterseite

Kaisermantel

Gast in meinem Garten: ja, aber nicht oft

Gast an der großen Wiese: ja, aber auch nicht oft, Sonderform am Pfefferfließ

Der Kaisermantel ist einer der größten Schmetterlinge in der Region, darum kann ich ihn in der freien Wildbahn auch sofort identifizieren. Er hat zwar eine ähnliche Färbung wie andere Arten, aber die sind deutlich kleiner. Auf älteren, gezoomten Fotos ist dadurch die Zuordnung schwieriger. Aber die Fotos, die ich vorstelle, sind über jeden Verdacht erhaben. Dieser Schmetterling ist ein zuverlässiger Gast im meiner Umgebung, auch wenn er nicht sehr zahlreich auftritt. Er kommt erst im Sommer, aber dann erfreut er sich an meinen Sommerfliederblüten.  Lange Zeit dachte ich, der große Schmetterling mit den perlmutt-farbigen Flügelunterseite an meinem Sommerflieder sei ein großer Perlmuttfalter, aber inzwischen weiß ich, dass bei dem Kaisermantel die Hinterflügelunterseite auch metallisch glänzt (aber ohne „Augen“ – Unterschied zum Perlmuttfalter). Auf einigen Bildern ist das Relief der Flügeladern richtig toll zu erkennen. Wenn also ein großer rotbrauner Schmetterling und ein kleiner, beide mit glitzerdem Hinterflügeln, in meinem Garten tanzen, weiß ich, dass es zwei verschiedene Arten sind.

Der folgende Schmetterling hat mich im August 2018 am Fließ an meine Grenzen gebracht. Nicht, weil die Flügel ramponiert waren, sondern weil ich ihn nicht zuordnen konnte. Er war größer als ein Tagpfauenauge, aber tauchte nicht in der Kategorie der Edelfalter auf. In solchen Fällen hilft es, die Attribute zu googeln und die Bilder anzusehen. So kam ich auf eine Variante des Kaisermantels, die besonders in Ostdeutschland vorkommt (und da lebe ich ja). Dieses ist also ein Weibchen des grün-braunen Kaisermantels. Ich eröffne dafür keine neue Kategorie!

Kleiner Perlmuttfalter

Gast in meinem Garten: regelmäßig am Sommerflieder

Gast an der großen Wiese: selten

Der Perlmuttfalter ist deutlich kleiner als der Kaisermantel, die Zeichnung der Flügeloberseite ist jedoch ziemlich ähnlich. Da muss man schon viele Fotos vergleichen, um die Unterschiede zu erkennen. Allerdings ist der Rücken des Körpers grünlich. Aber da auch Schmetterlingsmuster sich nicht immer nach den Büchern richten, sind andere Merkmale ausschlaggebend, sofern man sie erkennen kann. Der Name dieses Falters rührt von der Unterseite der Flügel, die ganz verschieden gezeichnet sein können, aber große Flecken haben, die perlmuttähnlich schimmern, wenn man sie im richtigen Licht sieht. Ich weiß nicht, aus welchem „Material“ diese Perlmutt-Flecken sind, aber manchmal wirken sie auch transparent.

 

Hier schimmert das Perlmutt!

Ich möchte noch ein niedliches Foto von der großen Wiese nachliefern, entstanden Mitte Oktober 2018.

Schachbrettfalter

Gast in meinem Garten: nein

Gast an der großen Wiese: regelmäßig

Ein Schachbrett ist nicht einfach nur schwarz-weiß, es ist symmetrisch! Darum finde ich die Namensgebung etwas billig. Denn dieser Falter ist zwar schwarz-weiß, aber wirklich ganz einzigartig gezeichnet, besonders an der Unterseite der Flügel. Im Feld ist er darum auch leicht zu erkennen. Er ist kleiner als der Kohlweißling, aber größer der Bläuling. Und er ist meistens sehr hektisch. Für ein gutes Foto braucht man Geduld, aber es lohnt sich.

Großes  Ochsenauge

Gast in meinem Garten: selten, und dann nur das Große

Gast an der großen Wiese: nein

Dieser Schmetterling ist wegen seiner hellen bräunlichen Färbung ein unauffälliger Geselle. Erst, wenn er zum Sitzen kommt, kann man seine Schönheit erkennen. Die Oberseite ist überwiegend orange, und der kräftige schwarze Fleck mit dem winzigen weißen Punkt innen drin ist schon ein besonderes Merkmal. Schade, dass so ein impotentes und klobiges Tier wie der Ochse Namenspate war. In meinem Naturbuch gab es nur ein großes Ochsenauge. Die Bezeichnung „groß“ fand ich etwas daneben, denn ich habe zuerst den kleineren Vertreter entdeckt. In meinem Garten hat sich dann aber auch der Große vorgestellt. Inzwischen weiß ich, dass die kleine Sorte selten ist, trotzdem hielt ich den kleinen Verwandten lange für ein Ochsenauge im Taschenformat.

Beim großen Ochsenauge gibt es trotzdem noch etwas zu erwähnen, wenn man mit der Bestimmung an den Rand der Verzweiflung kommt (so wie ich immer mal wieder). Das Weibchen hat an der Hinterflügelunterseite winzige, aber kontrastreiche Punkte. Die hat sonst keiner!

Kleines Wiesenvögelchen

Zweitname: Kleiner Heufalter

Gast in meinem Garten: nein

Gast an der großen Wiese: ja, und auch an der Wiese am See, und gar nicht so selten

Dieser Schmetterling hat mich ganz schön an der Nase herumgeführt! Warum muss er auch das gleiche „Auge“ und die gleiche Färbung haben wie das große Ochsenauge? Auf die Sorte bin ich auch nur gekommen, weil in den Internetforen gelegentlich mal „Fragen an die Allgemeinheit“ gestellt werden. Und wenn da mein Suchbegriff „kleines Ochsenauge“ auftaucht, lese ich mir gerne mal alle möglichen Antworten durch. Ich will ja was lernen!

Inzwischen bin ich also ziemlich sicher: mein kleiner Freund, der nur so groß ist wie ein Bläuling (oder Däumling), ist ein kleines Wiesenvögelchen. Es ist sehr hübsch und flauschig. Für den flüchtigen Betrachter unterscheidet es sich von den Bläulingen am ehesten an der hellorangen Flügeloberseite. Wer also ein derart gefärbtes kleines Falterchen auf einer Wiese entdeckt, wird wahrscheinlich diesen kleinen Schmetterling vor sich haben.

 

Waldbrettspiel

Gast in meinem Garten: zufällig einmal im Frühjahr, aber ich wohne im Wald

Gast an der großen Wiese: nein, sonst nur im Wald getroffen

Zu diesem Falter-Namen habe ich mich ja schon in der Einleitung geäußert, darum beschränke ich mich auf die Kennzeichen. Dieser Schmetterling lebt nur im Wald, was ihn von den meisten anderen wirklich unterscheidet. Er ist unauffällig braun und nur schwach gezeichnet, aber er hat auch einen schwarzen Fleck an den Flügelenden (warum heißt er dann nicht Waldochsenauge?). Im Wald sind die Lichtverhältnisse meist suboptimal, darum hätte ich ihn nicht vorgestellt, wenn mir nicht ein schönes Foto in meinem Garten gelungen wäre, auf dem man auch die filigrane Zeichnung besser erkennt.

Rostfarbener Dickkopffalter

Gast in meinem Garten: nein

Gast an der großen Wiese: regelmäßig

Ein ziemlich kleiner Schmetterling, der irgendwie nicht in diese Kategorie fallen will. Er sieht den bekannten Exemplaren nicht sehr ähnlich. Die Farbe stimmt allerdings. Er sitzt gerne an allen Wiesenblumenblüten, aber er faltet seine Flügel nicht sehr weit aus, darum kann ich die Verwandtschaft nicht ganz nachvollziehen. Nun, die Biologen werden schon wissen, warum es ein Falter ist.

Brauner Waldvogel

Gast in meinem Garten: nein

Gast an der großen Wiese: nein, nur am Waldrand

Dieser Schmetterling kommt in meinem Naturführer nicht vor, darum habe ich für die Identifizierung etwas länger gebraucht. Er ist unauffällig braun, was im Wald sicher ein großer Vorteil ist in Sachen Tarnung. Er ist auch nicht besonders „flatterhaft“, sondern bleibt lange an einer Stelle sitzen. Die „Augen“ auf den Flügeln sind sehr hübsch und auf der helleren Unterseite zahlreicher und natürlich kontrastreicher. Ich habe ihn bisher nur zwei Mal gesehen. Entweder ist er selten oder einfach zu gut getarnt.

Wegerich-Scheckenfalter

Gast in meinem Garten: nein

Gast an der großen Wiese: bisher nur ein Mal gesehen

Angeblich ist dieser Schmetterling gar nicht so selten. Es soll sogar diverse Arten von „Scheckenfaltern“ geben. Ich habe nur ein Mal einen entdeckt und mich dafür entschieden, dass es ein Wegerich-Scheckenfalter ist. Beim flüchtigen Hinsehen ähnelt er dem Perlmuttfalter (er hat auch etwa die Größe) oder sogar dem Kaisermantel. Aber die Zeichnung ist viel „schwarz-betonter“. Ein sehr hübscher Falter, ich werde ihn im Auge behalten.

Dieses Exemplar habe ich an der Wiese am See fotografiert. So konnte ich auch die Flügelunterseite mal ablichten, und die ist wirklich malerisch und filigran. Ich habe ihn noch öfter gesehen, aber das sind die besten Bilder.

Gemeiner Scheckenfalter

Gast in meine Garten: nein

Gast an der großen Wiese: nein, am See

Unterscheidet sich minimal vom Kollegen "Wegerich", hat keine schwarze Binde an der Flügelvorderseite.

Spiegelfleck-Dickkopffalter

Gast in meinem Garten: nein

Gast an der großen Wiese: nein, nur ein Mal am Fließ gesichtet, 2019 dann nochmal am Fließ

Als ich dieses Exemplar fotografierte, wusste ich sofort, dass ich eine neue Art erwischt hatte. Aber die Identifikation war dann schwerer, als bei der typischen Zeichnung gedacht. So musste ich erst heraus finden, zu welcher Schmetterlingsgattung es gehörte, und sogar die Seiten im Internet, die sich auf Falter spezialisiert haben, waren da keine Bestimmungshilfe. Erst über Zuordnung zu den Dickkopffaltern (dicker Kopf, dicker Leib) fand ich bei den Bildern eine Übereinstimmung. Bei den Vögeln ist das Internet da wirklich schon einen Schritt weiter.

Egal, dieser Falter ist ziemlich klein, kaum größer als der Aurorafalter. Die Zeichnung wirkt, als hätte sie ein Grundschüler gemalt (schwarze Kreise um weiße Flecken vor gelblichen Hintergrund), aber grade das finde ich so bezaubernd. Die Natur ist in ihrer Farbgebung einfach unglaublich abwechslungsreich.

Der Spiegelfleck-Dickkopffalter war lange Zeit eine Eintagsfliege, aber im Juli 2019 habe ich ihn am Pfefferfließ wieder getroffen. Zunächst konnte ich den Falter nicht zuordnen, denn ich kannte bisher nur die Seitenansicht. Und dieses Exemplar streckte sich in der Sonne aus!

Dankbarerweise legte es aber zwischendurch die Flügel an, so dass auf meinen Bildern die markante Unterseite sichtbar wurde. Die Bestimmung war somit ein Kinderspiel!

Braun-Dickkopffalter

Gast in meinem Garten: ja

Gast an der großen Wiese: vielleicht (Zuordnung war etwas fraglich)

Nachdem ich die Dickkopffalter für mich entdeckt hatte, bekam ich an meinem Sommerflieder sofort ein neues Exemplar vor die Linse. Es ähnelte nicht dem rostfarbenen Dickkopffalter, den ich ja schon von der großen Wiese kannte, denn es war viel heller. Trotzdem war die Identifizierung nicht leicht, denn irgendwie ist die Namensgebung auf allen Seiten verschieden (jedenfalls die deutschen Namen) und die Listen immer unvollständig. Nach viel Recherche blieben 3 Arten übrig, und sie hießen alle mit „Nachnamen“: Braun. Es gibt den schwarzkolbigen, den braunkolbigen und den ockerfarbenen Braun-Dickkopffalter. Das „Kolbig“ bezieht sich auf die Enden der Fühler, die in kleinen Keulen bzw. Kolben enden. Und die Färbung ist ausschlaggebend für die Art. Nur war es ohnehin schon nicht leicht, diesen kleinen Falter scharf abzubilden, und durch das Schattenspiel könnten die Kolben sowohl braun als auch schwarz sein. Oder es ist der Ockerfarbenen, ich weiß es nicht. Darum stelle ich ihn unter „Braun“ vor und überlasse den geneigten Experten das Urteil. Für mich zählt nur: wieder mal eine neue Art.  Und so eine hübsche! Dieser Falter hat einen langen dünnen Rüssel, mit dem er den Blütensaft tankt. Sieht toll aus!

Pappelschwärmer

Gast in meinem Garten: ja

Gast an der großen Wiese: nicht gesichtet

Dieser Falter ist nachtaktiv und versteckt sich tagsüber, wo es ihm gefällt. Wenn ich z.B. eine Plane im Garten aufschüttle, die zum Trocknen überm Zaun hing, kann es gut sein, dass ein Falter aus seinem Versteck aufgescheucht wird. Dieses Exemplar habe ich noch schnell fotografieren können, bevor es sein neues Schlafquartier aufsuchte.

Schwalbenschwanz

Gast in meinem Garten:              nein

Gast an der großen Wiese:         1 x gesehen im Juli 2018

Dieser Schmetterling ist richtig groß und gehört zu den Edelfaltern. Ich kannte sein Aussehen aus meinem Naturkundebuch, fand ihn wunderschön und habe ihn deshalb sofort auch ohne Brille erkannt, als er mir erst- und einmalig an der großen Wiese begegnete. Er wurde von einem (deutlich kleineren) Perlmuttfalter bedrängt. Leider ist dieser Falter ein sehr unruhiger Geselle, der zwar langsam fliegt (und sich darum auch im Flug fotografieren lässt), aber wenn er landet, schlägt er unablässig mit den Flügeln. Die Sitzfotos sind darum leider alle etwas unscharf (man sieht natürlich nicht, warum). Das Bild oben ist nur deshalb etwas schärfer, weil ich näher dran war.

Ich hasse es, unscharfe Fotos vorzustellen, aber die ganze Pracht der Flügel sieht man leider nur auf einem Bild. Und weil dieser Schmetterling bei uns so selten ist, zeige ich es trotzdem. Eine Beschreibung des Aussehens erübrigt sich eigentlich. Er ist überwiegend gelb mit schwarzer Zeichnung, hat kurz vor den hinteren Flügelenden eine schwarzumrandete, kräftig blaue „Perlenkette“ (am Vorderflügel ist sie einheitlich schwarz) und da, wo die Hinterflügel zusammen treffen, jeweils eine  roten Punkt. Da muss man nicht lange im Internet recherchieren. Ich „sammle“ Schmetterlinge seit 3 Jahren, aber diesen habe ich noch nie vorher bei uns gesehen. Er verschwand nach etwa 10 Minuten in der Eichenschonung, sonst hätte so lange ausgeharrt, bis er sich irgendwann doch mal entspannt irgendwo hingesetzt hätte.

Nierenfleck-Zipfelfalter

Gast in meinem Garten: ja

Gast an der großen Wiese: nein

Im Sommer sind meine farbenprächtigen Freunde zahlreich am Schmetterlingsstrauch vertreten. Die Artenvielfalt ist aber das ganze Jahr begrenzt. Umso erfreulicher, dass ich im August 2018 einen ganz seltenen Gast auf meinem Gartenhibiskus entdeckt habe. Er war wenig scheu und hielt für viele Fotos still. Leider ließ er mich nur die Flügelunterseiten sehen, und das kann bei der Bestimmung schwierig werden. Auffällig waren die lustige Zipfel am Flügelende, die beiden weißen Streifen auf orangem Grund und die komplett weiße Unterseite. Hübsche schwarze Knopfaugen, Ringelsocken und Ringelfühler hatte er auch.

Aber irgendwann flog der Falter auf, und ich konnte erkennen, dass der Rücken überwiegend dunkelbraun war. Ein paar große gelbe oder orange Flecken ließen sich erahnen. Nun, es gab ihn sogar in meinem Naturkundebuch (mit Seitenansicht). Leichte Bestimmung – große Freude! Und was für ein Name!

Blauer Eichenzipfelfalter

Gast in meinem Garten: ja

Gast an der großen Wiese: nein

Und noch so ein fantasievoller Name! Die Zipfelfalter gehören übrigens zu den Bläulingen. Und sie sind ziemlich klein. Im gleichen Moment, in dem ich den Nierenfleck-Zipfelfalter im Hibiskus-Strauch entdeckte, fiel mir ein winziger grauer Schmetterling auf. Er war auch nicht scheu, aber ohne den farbenprächtigen Vetter hätte ich ihn nie bemerkt. Er flog leider schnell wieder weg, bevor die Sonne rauskam. Die Bestimmung war schwieriger, weil die kleinen Zipfel nicht so ins Auge fallen. Aber das blasse „Auge“ an den hinteren Flügeln und eine tolle Bestimmungsseite im Net halfen mir bei der Zuordnung.

Kleiner Feuerfalter

Gast in meinem Garten: nein

Gast an der großen Wiese: schon lange ,erstmalig im August 2018 identifiziert, aber dann bis Oktober regelmäßig gesehen

Immer, wenn ich denke, ich habe die Klassifizierung der Schmetterlinge begriffen, erleide ich einen Rückschlag. Dieser hübsche, sehr kleine Schmetterling fiel mir sofort ins Auge. Und zufällig hatte ich auch mal eine Brille auf, so dass ich sofort die kleinen Zipfel am Flügelende erkannte. Aber es war KEIN neuer Zipfelfalter, sondern ein Feuerfalter. Das verstehe, wer will! Dabei hatte er die gleiche weiße Unterseite wie der Nierenfleck, die gleichen schwarzen Augen und die geringelten Fühler und Beine.

 

Und wie sein Bläuling-Verwandter wollte er mir seine Oberseite nicht zeigen, darum habe ich nur „Seitenbilder“. Aber er ist wirklich sehr farbenfroh. Und auf einem Bild ist zu erkennen, dass die Unterseite der Hinterflügel etwas „pelzig“ ist.

Ich schäme mich wirklich, dass ich ein wunderbares Rückenfoto dieses Schmetterlings hatte, und es erst als Dukatenfalter und später als brauner Feuerfalter vorgestellt habe. Aber um mich an meine Fehlbarkeit zu erinnern und zur sorgfältigen Recherche zu ermahnen bleibt es auf meiner Seite.

Trotzdem stelle ich die besseren, neuen Fotos dazu, denn „Rücken-Bilder“ gelingen mir von diesem Falter selten. Fotos von der Flügelunterseite habe ich schon reichlich, und darum erkenne ich diesen winzigen Schmetterling inzwischen auch mit bloßem Auge ohne Brille!

Ich glaube, ich muss mal die Unterscheidungsmerkmale zum braunen Feuerfalter hervorheben. Das Weibchen des „Braunen“ hat am hinteren Flügelende eine orange Reihe mit schwarzen Punkten. Der „Kleine“ hat ein orangenes „Band“ mit schwarzen Kerben. Aber Zipfel hat er auch! Hier gibt es ein paar neue Bilder, denn dieser Bläuling ist selten bei uns.

 

 

Zahnflügel-Bläuling

Gast in meinem Garten: nein

Gast an der großen Wiese: nein, nur am Pfefferfließ gesichtet

Dieser Falter fiel mir auf, weil er oberseitig kräftig lila gefärbt war (ist nur auf dem letzten Bild zu erahnen). Natürlich öffnete er beim Hinsetzen nicht seine Flügel, wie alle Bläulinge, die mir bisher begegnet sind. Die Unterseite war eher unauffällig, und der Teil, wo Zipfel hätten sein können, war abgeknabbert. Das machte die Identifikation nicht leichter, und obwohl ich eine tolle Libellen-Bestimmungsseite im Internet gefunden habe (siehe oben), bin ich immer noch nicht sicher. Nach Ausschluss aller übrigen bekannten Bläulinge habe ich mich für den Zahnflügel entschieden. Die Flügelenden haben ein Relief, das typisch sein soll.

Ampfer-Purpurspanner

Gast in meinem Garten: nein

Gast an der großen Wiese: ja, bisher 1 x im August 2018, dann auch an der großen Wiese gesehen

Wie der Name (Spanner) schon sagt, handelt es sich um einen Nachfalter. Darum war es Zufall, dass ich ihn am Spätvormittag an der großen Wiese beobachten durfte. Er war ziemlich klein (nur wenig größer als die Bläulinge), nicht sehr scheu, hielt lange für ein paar schöne Fotos still und funkelte dabei sogar etwas metallisch in der Sonne. Dabei fielen mir neben der ungewöhnlichen Farbkombination (gelb und lila – oder PURPUR, wenn man will) besonders die außergewöhnlichen Fühler auf. Sie sahen nämlich aus wie kleine Federn, und das hatte ich bisher bei keinem Falter gesehen.

Die Identifikation wäre für einen Fachmann ein Kinderspiel gewesen, aber ich wusste eben nicht, dass diese Feder-Fühler bei Nachtfaltern auftreten, und suchte zunächst bei den Dickkopffaltern vergeblich. Aber das Internet weiß alles, wenn man die richtigen Fragen stellt und Geduld hat. Und ich finde es einfach wundervoll, wie viele Menschen sich mit Faltern beschäftigen und ihr Wissen im Netz teilen.

Meine ersten Bilder von diesem Falter sind die Besten. Man kann aber nicht immer optimale Fotos machen, so dass jemand, der einen Falter bestimmen will, gelegentlich dankbar ist für suboptimale Beispiele. Darum zeige ich hier ein neues Bild aus dem September 2018 an einem anderen Ort.

Ockergelber Blattspanner

Gast in meinem Garten: möglich, aber nicht nachgewiesen

Gast an der großen Wiese: auch noch nicht geknipst, aber gesehen; abgelichtet an der Wiese am See

Spanner gehören zu den überwiegend nachtaktiven Faltern, aber dieses sehr kleine Exemplar ist mir schon oft begegnet (und ich knipse eigentlich fast nie in der Dunkelheit). Erst seit ich die Bläulinge für mich entdeckt habe, versuche ich auch die kleineren Flatter-Insekten zu identifizieren. Da stößt meine Kamera oft an ihre Grenzen. Aber bei diesem Schmetterling wurden ein paar Bilder scharf genug, um eine sichere Bestimmung vorzunehmen.

Hauhechel Bläuling

Gast in meinem Garten: nein

Gast an der großen Wiese: nein, einmalig am Fließ entdeckt im August 2018

Wie so oft bin ich nicht sicher, ob es sich hierbei um die richtige Art handelt, aber sie sieht anders aus als meine bisherigen Bläulinge. Und irgendeinen Namen müssen sie ja haben. Dieser sehr kleine Falter hat eine leuchtend blaue Oberseite mit zarten, dunklen, nach innen verlaufenden Streifen. Das Erkennungsmerkmal soll der Fleck unter dem „platten“ Auge in der Mitte an der oberen Flügelunterseite sein.

Mich freut am meisten, dass ich sowohl die Flügelober- als auch –unterseite ablichten konnte, und das alles im Sonnenschein.

Dieser Schmetterling ist mir 2018 noch häufiger begegnet, auch an der großen Wiese. Und zwar Männchen und Weibchen! Am Fließ hatte er einen Lieblingsplatz, an dem ich ihn bis September regelmäßig antraf. Allerdings landete und ruhte er auch auf Zigarettenkippen und Hundekot! Egal – ich kann noch viele tolle Bilder nachreichen,

 

 

Das Weibchen hat keine knallig blauen Flügeloberseiten, sondern braungraue mit ein paar Punkten und wenigen orangen Tupfen an den Hinterflügeln. Die Flügelunterseite ist blasser, aber die Zeichnung und Färbung ist identisch.

Gitterspanner

Gast in meinem Garten: wahrscheinlich nicht

Gast an der großen Wiese: ein Mal im August 2018

Nicht alle neuen Insekten machen es mir mit der Bestimmung so leicht. Der Gitterspanner gehört zu den Nachtfaltern, die auch tagsüber aktiv sind. Er fiel mir sofort auf, als ich meinen Nachmittagsspaziergang mit dem Hund an der großen Wiese machte, weil er „fleckig“ war. Er ist kaum größer als die Bläulinge, darum tippte ich zunächst auf eine neue Sorte. Aber am PC ähnelte er wegen des dicken Körpers eher einer anderen Spezies. Die Zeichnung ist unverwechselbar, wenn man sich Fotos ansieht. Dieses Exemplar war ziemlich hektisch an dem auserwählten Stängel. Vermutlich habe ich es aus der „Tagesruhe“ aufgeschreckt.

Gestreifter Graszünsler

Gast in meinem Garten:  nein

Gast an der großen Wiese: ja, und auch an der Wiese am See und wahrscheinlich an allen trockenen Wiesen weit und breit

Hierbei handelt es sich um eine Mottenart, die ich ziemlich lange nicht bestimmen konnte, weil meine Suchbegriffe im Internet keine Treffer brachten. Dieses Insekt ist winzig klein und im Flug cremefarben. Es flattert überall auf wilden Wiesen, aber wenn es sich hinsetzt, ist es kaum von dem Grashalm zu unterscheiden, auf dem es sich niedergelassen hat. Auffällig ist der pelzig wirkende Kopf.

Kleiner Sonnenröschen Bläuling

Gast in meinem Garten: nein

Gast an der großen Wiese: ja, aber (vermutlich wegen der Größe) erst ein Mal im Sommer 2018 gesichtet

Bläulinge sind sehr kleine Schmetterlinge, aber dieser Falter ist winzig! Erbsengröße ist fast schon übertrieben. Wenn es nicht ein trüber, kühler Herbsttag gewesen wäre, an dem auf der großen Wiese bestenfalls ein paar Ameisen unterwegs waren, hätte ich den Zwerg sicher nie bemerkt. Aber „es“ flatterte wie ein Bläuling, darum nahm ich mir die Zeit, mein Objektiv scharf zu stellen. Und das war wirklich eine Herausforderung. Zum Glück war der Falter nicht sehr scheu. Ich bekam ihn fast dazu, auf meinen Finger zu krabbeln! Aber dann hätte ich ihn noch weniger gut ablichten können.

Dass es ein neuer Falter war, wusste ich sofort wegen der Größe. Aber auch ohne  Brille konnte ich die andersartige Unterflügel-Zeichnung erkennen. Und beim „Wegflattern“ war die Flügeloberseite braun ohne besondere Merkmale. Na gut, ohne Brille hätte ich bei der Bewegungsunschärfe sicher auch keine Details erkannt. Auf den Bildern zu Hause war dann besonders auf den unscharfen Fotos das leuchten Blau der Punkte offensichtlich. Bei den scharfen Bildern sahen die Punkte schwarz aus. Nach dem Ausschlussverfahren konnte ich mich dann aber auf den kleinen Sonnenröschen Bläuling festlegen. Er soll sich in der Zeichnung kaum vom „großen“ unterscheiden, aber dieser Falter ist wirklich alles, nur nicht groß!

Fettzünsler

Gast in meinem Garten: nein

Gast an der großen Wiese: nein, nur ein Mal Pfefferfließ gesehen

Dieses Exemplar habe ich am Fließ entdeckt. Es hockte unschuldig auf einem Blatt! Bei der Recherche nach anderen schmetterlingsähnlichen Insekten bin ich bei den Zünslern gelandet, und konnte so meinen Neuling identifizieren. Zünsler sind Motten, und Motten gelten als Schädlinge. Mir ist das ziemlich egal, denn sie kommen in meinem Garten nicht vor. Und in der freien Wildbahn haben sie sicher einen angestammten Platz.

Wanderzünsler

Gast in meinem Garten: nein

Gast an der großen Wiese: ja

Wow, dieser Kandidat machte es mir schwer, selbst als ich ihn als Motte katalogisieren konnte. Er war einfach frei von irgendeinem besonderen Merkmal!  Aber er glitzert etwas in der Sonne.

Nach Ausschluss der anderen vorkommenden Arten in meiner Region habe ich mich für den Wanderzünsler entschieden. Vielleicht ist es auch der Maiszünsler, aber Mais gibt es hier weit und breit nicht. Das begehrte Objekt der Nahrungsaufnahme ist eine Schafgarbe an der großen Wiese, aber ganz sicher bin ich auch bei der Wildpflanzenbestimmung nicht.

Olivbrauner Zünsler

Gast in meinem Garten: nein

Gast an der großen Wiese: ja, ein Mal entdeckt im Sommer 2018

Dieser Zünsler war etwas leichter zu bestimmen, weil er eine hübsche, kontrastreiche Zeichnung auf den Flügeln hat und sein Körper geringelt ist. Die Fotos sind von der großen Wiese.

Dieses Bild ist dann wirklich mal scharf genug für eine zweifelsfreie Identifikation.

 

Mecyna flavalis

Gast in meinem Garten: nein

Gast an der großen Wiese: ja, aber nur ein Mal im Sommer 2018 entdeckt

Für diese Art gibt es keinen deutschen Namen! Ob das der Grund war, dass ich ihn monatelang nicht zuordnen konnte, weiß ich nicht, und ich bin auch nicht sicher, ob ich endlich die richtige Bezeichnung gefunden habe. Aber wegen der heißen Bilder muss ich ihn endlich präsentieren. Dieser geflügelte Freund turnte an einem Grasstängel herum und lieferte mir ungewöhnliche Schnappschüsse. Es sah fast aus, als probte er einen Auftritt als Rockstar. Nun, da ist ja meine Seite genau die richtige Plattform.

Gammaeule

Gast in meinem Garten: nein

Gast an der großen Wiese: ja, ein Mal 2017, und an der Wiese am See 2018

Ich weiß, warum dieser Falter seinen Namen bekommen hat. Er hat auf den Flügeln einen weißen Fleck, der aussieht wie der griechische Buchstabe Gamma. Und Eule wird man ihn genannt haben, weil er ein Nachtfalter ist. Trotzdem ist er mir am Tag begegnet. Schon lange habe ich mich gefragt, warum die Insekten die hübschen Sträucher mit den lila Blüten auf der Wiese am See verschmähen. Wahrscheinlich haben sie für deren Pollen keine Verwendung. Die Gammaeule schon! Einmalig gesehen im September 2018.

Hin und wieder durchforste ich auf meiner externen Festplatte die Dateien mit den unbekannten Spezies der Vergangenheit. Denn einige dieser „Funde“ liegen schon lange zurück, und einige der Sorten habe ich inzwischen identifiziert. So bin ich auf die Gammaeule gestoßen, die schon 2017 an der großen Wiese tagsüber an lila Blüten naschte. Allerdings ist das „Gamma-Zeichen“ nur auf einem Bild zu erahnen, dafür sind aber die übrigen Merkmale meinen Bildern aus 2018 ähnlich genug. Weil es ein Gast ist, den man selten sieht, kommen noch ein paar Bilder. Vielleicht helfen die ja einem anderen verzweifelten Schmetterlings-Laien bei der Bestimmung seines Fotos.

Großer Sonnenröschen Bläuling

Gast in meinem Garten: no

Gast an der großen Wiese: ja, und auch am Pfefferfließ

Ich habe in diesem Jahr (2018) die Bläulinge für mich entdeckt und gebe zu, dass sie mich wirklich begeistern. Sie sind klein und fallen nicht sehr auf. Aber ihre Artenvielfalt, ihre Farben und die fantasievollen Muster sind einfach bestechend. Als ich den kleinen Sonnenröschen Bläuling vor die Linse bekam, wusste ich wegen seiner Größe sofort, dass ich einen Neuling hatte. Die Bestimmung am PC war nicht sehr schwer. Aber als ich die „großen Variante“ dieser Art vor die Linse bekam, war mir zunächst nichts Besonderes aufgefallen. Ich packte ihn in meine Datei „Bläulinge – noch sortieren“ und verschob diese Aufgabe in eine Zeit, wenn mich das Wetter nicht mehr zu Exkursionen rauslocken würde. So machte ich mich Ende Oktober mal ans Sortieren und dabei eine tolle Entdeckung: Ich hatte den Sonnenröschen Bläuling schon im August am Fließ abgelichtet und sogar mit geöffneten Flügeln! Er war bei weitem nicht so hektisch wie der winzige Falter aus dem September, und mir gelangen viele tolle Bilder.

Ich wollte die „neuen Fotos“ schon in meiner Rubrik der „kleinen Variante“ vorstellen, recherchierte aber sicherheitshalber noch mal im Internet. Und da kamen mir Zweifel. Dieser Falter hatte die gleiche Größe wie meine anderen bekannten Bläulinge (z.B. die Feuerfalter), sonst hätte ich beim Fotografieren einen Unterschied gemerkt. Denn, wie schon erwähnt, habe ich eine Vorliebe für Bläulinge entwickelt. Also bin ich mir sehr sicher, dass ich auch den großen Sonnenröschen Bläuling gefunden habe.

Inzwischen ist mir diese Sorte öfter vor die Kamera gekommen. Im August und September 2018 konnte ich ihn an der großen Wiese gelegentlich antreffen. Dabei sind mir wunderschöne Bilder gelungen. Es ist mir richtig schwer gefallen, einige auszusortieren, aber auf meiner Homepage ist der Platz begrenzt. Also gibt es hier nur die Besten.

 

 

Dukatenfalter

Gast in meinem Garten: nein

Gast an der großen Wiese: vielleicht, vielleicht auch am Fließ

Meine Falschbestimmungen habe ich ja schon thematisiert. Sie tun mir leid, aber sie sind mir nicht peinlich, denn ich bin ein autodidaktischer Lehrling und darf Fehler machen. Umso mehr freue ich mich, wenn ich dann doch noch Fotos von einem Lebewesen mache, das ich bereits irrtümlich auf meiner Seite vorgestellt hatte. Es gibt den Dukatenfalter bei uns, auch wenn ich vom „prachtvollen“ Männchen noch kein Bild vorstellen kann. Aber ich habe ein weibliches Exemplar entdeckt.  Der Dukatenfalter gehört auch zu den Bläulingen und ist darum ein kleines Modell. Leider weiß ich nicht mehr, ob ich ihn am Fließ oder an der großen Wiese entdeckt habe. Das Bild ist aus dem September 2018.

Mini-Zünsler

Diese kleine Exemplar habe ich in meiner Wohnung abgelichtet. Die Bildqualität ist mangelhaft. Ich vermute, dass es sich um die hundsgemeine Kleidermotte handelt. Aber das ist nur eine Idee.

 

Großer Fuchs

Leider ist dieser Kandidat KEIN Schmetterling aus meiner Region. Ich habe ihn am einen sonnigen Märztag 2019 in Kliecken (siehe Texte/ Exkursionen: Elbauen bei Dessau) getroffen. Das ist 70 km von meinem Zuhause entfernt. Aber ich will keine Zusatzseite für „nicht heimische Schmetterlinge“ eröffnen und freue mich so sehr über einen Edelfalter im März, dass ich meine Fotos zeigen möchte. Zunächst dachte ich an einen C-Falter, weil die schwarzen Merkmale an den Vorderflügel-Vorderkanten übereinstimmten. Aber die blauen Flecken am Hinterflügel passten einfach nicht! Meine zuverlässige Schmetterlingsbestimmungsseite im Net bestätigte meine Zweifel: es war ein „Großer Fuchs“. In meinem Naturkundebuch gibt es nur den „Kleinen“, den ich aber noch nie gesehen habe. Übrigens gab es von dieser Sorte einige Exemplare an meinem Ausflugsort. Aber nur dieser hielt still für ein Foto – auf der Rückseite eines Verkehrsschildes.

 

Taubenschwänzchen

Gast in meinem Garten: ja, einmalig im Juli 2019

Gast an der großen Wiese: bisher nicht gesichtet

Im Juli ist an meinem Sommerflieder die Hölle los! Bei schönem Wetter setze ich mich gerne mit der Kamera daneben und beobachte die farbenfrohen Gäste. Natürlich hoffe ich auf „Neulinge“, aber manchmal knipse ich auch die „Altbekannten“, wenn das Licht grade besonders schön ist oder die Farben unwiderstehlich leuchten. Das Taubenschwänzchen fiel mir sofort auf, denn auf den ersten Blick wirkt es nicht wie ein Schmetterling (gehört aber zu den Schwärmern). Es hat nur sehr kleine Flügel und  auch sonst nicht sehr groß.

Dafür hat es einen ziemlich langen Rüssel, den es im Flug in den Blütenkelchen versenkt. Es landet dabei nicht, sondern schwebt in der Luft davor, weshalb es an einen Kolibri erinnert. Ein weiterer Name dieses Schmetterlings ist deshalb „Kolibrifalter“.

Dieses Exemplar wollte mir wohl eine Freude machen, denn es war nicht sehr hektisch. Darum konnte ich aus geringer Distanz scharfe Flugfotos machen.

Die Namensgebung (habe ich nachgelesen) beruht auf der Ähnlichkeit des Körperendes mit einem Taubenschwanz. Das kann ich wirklich nicht bestätigen! Bestenfalls erinnert es an den Schwanz eines Buntspechtes, und auch dafür braucht man schon viel Phantasie! Man hätte diesen Falter nach dem Kolibri benennen sollen, aber vielleicht wurde er schon entdeckt, bevor Kolumbus Amerika entdeckte.

 

Himmelblauer Bläuling

Gast in meinem Garten: nein

Gast an der großen Wiese: ja, im Mai 2019

Dieser kleine Falter kam mir unbekannt vor, als er vor meiner Linse flatterte. Leider wurden nur wenige Bilder scharf, aber weil die Farben auf der Rückseite (Fotos nicht vorzeigbar) mehr dem Himmelblauen Bläuling ähnelten als dem Hauhechelbläuling, bin ich mir ziemlich sicher, eine neue Art gefunden zu haben.

Rispengraszünsler

Gast in meinem Garten: nein

Gast an der großen Wiese: nein! Dieses Exemplar habe ich an der Wiese am See fotografiert.

Zünsler sind bisweilen ziemlich klein. Dieser Falter sitzt an der Spitze eines Sauerampferblattes und dürfte darum eine Länge von 1 cm kaum überschreiten. Aber die Merkmale sind ziemlich eindeutig („Danke!“ mal wieder ans Internet).

Buchsbaumzünsler

Gast in meinem Garten: ja, erst nur die Raupe (im Juli/August 2019), am 31.08. dann die Falter

Gast an der großen Wiese: nein, denn da stehen keine Buchsbäume, und die, welche dort illegal entsorgt werden, verlieren ihr Leben durch die Entwurzelung und Trockenheit, nicht durch Raupen

Diese Zünslerart ist „eingewandert“ (aus Asien, wenn man dem Internet glauben darf). Ich hatte noch nie etwas von ihr gehört, aber das lag in erster Linie daran, dass ich überhaupt erst durch meine Schmetterlingsrecherchen im letzten Jahr auf die Familie der Zünsler gestoßen bin. Vor 2 Wochen stellte ich am Samstag meinen Liegestuhl lieber in den Schatten, weil es sehr heiß war. Aber da hielt ich es nicht lange aus, denn im Minutentakt landeten kleine grüne Raupen auf mir. Das war wirklich lästig, und ich zog an eine sonnengeschützte Stelle um, die nicht unter einem Baum lag. Am nächsten Tag saßen mein Sohn und ich auf der Terrasse und schwatzten, als mir auffiel, dass die Buchsbaumhecke, die an mein Grundstück grenzt, an einigen Stellen braun war. Ich mutmaßte zunächst unzureichende Wässerung und sah mir den Schaden an. Die Büsche waren offensichtlich von Schädlingen befallen.

Sogar ein paar Äste meines Sommerflieders waren mit Fäden überzogen, allerdings waren weder Blätter noch Blüten angefressen.

Nach nur 10 Tagen war die gesamte Hecke (ca. 20 m Länge) komplett braun. Alle grünen Blätter wurden abgeknuspert. Es müssen Milliarden Raupen gewesen sein! Die restliche Vegetation blieb erhalten. Ich habe die Übeltäter abgelichtet. Den dazugehörigen Falter habe ich nicht zu Gesicht bekommen und weiß nicht, wie groß er ist. Bilder gibt es im Internet. Wenn die Raupen sich verpuppt haben und die Zünsler schlüpfen, kann ich vielleicht Fotos nachliefern. Es gruselt mich ein bisschen vor der Schmetterlingsinvasion, die dann durch meinen Garten flattert, aber vielleicht habe ich Glück. Der Nachbar hat die toten Heckenpflanzen rausgerissen und verbrannt.

Allerdings habe ich in meinem Garten auch zwei winzige Buchsbaumpflänzchen. Komischerweise wurde diese verschont! Aber wehe, wenn die Zerstörer erwachsen werden! Dann habe ich wahrscheinlich einen Flor aus Faltern an meinen unschuldigen Gewächsen.

 

Vogelwicken Bläuling

Gast in meinem Garten: nein

Gast an der großen Wiese: ja (und auch an der Wiese am See)

Bei der Bestimmung von Bläulingen bin ich schon oft an meine Grenzen gestoßen und nicht selten fast verzweifelt. Es lagern noch unzählige Fotoserien mit brillanten Schmetterlingsaufnahmen in meinem Archiv, weil ich mir bei der Zuordnung einfach nicht sicher bin. Auch bei dieser Sorte habe ich lange mit mir gekämpft, ob ich sie benenne.

Im Flug ist der kleine Falter sehr auffällig blau, fast violett. Damit macht er seinem Namen alle Ehre, ist aber ohne Betrachtung der Flügelunterseiten leicht zu verwechseln. Einige Bläulinge haben an der hinteren Flügelunterseite einen weißen „Wisch“ (so heißt das auf der Expertenseite). Im Klartext bedeutet es, dass sich zwischen den bunten Tupfen am Rand eine weiße, dreieckige Fläche befindet.

Die habe ich auch schon bei einigen Bläulingen entdeckt. Der Vogelwicken Bläuling hat diesen „Wisch“ nicht, und dass ist auf meinen Bilder deutlich zu sehen.