Gänsesäger

Vorkommen:   

von November bis März am Seddiner See, Blankensee und Pfefferfließ

Merkmale:

größer als Stockenten und kleiner als Graugänse, fliegen mit schnellen, kurzen Flügelschlägen, pfeilschnell, meistens paarweise oder in kleinen Gruppen, langer schlanker Hals und kleiner Kopf, langer, dunkler Schnabel mit einem kleinen, nach unten zeigenden Haken an der Schnabelspitze, knallige orangerote Füße, breite weiße Flügelbinde und schwarze Flügelenden, Männchen mit schwarzem Kopf und Halsansatz, dann kontrastreich zum weißen Körper abgesetzt, Bauch hellgelb bis blass orange, Weibchen mit rostbraunem Kopf und Nackenansatz, am Kinn oft etwas heller, im Nacken auch kontrastreich abgesetzt, stellen manchmal ein Häubchen auf, überwiegend graulich meliert, Bauch ebenfalls hellgelb bis blass orange, können auch gut tauchen

Begegnungen:

Ich muss zugeben, dass ich bis zum 01.03.2016 noch nie etwas von diesem Vogel gehört habe. Gut, ich habe von den meisten Vögeln dieser Erde noch nichts gehört und könnte sie weder erkennen noch beschreiben. Aber wie beim Silberreiher, den ich an unserem See im vergangenen Winter erstmalig beobachten und fotografieren konnte, war ich völlig elektrisiert, als ich am 01. März abends ein Foto vergrößerte, dass ich auf „gut Glück“ von vorbeifliegenden Wasservögeln geschossen hatte.

Im Nachhinein erinnerte ich mich, dass ich die vierköpfige Gruppe schon ein paar bemerkt hatte. Sie flogen in einer kleinen Formation eng zusammen und sehr schnell mit hektischem Flügelschlag. Ich tippte von der Figur und dem Flugverhalten auf Enten, aber es waren keine Stockenten. Von der Farbe hätten es Möwen sein können, aber sie verschwanden stets so hurtig aus meinem Blickfeld, dass ich sie nicht zuordnen konnte.

Späteres Flugbild aus dem November, vermutlich mit Jungvogel links unten

Auf dem ersten Flugbild habe ich leider nur drei Vögel erwischt. Mit Unterstützung des Internets und meines Vogelbuches konnte ich ein Männchen und zwei Weibchen erkennen. Von da ab begegneten mir diese auffälligen Vögel öfter. Bei uns am See sind sie sehr scheu. Sobald ich mich dem Ufer nähere und meine Kamera zücke, suchen sie fluchtartig das Weite. Wie Schwäne und Bläßhühner müssen sie erst einige Meter auf dem Wasser rennen, bis sie abheben können.

Gänsesäger sind inzwischen zuverlässige Wintergäste in unserer Region. Besonders am Blankesee gibt es sie sehr zahlreich, aber auch dort sind sie oft weit vom Ufer entfernt. So habe ich bisher nicht so viele Fotos von schwimmenden Exemplaren. Wenn die Gruppen kleiner und überschaubar sind, kann man fast immer die gleiche Anzahl Männchen und Weibchen ausmachen, darum vermute ich, dass diese Vögel dauerhafte Partnerschaften eingehen. Einzelne Gänsesäger, ob zu Wasser oder in der Luft sind die Ausnahme.

Wer seit Wochen unter sommerlichen Temperaturen leidet, erfreut sich natürlich besonders an tollen Fotos, die er schon im März gemacht hat, als noch tiefer Frost herrschte. Die Gänsesäger sehe ich am Fließ meistens auf den Seen, aber die waren zugefroren. Auch das Fließ war am Rand mit einer Eisschicht bedeckt. Eine gemischte Gruppe nutzte die feste Unterlage für eine kurze Rast und um sich ein bisschen zu putzen (schätze, die Balzzeit rückte näher). Beim „Schlüpfen“ aus dem Wasser aufs Eis sehen alle Wasservögel lustig aus. Und auf den Bildern sieht man mal so richtig schön die knallroten Füße.