Beutelmeise

Vorkommen:   

am Pfefferfließ, ein Mal im Juli 2016 gesichtet, dann wieder im Juli 2018

Merkmale:        

kleiner, zerrupft wirkender Vogel mit grauem Kopf und schwarzer Gesichtsmaske, im Nacken rostbraun

Fortpflanzung: 

baut kunstvolle, honigmelonengroße Nester, die wie Beutel (Name!) in etwa 3 m Höhe in den Baumzweigen baumeln. Ich habe an zwei Stellen am Fließ diese Beutel schon gesehen, 2017 waren sie weg, 2018 war wieder einer da.

Begegnung:

Immer mal wieder bin ich mein kleines Vogelbuch nach den Piepmätzen durchgegangen, die ich noch nicht vor die Linse bekommen habe. Und immer wieder bin ich bei der Beutelmeise hängen geblieben. Ich habe auch schon gegoogelt, wo man sie in meiner Region antreffen kann. Es gibt sogar Führungen, aber die Entfernung war mir immer zu weit. Und außerdem entdecke ich lieber selbst.

Im Frühling, als die Bäume noch wenige Blätter trugen, entdeckte ich am Pfefferfließ zufällig zwei ungewöhnliche Gebilde in den Zweigen einer Birke. Leider kam ich nicht besonders nah ran, und die Fotos wurden unscharf, weil zu viele Zweige davor hingen. Seitdem hielt ich an den Birken Ausschau, denn ich war mir ziemlich sicher, dass es sich um Beutelmeisennester handelte. Und dann musste es diesen Vogel ja am Fließ geben. Komischerweise waren die Nester nicht mehr zu sehen, seit die Bäume Laub trugen. Dabei wusste ich genau, wo ich sie gesehen hatte. Aber beim Spaziergang im Juli entdeckte ich an einer anderen Stelle ein ähnliches Gebilde. Das Foto wurde scharf.

Natürlich waren meine Fotos der Beutelmeise dann wieder mal purer Zufall. Ich war mir auch zuerst nicht sicher, weil die typische schwarze Gesichtsmaske so wenig ausgeprägt war. Aber das rostrote Band über der Schulter war vorhanden. Und in meinem Vogelbuch war die Gesichtszeichnung auch eher verwaschen. Ich freute mich wahnsinnig. Ich hoffte, in Zukunft noch etwas schärfere Bilder zu bekommen, denn mein Exemplar war ziemlich weit weg und zudem sehr beschäftigt. Darum mochte es nicht ein paar Sekunden innehalten und für ein Foto still sitzen. Aber es blieb leider lange meine einzige Begegnung mit diesem ungewöhnlichen Vogel.

Update:

2017 war ein Jahr, in dem ich am Pfefferfließ einige bekannte Gesichter vermisste. Sogar meine Bekannten, die zuverlässig bei fast jedem Besuch zu sehen waren, tauchten selten auf oder gar nicht. Die Bartmeise und die Beutelmeise hatte ich schon „abgeschrieben“. Aber 2018 konnte ich die Bartmeise wieder ablichten. Darum wunderte es mich auch nicht, die Beutelmeise wieder zu sehn. Gerechnet hatte ich damit trotzdem nicht. Die Freude war riesig!

Es war definitiv ein Paar unterwegs, aber den hektischen Ehegatten konnte ich nur flüchtig sehen. Ein Exemplar war wenigstens so freundlich, für wenige Sekunden an einer Stelle zu bleiben, so dass ich einige Fotos scharf bekam. Von den Meisterwerken aus den Naturführern sind meine Schnappschüsse weit entfernt, aber ich bin zufrieden. Von jetzt ab halte ich wieder Ausschau nach den Nestern.

Im Herbst 2018 entdeckte ich in einer kleinen, kahlen Birkengruppe am Fließ ein Beutelmeisennest, das bedrohlich im Wind schaukelte. Ich fragte mich, ob die Befestigung solide genug war, um den Stürmen zu trotzen. Im Februar 2019 lag es dann am Boden. Ich machte Fotos und versteckte es dann im Gebüsch. Arme Meise! Wenn Du in diesem Jahr wieder kommen solltest, hast Du nochmal die ganze Arbeit vor Dir!