Wasserfrosch

Beim Thema Frosch denken die Meisten zuerst an einen Laubfrosch, der in einem Glas auf einer Leiter sitzt und das Wetter vorhersagt. Aber in der Natur habe ich noch nie einen Laubfrosch gesehen, was daran liegen mag, dass er wohl nachtaktiv ist. Die häufigsten Frösche bei uns sind Wasserfrösche, von denen ich lange dachte, dass es Grasfrösche sind (wegen der grasgrünen Farbe). Man findet sie (logisch) überwiegend im Wasser oder zumindest am Ufer, von wo sie bei „Gefahr“ manchmal rudelweise in den rettenden Teich springen. Gras- und Springfrösche gibt es bei uns auch, aber so lange ich noch kein Beweisfoto habe, kann ich sie nicht vorstellen.

Der Wasserfrosch wird etwa 10 cm groß und ist bei der Wahl der Gewässer nicht wählerisch. Jahrelang hatte ich diese Sorte in allen Größen in meinem kleinen Teich, und jahrelang haben sich die dämlichen Viecher nicht rechtzeitig aus dem Wasser gerettet und zur Winterruhe im Garten eingegraben. Darum hatte ich jahrelang „Eisleichen“ in meinem Teich (von oben sichtbar) und zerfallenen, stinkende Kadaver im Frühjahr, wenn das Eis taute. Doch seit zwei Jahren sind sie nur vereinzelt am Teich zu Gast, und Leichen habe ich auch keine mehr. Dafür besuchte ein kleines Exemplar vor 2 Jahren meinen provisorischen Pool.

Im Findlingsgarten ist der Wasserfrosch zahlreich vertreten. Dort habe ich auch meine schönsten Bilder gemacht.

Im März 2017 bin ich am Fließ fast auf einen drauf getreten. Keine Ahnung, warum dieses Exemplar schon so früh sein Winterquartier verlassen hat (es war nachts noch oft unter 0°). Jedenfalls habe ich ihn behutsam etwas in meinen Händen gewärmt und dann näher ans Wasser gesetzt, weit weg vom Fußweg. Glück gehabt, kleiner Dussel!

Obwohl er dort so zahlreich vorkommt, habe ich bisher weder Laich noch Kaulquappen gesichtet. Letztere sah ich in Massen in den Treuenbrietzener Seen, und weil die Bilder so nett sind, zeige ich sie auf dieser Seite. Ich weiß aber definitiv nicht, zu welcher Lurch-Art sie gehören. Ich glaube, in dem Entwicklungsstadium sind sie für Laien auch nicht zu unterscheiden.

Ich finde diesen Frosch einfach super fotogen.  Auf einem neueren Bild habe ich sehen könne, dass seine Unterseite fast weiß ist. Ich warte jetzt auf einen tollen Tag, an dem ich Fotos machen kann, wenn er (aufgeschreckt von meinem Hund) elegant vom Ufer (wo er die meiste Zeit des Tages zu verbringen scheint) ins Wasser springt.

Im April geht langsam das Gequake wieder los! Wenn die Froschmännchen auf Brautschau gehen, blasen sie die Backen auf. Ob das Quak-Geräusch beim Aufblasen oder Luftablassen entsteht, weiß ich nicht, aber ich habe schon Fotos gesehen, welche das Ritual beweisen. Am Ostersonntag 2019 hatte ich im Findlingsgarten dann das Glück, es selbst zu knipsen. Es war nur ein Männchen von den vielen im Teich, das schon Energie für die Balz hatte.

Es glitt quakend durchs Wasser. Als es sich einer Auserwählten näherte, wurden die Backenblasen größer.

Weil an diesem Tag die Sonne schien und so viele Frösche in den Teichen dümpelten, liefere ich auch noch zwei besonders schöne Fotos dazu.