Grünfink
Grünfink oder Grünling
Vorkommen:
ganzjährig überall, auch in gemischten Finkentrupps
Merkmale:
groß wie ein Buchfink, gelbgrüner Vogel, kräftiger, für einen Finken ziemlich langer Schnabel, Farbe variiert von gelblich grau bis satt olivgrün, leuchtet in der Sonne intensiv gelb, Weibchen insgesamt etwas blasser, gelber Streifen auf den Flügeln (sicherstes Erkennungsmerkmal), Jungvögel mit Längsstreifen auf der Brust
Nahrungsverhalten:
noch nie am Futterhaus gesehen, pickt Samen
Begegnungen:
Mein Leben lang war ich davon überzeugt, dass der Grünfink zu den häufigsten Vögeln in Deutschland gehörte. Ich bin in der Gropiusstadt aufgewachsen, in einem zwölfstöckigen Hochhaus im 5. Stock. Und zwei Mal nistete in unserem Balkonkasten ein Grünfinkenpaar. So ein Kulturfolger kann doch nicht selten sein.
Ich weiß nicht, wann mir auffiel, dass der Grünfink bei uns im Wald eher selten vorkam. Er besuchte noch nicht mal die Futterstellen im Winter. Allerdings kam es ab und zu vor, dass ich einen dieser Gesellen beim Baden im meinem Teich erwischte. Aber sonst war der heimische Grünfink eher ein „Wildvogel“.
Tatsächlich hatte ich lange nur ein einziges Foto von einem Grünfink, und das war auch noch unscharf. Als ich anfing, meine Homepage einzurichten, fiel mir das auf, und ich schob es auf meine Annahme, der Grünfink sei ein „Allerweltsvogel“. Natürlich wollte ich so schnell wie möglich ein paar gute Fotos nachliefern, aber das war schwerer als gedacht. Denn der Grünfink ist ein unauffälliger Vogel, und dazu ziemlich scheu. So dauerte es einige Monate, bis endlich einige nette Aufnahmen entstanden. Dabei stellte ich auch fest, dass die wenigsten Grünfinken so aussehen, wie das Männchen in meinem Vogelbuch. Aber der Grünfink ist der einzige Piepser in meinen Breiten, der gelbgrün ist und sonst keine weiteren Auffälligkeiten vorweist.
Da Finken sehr gesellig sind und oft in Schwärmen auftauchen, konnte ich im Sommer auch einige Jungvögel ausmachen. Und mir gelang ein Foto eines Finken in der Mauser. Wäre er nicht im Trupp gewesen, hätte ich ihn als „nicht identifizierbar“ eingestuft.
Im Schwarm konnte ich im Juli dann auch Jungvögel ausmachen, die noch nicht so auffällig gelb bzw. grün gefärbt sind.
Hier kommen ein paar Fotos, bei denen das Männchen im April seiner Angebeteten ein Ständchen bringt (unten links im Bild). Dass es dabei auch ein paar Verrenkungen macht, gehört wohl bei Vögeln dazu. Madam zeigt sich wenig beeindruckt, aber auch das ist wohl eher „Show“.
Ein halbes Jahr später bedienen sich die Grünfinken im Sonnenblumenfeld. Lasst es Euch schmecken!
Hier gibt es noch ein paar Bilder von den kleinen Leckermäulchen am Sonnenblumenfeld aus August 2018. Leider haben so wenige Vögel in diesem Jahr Nahaufnahmen zugelassen. Es sind keine typischen Mauserfotos, obwohl auf einigen Bildern zu sehen ist, dass der Schwanz grade erneuert wurde (ungleiche Federlänge).
Auf den nächsten Exponaten futtert ein recht struppiges Vögelchen mit Begeisterung die nahrhaften Kerne. Danke fürs Stillhalten, kleiner Piepser!
Im Dezember 2018 hatten wir wenig Sonne, und wenn, dann waren die Finken am Feld und an der großen Wiese scheu. Hier habe ich an einem Ausnahmetag ein Weibchen beim „schmausen“ und ein Männchen beim „niedlich aussehen“ abgelichtet.