Maulwurf

Maulwürfe sind einzigartige Tiere. Sie gehören, soweit ich weiß, zur Kategorie der Insektenfresser unter den Säugetieren und sind so gut wie blind. Sie ernähren sich von Regenwürmern und anderem Getier, das sich unter der Erde befindet, und das ist einer der Gründe, warum Gartenbesitzer sie nicht mögen. Der Regenwurm ist nämlich ein wichtiger Bodenverbesserer, und ein ökologischer und kostenloser noch dazu. Der Hauptgrund ist natürlich der Umstand, dass sie in gepflegten Gartenanlagen den Boden nach oben befördern und dass ihre berüchtigten Maulwurfshaufen den optischen Gesamteindruck verderben.

In meinem Garten waren immer eher die Wühlmäuse ein Problem, aber in einem Jahr hatten wir auch mal einen Maulwurf. Allerdings konnte ich nie beobachten, wie so ein Haufen entstand, was ich eigentlich ziemlich schade fand. Und ich sah auch nie den Übeltäter. Aber ich hatte eine Katze, deren Wahrnehmungsvermögen deutlich besser ausgeprägt ist, die gerne jagt und natürlich unglaublich viel Geduld und Zeit hat. Sie fing den Übeltäter und brachte ihn stolz zu ihren Herrchen.

Wir hatten Mitleid mit dem samtigen Pelzträger und entwendeten der stolzen Jägerin geschickt ihre Beute. Für ein Foto setzten wir ihn kurz in einen Eimer. Danach füllten wir einen größeren Eimer mit Erde und setzen den blinden Buddler dazu. Ich war wirklich überrascht, wie schnell sich das Tier in die Erde eingrub. Später trugen wir den Eimer dann in den Wald – ganz weit weg von zu Hause und kippten ihn vorsichtig aus. Der Maulwurf musste noch in dem Eimer sein, aber wir bekamen ihn nicht mehr zu Gesicht. Er muss sich sofort nach unten in den Waldboden gegraben haben. Sicherheitshalber durchkämmten wir die lockere Erde aus dem Eimer mit den Fingern (falls er doch durch den Katzenkontakt verletzt oder gar gestorben war). Aber vergebens. Zum Glück!

Seitdem hatten wir nie wieder einen Maulwurf im Garten, aber auf den Feldern und Wiesen in der Umgebung gibt es natürlich immer mal wieder neue Haufen. Wenn ein Haufen noch dunkel, feucht und offensichtlich frisch ist, bleibe ich schon mal geduldig auf der Wiese sitzen und beobachte die Umgebung. Aber bislang hatte ich noch kein Glück. Vermutlich nimmt der „Unterirdische“ das Beben des Bodens durch die Schritte auf viele Meter Entfernung wahr und bleibt in seinen sicheren Röhren, bis sich die Schritte wieder entfernen.