Fasan

Vorkommen:

Zwischen Langerwisch und Autobahn (mehrfach gesehen), am Pfefferfließ seit Februar 2019 öfter entdeckt

Merkmale:

Größe wie ein Haushuhn, aber viel längerer Schwanz, der beim Männchen geringelt ist und beim Weibchen etwas kürzer, Männchen kastanienbraun mit oberseitig weißen Flecken und schwarzen Flecken an den Seiten, weißes Halsband, Hals und Hinterkopf dunkelblau, Wangen und Gesicht knallrot, gelbes Auge mit schwarzer Pupille (blaugraue Lider), relativ kurzer, grauer, nach unten gebogener Schnabel, abstehende blaue Federbüschel am Kopf („Öhrchen“), Weibchen graubraun „tarnfarben“, aber kontrastreiche Zeichnung, sehr scheu, läuft bei Gefahr weg, kann aber auch spontan auffliegen und dabei laut schimpfen

Begegnung:

Vor Jahren fuhr ich mit meiner Tochter im Auto nach Hause, als ich vor dem Ortseingang Langerwisch auf einer Wiese einen Fasan entdeckte. Es bot sich eine gute Möglichkeit zum Anhalten, aber ich hatte meine Kamera nicht dabei. Die modernen Handys können tolle Fotos machen, aber wie immer war bei meiner Tochter in wichtigen Momenten der Handy-Akku alle. Und mein Handy ist alt und macht grauenvolle Fotos. Bevor ich 2018 meine Homepage erneuern musste, hatte ich den Fasan (mit einem unterirdischen Bild als Beweis) trotzdem „im Programm“. Aber für die Neufassung bekamen alle Vögel einen „Header“, und dafür war mir das Foto zu peinlich. Also strich ich den Fasan aus meinem Repertoire.

Im Februar 2019 habe ich am Fließ einen männlichen Vogel aufgeschreckt, der nur wenige Meter neben dem Wanderweg im Unterholz beschäftigt war. Er machte mächtig Radau und flog davon, bevor ich auch nur ans Fotografieren denken konnte. Von da ab blieb ich natürlich aufmerksam, und bei den nächsten Besuchen sah ich einmal ein Männchen, ein anderes Mal ein Weibchen. Beim Weibchen hätte ich fast Glück gehabt und machte wirklich schnell ein Bild, als landete. Aber es war so perfekt getarnt, dass nur ich ansatzweise erahnen konnte, wo es seinen Kopf hatte. Also wieder nichts mit einem neuen Vogel in meiner Region.

Im April 2019 entdeckte ich auf einer Wiese kurz vor Stangenhagen ein balzendes Kranich-Pärchen, darum fuhr ich etwas langsamer (war grade kein Verkehr). So entdeckte ich auch am Ende der Wiese den Fasan. Ich parkte trotzdem am Fließ und ging zu Fuß zurück. Und wirklich: er war noch da (die Kraniche nicht mehr). Vorsichtig näherte ich mich und konnte endlich mal ein paar coole Fotos machen.  Auf dem nächsten Foto könnte man denken, der Hahn sei erblindet, aber es ist wohl nur das Augenlid. Das Foto vom Header ist direkt danach entstanden und zeigt ein völlig gesundes Auge. Das zweite Foto zeige ich, weil man da die „Öhrchen“ so gut erkennen kann.

Das Weibchen, das im Unterholz am Straßenrad saß, blieb natürlich unsichtbar, fühlte sich aber irgendwann gestört und flog auf. Damit trieb es auch den Gatten in die Flucht, allerdings zu Fuß.

Dass mir vom Weibchen wenigstens ein Bild gelungen ist, freut mich wirklich, denn es landete am Wiesenrand im Gebüsch und war wieder sofort getarnt. Das Männchen wackelte langsam hinterher und war im Gestrüpp wegen der Farben noch gut zu verfolgen. Auf dem letzten Bild sieht man mal, wie lang der Schwanz ist. Wunderschöner Vogel, meine Nr. 130!