Der untere Vogel ist der Alpenstrandläufer

Alpenstrandläufer

Vorkommen:

1 x am Fließ im Juli 2018 entdeckt, und ich bin nicht mal ganz sicher, dann im September 2019 an gleicher Stelle gesichtet

Merkmale:

Tja, wenn meine Bilder eindeutige Merkmale zeigen würden, könnte ich sie auch beschreiben. Aber nur auf einem Flugfoto ist die Zeichnung der Flügel markant genug, um eine Vermutung zu äußern, um wen es sich hier handelt. Wenn ich also richtig liege, ist der Alpenstrandläufer etwa so groß wie ein Bruchwasserläufer, aber gedrungener, im Schlichtkleid ist der Bauch hell, der Rücken dunkelbraun mit weißer und schwarzer Zeichnung (eher  grob fleckig), Beine orange (nicht knallig), Schnabel  mittellang und dunkelgrau, im Flug zarte, weiße Binde kurz vor dem Flügelrand

Nahrungsverhalten:

Pickt im Schlamm (ehemals Boden eines flachen Sees)

Begegnung:

Die Gewässer am Pfefferfließ sind flach, und es ist gut möglich, dass es schon immer ideale Futterbedingungen für Watvögel im Sommer gegeben hat. Denn von den zugänglichen Stellen sieht man nur einen Bruchteil des Naturschutzgebietes. Vielleicht sind die Watvögel jedes Jahr hier, nur eben unsichtbar. Weil wegen der „Jahrhundertdürre“ die Seepegel so stark gefallen sind, habe ich Anfang Juli 2018 meine ersten Exoten gesichtet. Der Vogelexperte, den ich damals traf, behauptete, Alpenstrandläufer und Knutts gesichtet zu haben. Auf meinen Fotos waren aber Sichelstandläufer und Bruchwasserläufer. Nun, vielleicht hatte er doch zur Hälfte Recht, und ich hatte den Alpenstrandläufer damals einfach nur nicht vor der Linse. Im Übrigen finde ich die Namensgebung ziemlich schräg! Alpen und Strände (also Küsten) sind nun einmal meilenweit von einander entfernt.

am oberen Bildrand mogelt sich ein Bruchwasserläufer in den Ausschnitt

Bei meinem Besuch Ende Juli waren wieder Watvögel vor Ort. Und zwei Gesellen wollten einfach in kein Schema passen. Sie sahen sich farblich nicht ähnlich, waren auch nicht gleich groß und hielten sich doch zusammen auf (der Vogel in der Mitte ist ein Rotschenkel).

Letztendlich war es der Seeadler (der mit seinem Auftauchen gerne gefiederte Verwandte in Panik versetzt), der meine „Gruppe“ aufscheuchte. Und bei den Flugbildern ist immer noch auf mein altes Vogelbuch verlass, das sehr detailgereu Zeichnungen zur Identifizierung anbietet (das Internet ist eben nicht alles!).

Auf dem nächsten Bild ist der mittlere Vogel ein Rotschenkel, auf dem übernächsten fliegt der Rotschenkel rechts.

Also doch der Alpenstrandläufer. Und selbst wenn ich mich irre, ist es trotzdem keiner der anderen Watvögel und somit Vogel Nummer 128.

Der See am Fließ hatte im September 2019 noch etwas Wasser zu bieten, aber die Reiher standen ziemlich gelangweilt herum, darum bezweifle ich, dass es noch Fisch gab. Obwohl für Watvögel die Bedingungen ideal waren, sah ich nur 4 Exemplare, die für Alpenstrandläufer hielt. Da 1 Vogel der  kleinen Gruppe auffällig größer war als der Rest, tippte ich auf eine Familie mit Jungvögeln. Möglich wäre es (und würde mich natürlich freuen), aber für diese Vogelart bin ich wirklich kein Spezialist. Ich zeige sie auch nur, weil sie an dem Tag am Fließ mein „Highlight“ waren. Die Tierwelt in meiner „Wundertüte“ scheint auszusterben – bitter!