Schwarzmilan

Vorkommen:   

März bis September am Seddiner See, am Blankensee und am Pfefferfließ

Merkmale:        

größer als der Rotmilan (Beweisfotos siehe Rotmilan), komplett dunkelbrauner Vogel ohne besondere Zeichnung, dunkelgrauer Kopf wie der Rotmilan, gelber Schnabel, gelbe Füße

Nahrungsverhalten:     

frisst u.a. auch Fische

Begegnungen:

Im Juni war ich wieder mal am Pfefferfließ, als ich ein Greifvogelpaar beobachten konnte. Eigentlich fand ich, dass es für die Balz schon ziemlich spät im Jahr war, aber vielleicht hatten die beiden auch einfach nur ein bisschen Spaß. Wenn Greifvögel alleine fliegen, sind die Bilder irgendwann alle gleich und langweilig, aber wenn ein Paar zusammen seine Kreise zieht, vollziehen sie allerhand Kapriolen. Als ich ein paar der schönsten Aufnahmen für meine Homepage hochladen wollte, stellte ich fest, dass es noch gar keine Seite für den Schwarzmilan gab. Wie hatte mir das passieren können? Diesen Vogel gibt es bei uns am See, auf den Wiesen, über den Wäldern – eigentlich überall, aber er taucht nicht so zuverlässig auf wie z.B. der Rotmilan oder der Bussard.

 

Also wurde es allerhöchste Zeit, ihn vorzustellen. Inzwischen habe ich auch bei uns am See mehrfach ein Schwarzmilanpärchen gesehen. Sie turteln genau so herum, wie ihre Artverwandten am Fließ. Die Fotos sind auch toll geworden, aber die vom Fließ konnten sie nicht toppen. Dafür habe ich am Fließ einen einzelnen Vogel erwischt, der sich in einem abgestorbenen Baum neben einem großen Trupp von Staren niederließ, um ausgiebig sein Gefieder zu putzen. Bisher habe ich nur wenige Fotos von sitzenden Greifvögeln, darum muss ich ein paar von diesen einfach präsentieren.

 

Ebenfalls am Fließ knipste ich einen Milan, der etwas Watteartiges im Schnabel trug. Es war März, darum diente die „Beute“ wohl dem Nestbau. Offensichtlich war das Teil nicht besonders aerodynamisch, denn er verlor es, konnte es aber mit den Füßen noch auffangen. Wenn solche Fotos scharf werden, bin ich immer im „Fotografen-Himmel“.

Stolz bin ich auch auf meine Fotos mit dem Beute-Fisch. Kein Vergleich zu den Fisch-Fängen, die der Fischadler aus dem Wasser zieht, aber immerhin ein Erfolg, denn der Schwarzmilan verfügt ja nicht über die Fischadler-Technik. Aber ehrlich: wer weiß schon, wo der Milan den Fisch her hatte. Vielleicht das Geschenk eines Anglers?

Lange hatte ich keine Idee, was denn der Schwarzmilan sonst noch so mit seinem Leben anfängt, wenn er grade mal nicht am Himmel kreist oder mit seiner Liebsten flirtet. Ich wusste nicht, was er so frisst.

Das einzige Bild im Sitzen hatte ich am Fließ gemacht, und da war er gelandet, um sich das nasse Gefieder zu richten. Aber im Juni 2018 präsentierte er sich dann auf einem exponierten Landeplatz. Wegen der Jahreszeit und der Größe könnte es sich um einen Jungvogel handeln, aber das weiß ich nicht.

Ein anderes Exemplar zeigte mir dann sein Jagd-Geschick und stieß runter ins Fließ, um mit einem Fisch wieder auf zu steigen. Die Fotos, auf denen man den Fischumfang sieht, sind so unscharf, dass ich lieber das Bild zeige, auf dem man noch erahnen kann, dass der Vogel Beute gemacht hat.

Dieser Vogel gehört nicht zu den farbenprächtigsten und unterscheidet sich in Sachen „Eleganz“ nicht von anderen Greifvögeln. Doch wie bei vielen meiner häufigen Motive präsentiert er mir immer wieder Überraschungen. Ein sehr schönes Bild ist mir im Mai gelungen, als ein Paar versuchte, sich bei den Kiebitzen unbeliebt zu machen. Zum Glück erfolglos, aber es sah aus, als ob die beiden hinterher mit ein paar Flugkapriolen den gelungenen Schabernack feierten.

Anfang Mai war mir ein Schwarzmilan vor die Linse gekommen, der eine besondere Auffälligkeit vorweisen konnte: er hatte keinen Schwanz. Es war ein windiger Tag, darum bewunderte ich dieses Exemplar umso mehr, denn der Schwanz ist bei Vögeln ein wichtiges Instrument für die Steuerung der Flugbahn. Aber der Vogel wirkte nicht ein bisschen gehandikapt.

 

 

Als ich im Juli am Fließ meine Watvögel ablichtete, lernte ich einen Vogelexperten kennen, mit dem ich mich lange unterhielt. So tauschten wir auch Erlebnisse aus, die wir am Fließ gemacht hatten. Als er mir von den Schwarzmilanen erzählte, die er für Geschwister aus dem Vorjahr hielt, berichtete er auch von einem besonderen Vogel. „Den kenne ich!“  steuerte ich bei, und wir diskutierten unter physikalischen Gesichtspunkten, in wie weit ein fehlender Schwanz das Flugverhalten beeinflusst.

Es freute mich irgendwie, dass es noch jemanden gab, der diesen Ausnahme-Flieger gesehen hatte. Allerdings habe ich ihn danach nie wieder entdeckt. Vielleicht war das Handikap doch nicht für ein normales Leben geeignet.

Wie beim Rotmilan gilt auch beim „Schwarzen“: nur noch besondere Bilder. Das erste Bild ist einfach schön, darum gehört es auf meine Seite.

Auf diesem Bild hat der Greif Beute gemacht und sieht sie sich im Flug mal an. Schnappschuss!

Bei den folgenden Bilder aus dem Juli 2018 am Fließ weiß ich nicht, ob sich ein erwachsenes Tier in der Mauser befindet, oder ein Jungvogel sein Gefieder zu Recht rückt. Aber weil ich so wenige Fotos von sitzenden Greifvögeln habe, stelle ich sie vor.