Haubenmeise

Vorkommen:   

in meinem Garten und im Wald ganzjährig

Merkmale:        

sehr kleine Meise mit grau-weiß meliertem Kopf und filigraner schwarzer Zeichnung, Streifen gehen durch beide Augen und verlaufen bogenförmig wieder Richtung Kinn, unter dem Schnabel dreieckiger Kinnfleck bis zum Hals, dann Halsbandförmig bis zum Nacken verlaufend, Kopfgefieder grau meliert und ständig als Haube aufgestellt, Haubenspitzen sind schwarz, Restkörper hellbraun, Rücken und Flügeldecken etwas dunkler, kurzer schwarzer Schnabel, graue Füße

Nahrungsverhalten:     

Insekten, Samen, Nüsse (!), am Futterhaus und Knödel, trinken aus meinem Teich

Begegnung:

In meinem schlauen Vogelbuch gibt es einige hübsche Vögel, die ich noch nie in freier Wildbahn gesehen hatte. Das lag meistens daran, dass sie in unseren Breitengraden aus klimatischen oder nahrungstechnischen Gründen nicht vorkommen oder von der Zivilisation verdrängt  wurden. Aber einige Vögel sind so scheu, unscheinbar oder winzig, dass man sie einfach nicht bemerkt, wenn man nicht grade (wie ich seit 2 Jahren) auf seinem „Ornithologen-Trip“ ist. Die Haubenmeise ist so ein Kandidat. Eine Haubenlerche habe ich schon öfter gesehen (wenn auch nicht da, wo ich derzeit lebe). Sie war in Berlin ungewöhnlich häufig anzutreffen. Aber Haubenmeisen kannte ich nur aus Büchern.

 

Wie bereits erwähnt, haben meine Nachbarn und ich Futterhäuschen, die regelmäßig gefüllt und darum gerne besucht werden. An einem Tag hatte ich auf meiner Gassirunde nur wenig vor die Linse bekommen, darum fotografierte ich im vorbeigehen eben mal das Geflügel in Nachbars Garten. Bei der „Auswertung“ entdeckte ich dann eine kleine Meise, deren Kopfgefieder vorwitzig in die Höhe ragte. Die Bilder waren nicht besonders gut, aber sie reichten als Beweis, dass es diese Meisen bei uns gab.

 

An einem sonnigen Tag Ende Februar, als der ganze Garten schon von liebeslustigen Piepmätzen wimmelte, waren die Futterhäuschen und Meisenknödel besonders gut besucht. Es lohnte sich, auf einem geschützten Platz mit der Kamera darauf zu warten, dass ein Vogel im Gegenlicht genau in die Brennweite flog. Solche Bilder sind echt schwierig, aber wenn sie gelingen, einfach mystisch schön. Irgendwann kam die Haubenmeise. Sie ist ein fürchterlich scheuer und hektischer kleiner Vogel. Aber offensichtlich machte ihn die wärmende Sonne auch ein bisschen leichtsinnig, denn er hielt sich ungewöhnlich lange an einem Knödel auf, der mit kleinen Nüssen gefüllt war.

Später am Nachmittag konnte ich zwei Haubenmeisen in einer Vogelgruppe in der Nähe des Knödels erkennen. Vielleicht waren es sogar noch mehr, denn es kamen auch Blau- und Kohlmeisen dazu, welche die Runde aufmischten. Alle Vögel wechselten so schnell die Positionen, dass eine Zählung unmöglich war. War auch nicht wichtig. Wenn es zwei Haubenmeisen gibt, kann ich davon ausgehen, dass zumindest ein Paar bei uns lebt. Und das lässt auf Nachwuchs hoffen.

Haubenmeise singt im Wald

Jungvogel im Wald