Tafelente

Vorkommen:

Am Pfefferfließ und Blankensee zahlreich, am Seddiner See nur ausnahmsweise, aber dafür ganzjährig, und irgendwie sind die Männchen immer in der Überzahl

Merkmale:

Große, kompakte Ente mit breitem Schnabel, der Kopf geht grade in den Schnabel über, Männchen kontrastreich mit rostrotem Kopf und gleichfarbigen Auge, dunkelgrauem Hals und ebensolcher Brust und hellgrauem Körper, Rückenende und Bürzel sind schwarz, Füße auch,  dunkler Schnabel mit grauer Querbinde (Schnabelspitze wieder dunkel), Weibchen mit braunem Kopf und mittelgrauem Restgefieder (soweit auf meinen Bildern zu erkennen, irgendwie habe ich fast nur Männchen) und schwarzem Schnabel

Begegnungen:

Hand aufs Herz: Wer kennt diese Ente? Ich bilde mir ein, wirklich viele heimische Vogelarten zu kennen, aber ich habe so eine Ente bis 2016 noch niemals gesehen und auch nicht von ihr gehört oder gelesen. Die Seiten mit den „exotischen“ Vögeln in meinem schlauen Vogelbuch habe ich nämlich in der Regel ignoriert, weil diese Exemplare ohnehin nur in Regionen vorkommen sollten, in die sich zivilisierte Menschen niemals verirren. Okay, mein Vogelbuch ist schon ziemlich alt!

Trotzdem habe ich die Ente nur zufällig entdeckt (wie so oft) bei der Auswertung meiner Fotos. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass mir bei meinem Ausflug im Herbst 2016 an den benachbarten See im Naturschutzgebiet die Bilder des Höckerschwans wichtiger waren als „der Beifang“. Darum weiß ich auch erst, seit ich alle meine Bilder einzelnen Arten zuordne, dass ich Tafelenten gesehen habe. Und gar nicht wenige. Sie dümpelten in einer mittelgroßen Gruppe auf dem Nachbarsee und konnten ganz passabel tauchen.

Obwohl ich die Tafelente oft sehe, sind mir bisher wenig gute Fotos gelungen. Weil in den Schwärmen die Männchen so dominieren, dachte ich lange, beide Geschlechter wären gleich gefärbt (ist ja eigentlich eher ungewöhnlich bei Enten). Ein gutes Bild von einem Tafelentenweibchen kann ich also nicht liefern, und auch für ein Männchen musste ich bis März 2018 ausharren (siehe Bild im "Header"). Denn meistens sind die Tafelenten zwar gut zu erkennen, aber viel zu weit weg.

 

Typisch für Tafelenten ist übrigens auch, dass sie „tief im Wasser liegen“. Entdeckt man irgendwo eine Wasservogelgruppe, von der eigentlich nur die Hälse und Köpfe sichtbar sind, dann sind es entweder Kormorane oder Tafelenten.

Endlich ein Bild , auf dem (wenn auch nur ansatzweise) zu erahnen ist, dass Weibchen anders aussehen als die Männchen. Ich zeige es! Der zweite und der letzte Vogel sind nicht so kontrastreich! Hoffentlich sind das nicht nur einfach die männlichen Jungvögel! Denn wenn ja: wo sind dann bei so vielen Tieren die Mädchen?

Ich bin wegen der Aussicht auf einen zauberhaften Sonnenuntergang Ende Februar 2019 an den Blankensee gefahren und wurde nicht enttäuscht. In Ufernähe waren zwei Tafelenten auf Nahrungssuche. Sie sind Taucher, aber ich habe keine Ahnung, nach was sie unter Wasser suchen. Sie sind nie mit irgendeiner Beute im Schnabel aufgetaucht.

Keine Ahnung, ob es sich um Paar oder nur um Kumpels handelte (mindestens eines der Tiere war ein Männchen). Die meiste Zeit war jeder für sich beschäftigt. Aber ab und zu traten sie zusammen vor meine Kamera.

 

Gefiederpflege wurde auch zelebriert. Schöne Bilder im Gegenlicht.

Eine der Enten machte auch lustige Mätzchen, die entfernt an Balzverrenkungen denken ließen. Aber auf dem übernächsten Bild kratzt es sich einfach am Hinterkopf.

 

Weil ich beim Warten auf den Sonnenuntergang viel Muße hatte, versuchte ich, ein „Abtauch-Foto“ hin zu bekommen. Die Vögel machen dann einen Bogen. Aber ich war immer zu spät dran. Bestenfalls hatte ich noch ein paar Schwanzfedern auf dem Bild. Die nächsten beiden Bilder fallen also unter die Kategorie „Fehlversuch mit fotografischem Wert“. Aber zum Glück habe ich auf meinen allersten Fotos der Tafelente zufällig die Stadien des Eintauchens erwischt.

 

Irgendwann war das Abendlicht nur noch für Kunst-Fotos geeignet. Ein paar stelle ich hier vor. Dass es sich um Tafelenten handelt, kann ich garantieren. Auf Bild 2 ist im Hintergrund unscharf eine Stockente zu sehen. Das ist mein kleiner Betrag zur Unterstützung von Identifikationsversuchen, denn die Kopf- und Schnabelform sind gut zu unterscheiden. Das letzte Bild – ich schwöre – ist unbearbeitet. Das waren wirklich die Farben auf dem Blankensee!