Rohrschwirl
Vorkommen:
Am Pfefferfließ im Mai und Juni 2017 abgelichtet
Merkmale:
Mittelbrauner Schilfvogel mit langem, breitem, abgerundeten Schwanz, mittellanger Schnabel, der beim Singen weit aufgerissen wird, helle Beine, zarter Überaugenstreif
Begegnungen:
Ich war im Mai regelmäßig am Fließ, aber die Schilfvögel (bis auf die Rohrammer, die schön früh mit dem Balzen begann) blieben irgendwie aus. Da auch der Eisvogel seit Monaten unsichtbar war, befürchtete ich, dass die gnadenlose Rodung des Schilfs im Herbst oder die vielen Angler oder eine sonstige Katastrophe mein Paradies langsam zerstört hatten. Aber Ende Mai waren die Schilfvögel zurück und zwar nicht immer zu sehen, aber zahlreich zu hören.
Am Anfang meiner Vogel-Knipserei habe ich mich darüber lustig gemacht, dass die Ornithologen die meisten Vögel anhand ihres Gesanges auseinander halten. Inzwischen lache ich nicht mehr darüber, denn viele meiner „neuen“ Vögle habe ich entdeckt, weil ich den Gesang bisher noch nicht kannte. Und manchmal (aber wirklich selten) trifft die Beschreibung des Gesangs auch das, was man wirklich hört (sowie Zi-zi-peh oder Kuckuck).
Der Rohrschwirl ist ein (logisch) ein Schilfvogel und sitzt im Schilf an den Rohren. Und in der Balzzeit sitzt er an den Rohren und singt. Naja, eigentlich singt er nicht, er zirpt. Sein langgezogener Ruf, der sich über zig Sekunden hinziehen kann, ist fast monoton und erinnert an das endlose Zirpen der Grillen auf der Wiese. Auf der Fotostrecke, die mir gelungen ist, habe ich ca. 20 Fotos hintereinander, auf denen mein Vogel den Schnabel nicht zu macht! Und ich hatte den Auslöser nicht die ganze Zeit durchgedrückt.
Aber auch die anderen Merkmale waren eindeutig. Der runde Schwanz, die warme hellbraune Farbe und die dünne, schwarze Zeichnung an den Halsseiten deckten sich mit den mir zugänglichen Beschreibungen und Fotos. Der Rohrschwirl saß günstig, darum habe ich schöne Fotos in vielen Posen machen können. Eine kleine Auswahl stelle ich hier vor.