heimische Säugetiere
Im märkischen Brandenburger Land gibt es nicht mehr allzu viele wilde Säugetiere. Man kann sie an den Fingern abzählen, wenn man diverse Unterarten unberücksichtigt lässt. Das ist ziemlich traurig für Naturfreunde, aber Besitzer von Schafen und anderen Nutztieren begrüßen den Umstand, dass es keine Bären mehr gibt und die wieder angesiedelten Wölfe noch nicht sehr zahlreich auftreten. Bei uns soll es Wölfe geben. Einige mehr oder weniger glaubwürdige Zeugen behaupten, schon welche gesehen zu haben. Wildkatzen und Luchse, die ja in Deutschland auch wieder angesiedelt wurden, gibt es in meiner Region jedoch definitiv nicht. Wir haben diverse Mäusearten, Eichhörnchen (und zwar nur die kleinen Roten! Die Grauen aus den USA haben bei uns noch nicht Fuß gefasst), Hasen, Igel, Füchse, Rehe und Wildschweine. Es gibt reichlich Waschbären, verschiedene Marder, aber auch Dachse, die ich allerdings alle drei meistens als von Autos erlegte Exemplare kennen gelernt habe. Natürlich haben wir auch Maulwürfe. Die untrüglichen Zeichen ihrer Existenz sind auf allen Wiesen und Feldern in Form von Maulwurfshügel unübersehbar. Früher hatte ich auch mal ab und zu einen im Garten, aber seit die Katze vor Jahren einen gefangen hat, hat es sich wohl rumgesprochen, dass mein Garten kein gutes Pflaster ist. Das Tier konnten wir nämlich retten und an einem sicheren Ort wieder freilassen.
In einigen speziellen Reservaten soll es Biber geben (glaubhaft). Seit 2 Jahren ist er auch am Pfefferfließ heimisch, denn zahlreiche Bäume bezeugen mit typischen Bissspuren von seiner Anwesenheit. Seit 2017 gibt es auch eine Schautafel am Parkplatz. Leider habe ich noch keinen gesehen, und dementsprechend auch nicht fotografiert. Allerdings habe ich schon viele lustige Fotos von der Bisamratte, die dem Biber ähnlich ist, aber nicht an Bäumen nagt und Biberburgen baut. Seit es den Biber am Fließ gegen soll, habe ich keinen Bisam mehr gesehen. Hoffentlich wurde er nicht vertrieben.
In einem Naturschutzgehege in der Nähe (ist ein historischer Truppenübungsplatz und darum großräumig eingezäunt) kann man große Populationen von Rot- und Damwild und Mufflons beobachten. Noch nie habe ich bei uns Wildkaninchen, Hamster, Otter oder Murmeltiere gesehen. Und es gibt auch keine Ratten, was ich mir damit erkläre, dass für die schlauen Biester bei uns das Nahrungsangebot nicht reichhaltig genug ist und es zu viele Freß-Konkurrenten gibt. Und zu viele Katzen!
Ich freue mich immer, wenn ich wilde Tiere vor die Kamera kriege. Eichhörnchen mag ich besonders gerne, nicht nur, weil sie so possierlich sind. Sie machen einfach die meiste „Action“. Jede Fotostrecke ist anders und ganz besonders. Rehe sind dagegen eher langweilig. Sie grasen, halten nach Feinden Ausschau und laufen davon. Es ist schon ein Highlight, wenn ich mal eins ablichten kann, wie es sich mit dem Huf am Hinterkopf kratzt. Wildschweine sind zwar allgegenwärtig und hinterlassen unübersehbare Spuren im Wald, aber sie sind eher dämmerungsaktiv, darum bekam ich bisher nur in den Elbauen eins vor die Linse (und das war dann auch noch so gut hinter dem Gestrüpp versteckt, dass die Bilder nicht zu verwerten waren). Auch mein zweites Wildschweinerlebnis hatte ich in den Elbauen, als eins durchs Wasser schwamm. Erst 2017 konnte ich ein paar Bilder am Pfefferfließ machen.
Mäuse habe ich bisher auch meistens dann fotografieren können, wenn sie bereits in den Fängen einer meiner Katzen waren. Kein sehr appetitliches Motiv. Und der Fuchs ist ein ganz besonderer Geselle. Eigentlich scheu und dämmerungsaktiv marschiert er aber ab und zu auch mal tagsüber ziemlich selbstbewusst durch unseren Garten. Dann habe ich leider nie den Fotoapparat zur Hand, und bis ich ihn zücken kann, ist der dreiste Reinicke längst „über alle Berge“ (in unserem Fall: Komposthaufen). Aber weil er seinen Bau an der Wiese hat, kriege ich ihn ad auch manchmal vor die Linse.
Einen Sonderstatus hat natürlich die Fledermaus, die zwar fliegt wie ein Vogel, aber ein Säugetier ist, und zwar ein sehr spezielles. Seit ich vor 20 Jahren in mein Haus eingezogen bin, habe ich in der Dämmerung Fledermäuse in meinem Garten gesehen. Ich vermute, dass sie auf dem Nachbargrundstück im „Hexenhaus“ leben, denn das Haus steht seit mehr als 30 Jahren leer, das Dach ist undicht, und das Gelände wird nur in Ausnahmefällen betreten. Fotos habe ich trotzdem zuerst am See gemacht, später auch am Fließ.
Ich möchte gerne die heimischen Säugetiere vorstellen, so wie ich sie kenne, auch wenn nicht alle Fotos aus der Region sind. Aber alle Fotos habe ich selbst gemacht. Und ich präsentiere nur die Tiere, von deren Anwesenheit hier vor Ort ich mich persönlich überzeugen konnte.