Ringelnatter

Ringelnattern sind die häufigste Schlangenart in unserer Region. Es gibt sie an der großen Wiese, am See, am Fließ und in meinem Garten.

Und leider immer mal wieder plattgefahren auf dem Asphalt, wo sich die Wechselblüter gerne auf Betriebstemperatur bringen. Nattern sind ungiftig, aber wenn sie sich bedroht fühlen, können sie eine unangenehme Flüssigkeit verspritzen (wie, weiß ich allerdings nicht, müsste ich googeln). Meinen Kindern und mir ist das noch nie passiert, denn wir behandeln die Tiere respektvoll. Wenn man sie nicht erschreckt, kann man sie aufnehmen, dann schlängeln sie sich um Arme, Hände und was man sonst so anbietet. Hände und Haut mögen sie natürlich gern, weil die so schön warm sind.

 

Aber meine Katzen sind nicht so rücksichtvoll, sie betrachten die Schlangen als Spielzeug oder Beute und bedrängen sie. Da habe ich schon mal ein entsetztes Zurückzucken der Katzen gesehen, und danach lag ein strenger Geruch in der Luft. Verletzt wurde aber niemand.

Ringelnattern leben im Wasser und auf dem Land. Sie sind wunderbar elegante und schnelle Schwimmer und können auch tauchen. An einer unserer Badestellen hat eine Natter mal einen „Kreisch-Alarm“ ausgelöst, was sehr witzig war, denn sie glitt wirklich wie eine Miniaturausgabe des Ungeheuers von Loch Ness mitten durch die Badenden. Einige Vorwitzige versuchten, sie zu fangen, aber dafür war sie viel schnell. An Land sind sie nicht ganz so flott unterwegs, darum kann man sie da leichter mal einfangen.

Ich finde, dass diese Schlangenart sehr hübsch gezeichnet ist. Sie hat niedliche schwarze Knopfaugen und natürlich die (sprichwörtliche) gespaltene Zunge. Sie legt Eier, aber ich habe keine Ahnung, wo. Vor Jahren habe ich jedoch mal eine „Mini-Schlangen-Invasion“ im Wald gesehen. Die meisten Nattern, die sich bei uns rumtreiben sind zwischen 50 und 100 cm lang. Die Länge von Schlangen lässt sich schwer schätzen, weil sie selten ganz „ausgestreckt“ sind. Darum beurteile ich lieber nach der Dicke, und die meisten sind nicht voluminöser als mein Zeigefinger. Allerdings hatten wir auch schon mal ein prächtiges Exemplar im Garten, das locker einen Durchmesser von 3-4 cm hatte. Ich habe es aufgeschreckt (und das tut mir immer noch leid), als ich den Gartenteich versetzte. Da hatte es unter dem Plastikrand eine bequeme, sicher Höhle eingerichtet. Vermutlich dieses Exemplar besuchte auch vorher mal bei einem Starkregen unsere Terrasse. Damals rettete sich auch eine Erdkröte in einen meiner Latschen.

 Bei Im nächsten Bild hatte mein Hund im Garten etwas in einer alten, mit feuchtem Laub gefüllten Plane gewittert und quietschend umkreist. Die Natter wartete einen günstigen Moment ab, um zu entkommen. Diese Schlange war wirklich listig!

Dieses Exemplar traf ich im April 2019 im Findlingsgarten. Wenn es die Schlange war, die ich an gleicher Stelle im Vorjahr gesichtet hatte, ist sie ganz schön gewachsen. Sie lag am Uferrand in der Sonne und stellte den Kopf auf wie eine Kobra. Leider habe ich sie nicht mehr von vorne erwischt, denn sie ergriff die Flucht ins schützende Wasser.